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Themenbereich: Schlafen

Kind 5M schläft nur an der Brust ein - wie wieder abgewöhnen?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
hallo,
zur erklärung muss ich etwas weiter ausholen.
ich war mit zwillingen schwanger, wobei leider ein baby in der 16. woche gestorben ist. meine tochter ist in der 38. woche per kaiserschnitt geholt worden, weil ich zu wenig fruchtwasser hatte. sie war zwar gesund, musste aber erst zur kontrolle auf die intensiv. nach einigen stunden waren wir wieder zusammen.
da es im krankenhaus hiess, ich hätte keine milch, wurde sie zum teil mit flasche gefüttert. nach der entlassung hab ich mit rat der hebamme durch häufiges anlegen den milchfluss in gang bekommen. das hatte allerdings zur folge, dass meine tochter oft erschöpft an der brust einschlief und bald hungrig wieder aufwachte. nach zwei wochen kamen blähungen hinzu, worauf hin sie noch unruhiger schlief. sie hatte aber von anfang an einen tag-/nachtrhytmus und kam in der nacht höchstens 2 mal.
schliesslich und endlich hab ich sie in mein bett geholt, weil sie durch körperkontakt besser schlafen konnte und mir das stillen so erleichtert wurde.
im 4. monat fing sie an zu zahnen, weswegen sie wieder unruhig schlafen konnte.
so, jetzt ist sie etwas über 5 monate und hat sich daran gewöhnt (anscheinend) sich in den schlaf zu nuckeln. vorgestern hat sie mich in der nacht 14 mal geweckt, weil sie sich in den schlaf nuckeln wollte.
noch stört mich das zwar nicht, aber ich möchte es auch nicht zur gewohnheit kommen lassen. mich stört auch nicht, dass sie in unserem bett schläft, weil ich ansich der meinung bin, dass sie die liebe und nähe bekommen soll der sie bedarf.
meine frage ist, wie ist der schonenste weg sie vom nuckeln weg zu bekommen. schreien lassen kann ich sie nicht gut, da mir dann „mein herz blutet“. ich hatte vor, es wie früher zu machen und mit ihr nachts aufstehen, stillen, bäuern und wickeln und wieder in´s bett. ha ha, so einfach ist das aber nicht.nur im kinderwagen schläft sie i.d.r. nachmittags ein und evtl. auch mal, wenn man sie trägt.
sind kinder jetzt schon sooo daran gewöhnt, dass es schwer wieder raus zu kriegen ist...oder ist sie auch einfach noch klein???
sie ist auf jeden fall sehr anhänglich, was ja eigentlich auch schön ist. kann das evtl. noch mit der schwangerschaft zusammen hängen?
Sie bekommt inzwischen schon mittags und abends breie, aber zu trinken will sie partout nichts. Die flasche lehnt sie konsequent ab. Mit dem becher klappt es auch nicht so richtig...nicht so, daß sie genug flüssigkeit aufnehmen könnte. Noch stille ich sie morgens und abends vor dem schlafen. Ich denke das reicht noch. Aber was dann?
sie beschäftigt sich zwar auch allein, aber die meiste zeit will sie beschäftigt werden. ich denke mal, dass das in dem alter auch normal ist, oder?
vielen dank im voraus für ihren rat und ihre antworten...


freundlichen gruss -

Frage vom 25.12.2001

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Hebamme
Der Busen ist ganz klar nicht zum nuckeln da!! Die Stillmahlzeit ist eine Mahlzeit, die ein Anfang und ein Ende hat. Zum Nuckeln geeignet ist z.B. ein Schnuller, ein Seidenpüppchen oder auch die eigenen Finger des Kindes. Zur Beruhigung können diese Hilfen beitragen. Auch zur Beruhigung beitragen können z.B. Körperkontakt, Singen, Melodien, monotones Nachahmen des Herzschlages(gibt es eine Spiel<Uhr>, die ins Bett gelegt wird) oder auch ein Geruch, der mit der Mutter vertraut ist, wie z.B. ein getragenes Hemd, welches Sie ins Bett Ihrer Tochter legen. Sinnvoll ist ein geregelter Tag-und Nachtrhythmus, mehr oder weniger feste Mahlzeiten und ein Schlafplatz, der Ihrer Tochter allein gehört und wo sie zum Schlafen hineingelegt wird. Die Art und Weise dieser Gewohnheiten prägen das Miteinander. Nähe und Geborgenheit- darauf hat ein Baby ganz klar Anspruch, Liebe, möchte ich sagen, sollte es unendlich bekommen, doch es sollte auch einen Rahmen geben, gewisse Regeln und Grenzen, gewisse Rhythmen und den Anspruch, das Baby wachsen zu lassen, das Baby lernen zu lassen und auch den Anspruch für sich wiederzufinden, Zeit für sich alleine zu haben- das bedeutet nicht, daß das Kind nicht mehr geliebt wird! Ein solcher Abnabelungsprozeß ist ganz klar das Abstillen! Es ist ein Prozeß, am Ende sollte stehen, daß das Kind selbständiger und unabhängiger von der Mutter geworden ist. Das Gleiche gilt für das Schlafen. Das Kind kann lernen, nicht auf die Hilfe der Mutter angewiesen zu sein, um in den Schlaf zu finden. Es kann lernen, dies selber und selbständig zu tun, indem Sie als Mutter hier konsequent einen für sich angepaßten Weg finden, welcher zum Ziel hat, daß Ihre Tochter im eigenen Bett schläft und nicht Sie als Einschlafhilfe dienen müssen. Ihrer Tochter steht es zu, frustiert bzw. verärgert zu sein, wenn nicht alles erfüllt wird, so, wie sie es gewohnt war, ist bzw. es gerne hätte. Es steht ihr durchaus zu auch mal zu weinen, um dem Ärger Luft zu machen. Alles, was vom Gewohnten abweicht, ist erstmal eine Veränderung, doch älter werden bedeutet auch reifer werden, es bedeutet Wachsen und Veränderung, es bedeutet auch Loslassen, und es ist bestimmt nicht immer nur mit Freude verbunden.Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit, die es zu entdecken gilt. Natürlich möchte Ihre Tochter beschäftigt werden, aber natürlich kann dies kein Anspruch für alle Zeiten sein. Sie kann ihrer Reife und Persönlichkeit entsprechend lernen, sich selber zu beschäftigen, Sie können ihr dazu Anreize und Gelegenheiten bieten- auch das bedeutet nicht, daß Sie sie nicht mehr lieben! Es zählt mehr die Qualität! Da Sie nur noch zweimal täglich stillen, bieten Sie ihr bitte immer Tasse oder dergleichen an. Spätestens beim Abstillen wird sie einen Ersatz annehmen müssen.
Mit freundlichen Grüßen

Antwort vom 27.12.2001


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