Abendliche Blähungen mit 3W
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Kommentar verfassenHebamme und Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin
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Hebamme & Autorin
Frage vom 25.09.2001
Eine sanfte Bauchmasse im Uhrzeigersinn, also nach dem Verlauf des Dickdarmes, mit einem Öl aus Fenchel-Kümmel, regelmäßig mehrmals täglich z.B. bei jedem Windeln.
Wärme in Form eines Kirschkernkissens- dieses gibt eine feuchte Wärme ab, die sich lange hält- bitte nicht auf die nackte Haut, sondern eben auf den Bauch eines angezogenen Kindes legen.
Wärme in Form einer Wollhose, die den gesamten Rumpf des Körpers bedeckt. Wolle wärmt und ist gleichzeitig auch temperaturregulierend, so daß kein Hitzestau entstehen kann. Eine solche Wollhose gibt zudem eine enge Begrenzung bzw. einen allgemeinen Halt für den gesamten Bauch. Durch die Wärme können das Abgehen von Winden gefördert und erleichtert werden als auch wird das gesamte Befinden des Kindes durch einen warm gehaltenen Rumpf und damit der Kerntemperatur des Kindes selber positiv unterstützt.
Verdauungsunterstützend ist die Gabe eines Fenchel-Kümmel, auch mit Zusatz von Anis, Tees. Ein solcher Aufguß-1 Teelöffel auf eine Tasse heißes Wasser zehn Minuten ziehen lassen- kann dem Kind schluckweise in Form eines Löffels vor den Stillmahlzeiten gegeben werden, die Säuglingsnahrung bei Flaschenkindern kann damit zubereitet werden oder der Tee kann als zwischendurch per Flasche gegeben werden.
Die sog. Fliegerhaltung wirkt entkrampfend auf die Bauchmuskulatur des Kindes und erleichtert die Phase der Blähungsschmerzen. Dabei liegt das Kind bäuchlings über dem Unterarm, der Kopf ruht in der Armbeuge der Person, die das Kind hält, die Arme und Beine baumeln rechts und links des Unterarms locker, so daß der Rücken des Kindes rund ist. In dieser Position kann sich das Kind gut entspannen, es ist für die Person, die das Kind hält, auch eine nicht verkrampfte Art, das Kind zu halten und ruhig hin und her zu wiegen. Eine Variation dieser Position ist im Sitzen, das Kind bäuchlings über die Oberschenkel zu legen, oder auch z.B. selber dabei auf einem Pezziball zu sitzen und sanft auf- und ab zu wippen. Auch, wenn das Kind über die Schulter gelegt wird, sollte darauf geachtet werden, daß der Bauch dabei rund ist, der Kopf hoch auf bzw. über der Schulter liegt und die Arme baumeln können.
Auf ein ausreichendes Bäucherchen zwischen als auch nach den Mahlzeiten ist unbedingt zu achten.
Wenn Sie keine nennenswerte Besserung durch Ihr eigenes Eßverhalten bemerken, dann können Sie in Maßen natürlich das, was Ihnen schmeckt, selbstverständlich weiter essen und auch trinken. Das Weglassen frischer Vollmilch kann u.U. der Auslöser sein, sollten Sie auch hier jedoch keine Besserung gesehen haben, so können Sie auch den Milchkaffee weiter trinken- nicht mehr als zwei Tassen pro Tag an Kaffee wäre ratsam. Trinken Sie selber reichlich Fenchel-Kümmel Tee frisch zerstoßen aus der Apotheke bzw. Stilltee. Der Magen-Darm Trakt ist u.U. in der ersten drei Lebensmonaten mit seiner Aufgabe überfordert. Die seltenen echten Drei-Monats Koliken sind gekennzeichent dadurch, daß Sie abends, meist zwischen 17 und 20 Uhr auftreten und für zwei bis drei Stunden anhalten. Auch ein warmes Bad und Massage, Herumtragen etc. bringen nur kurzfristige Linderung. Ich möchte Sie außerdem auf das sog. KISS Syndrom aufmerksam machen- eine geburts-oder schwangerschaftsbedingte Verschiebung der Wirbel im Nackenbereich-, welche noch eine mögliche Ursache des Schreiens sein kann. Eine craniosacrale Behandlung bei einem Osteopathen oder einem Heilpraktiker kann hier Linderung verschaffen.
Mit freundlichen Grüßen
Antwort vom 25.09.2001