Themenbereich: Geburt allgemein

Wann wird die Saugglocke eingesetzt?

Anonym

Frage vom 17.09.2000

Hebamme

Eine Geburt mit Hilfe einer Saugglocke, welche zur Geburts-Entwicklung des kindlichen Kopfes dient, fällt der Definition nach unter eine geburtshilfliche Operation. Operative Entbindungen haben zum Ziel, eine Gefahr für Mutter und/oder Kind im Geburtsverlauf abzuwenden oder zu beheben. Es wird zwischen kindlichen und mütterlichen Indikationen unterschieden, wobei die Grenzen fließend sein können. Die Indikationsstellung liegt im Verantwortungsbereich des Arztes, wobei die Hebamme eine beratende Funktion hat. Eine Geburt muß dann vaginal-operativ beendet werden- entweder durch Saugglocke oder durch eine geburtshilfliche Zange- wenn der Zustand des Kindes eine umgehende Beendigung der Geburt verlangt, die spontan nicht abzusehen ist, der Kopf länger als eine Stunde auf dem Beckenboden steht und trotz guter Wehen nicht tiefer tritt, die Gabe von Wehenmitteln bei nicht ausreichender Wehentätigkeit erfolglos blieb, die Gabe von Wehenmitteln nicht indiziert ist oder eine mütterliche Erkrankung vorliegt, die eine aktive Mitarbeit in der Austreibungsphase ausschließt. Die Voraussetzungen, um eine Saugglockengeburt durchzuführen sind: Der Muttermund muß vollständig sein, die Fruchtblase muß gesprungen oder eröffnet worden sein, der Kopf muß in einer bestimmten Höhe bzw. Tiefe stehen, an dem Kopf muß es möglich sein, eine Saugglocke anzulegen und ein Mißverhältnis im Bereich des Beckenbodens muß ausgeschlossen sein. Kontraindikationen für eine Saugglockengeburt sind: sog. Streckungslagen des Kopfes, Frühgeburten und anatomische Fehl- oder Mißbildungen des Kopfes.
Mit freundlichen Grüßen

Antwort vom 22.09.2000

Es wurden noch keine Kommentare verfasst! Schreibe doch einen.

Kommentar verfassen

Fragen und Antworten zu diesem Thema: