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Themenbereich: Geburtsvorbereitung

Angst vor Geburtsverletzungen - was tun?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Ich bin der 36.SSW und bereite mich immer mehr auf die Geburt vor. Ich habe keine Angst vor den Wehen oder Schmerzen an sich, aber was mir geadezu Panik bereitet ist der Gedanke an Geburtsverletzungen und die daraus resultierenden Schmerzen hinterher. Wenn ich an Worte wie Dammriß mit Sphinkteranriß, Labienschürfung, Scheidenriß, etc. denke, wird mir ganz schlecht. Ich konnte mich bisher auch eher mit dem Gedanken an einen Dammschnitt anfreunden als mir dem Riß, und nun höre ich, daß die Klinik in der ich entbinden werde, Risse bevorzugt. Dieser Gedanke ist für mich ganz schrecklich, ich will nicht reißen!!!
Was tun? Dammmassage habe ich ausprobiert, empfand sie aber als unangenehm.
Sollte ich lieber auf einem Schnitt bestehen?
(Auch davor habe ich Angst, aber alles andere ist mehr Horror...)

Frage vom 08.04.2002

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Hebamme
Ich kann Ihnen wirklich nur Mut machen, sich auf einen möglichen Dammriss einzustellen, weil der sehr viel
weniger weh tut (normalerweise), als es beim Schnitt ist. Der Schnitt durchtrennt den kompletten Scheidenmuskel,
der Riss reisst so, dass weniger Nerven und Blutbahnen durchtrennt werden. Es blutet beim Riss also weniger, es
heilt schneller und normalerweise ist ein Riss auch kleiner als ein Schnitt. Die Frauen sind viel schneller
wieder mobil, können gut sitzen und haben nicht diese langen Nachwirkungen, an denen viele Frauen mit Dammschnitt
leiden. Mittlerweile haben auch die Kliniken mitbekommen, dass ein Riss eigentlich besser ist und deshalb ist
Ihre Klinik sehr fortschrittlich. Freuen Sie sich, dass die Geburtshelfer dort versuchen, so wenig wie möglich
am Damm kaputt zu machen. Zu den Dammrissen muss ich noch sagen, dass es durchaus auch schwere Dammverletzungen
gibt, auch mit Sphincteranriss natürlich (aber sehr selten!), aber sie verheilen meist trotzdem schneller
und komplikationsloser als Dammschnitte - meiner Erfahrung nach. Ich arbeite in einem Geburtshaus und wir
schneiden fast ausnahmslos nie, trotzdem gibt es äusserst selten ein grösseres Problem mit diesen Verletzungen
nach der Geburt. Die Dammassage IST unangenehm, aber sie ist auch definitiv extrem sinnvoll zur Vorbereitung für
den Damm, besonders beim ersten Kind, weil sie den Damm wirklich elastischer macht.
Suchen Sie sich doch auch jetzt schon eine Hebamme in Ihrer Nähe, mit der Sie alles weitere besprechen können.
Es ist schön, eine Hebamme schon früh in der Schwangerschaft hinzu zu ziehen.
Sie ist immer eine gute Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um SS, Geburt und Wochenbett.
Sie kommt zu Ihnen nach Hause, wenn Sie das möchten und behandelt bei Bedarf Ihre Beschwerden mit
Naturheilkunde, was dann meist von den Krankenkassen bezahlt wird. Wenn Sie die Hebamme in der Schwangerschaft
weiter nicht
benötigen, ist es trotzdem gut, sich frühzeitig eine zu suchen, da Sie ja nach der Geburt eine Hebamme zur
Wochenbett-Betreuung brauchen und dann ist es nicht immer ganz leicht, eine zu finden, wenn man zu spät dran ist.
Diese Hebamme würden Sie dann auch schon kennen, wenn Sie sich jetzt eine suchen würden,das ist angenehm
- ich kann es Ihnen also
nur empfehlen.
Eine Hebamme finden Sie im Internet unter www.hebammensuche.de oder tel. über den Hebammenverband
unter 0721-981890. Alles Gute!

Antwort vom 08.04.2002


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