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Themenbereich: Stillen allgemein

Wie dem 3.Kind harmonische Stillbeziehung ermöglichen?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Eigentlich wollte ich meine Tochter ( 1 Monat) voll stillen, aber leider hinkt die Realität von noch 2 kleinen Kindern und 1 großen Sohn meinen Vorstellungen hinterher.Die Kleine wird inzwischen zugefüttert, was ich doch sehr bereue.Wie kann ich meine Milchproduktion steigern? Milchbildungstee trinke ich bereits und anlegen tue ich meine Tochter auch regelmässig. Aber das beides reicht wohl nicht, da die Trinkmenge der Zufütterung zunimmt. Meinen kleinen 2-jährigen Sohn habe ich sogar noch in der Schwangerschaft, also 20 Monate gestillt und möchte meiner kleinen Tochter auch eine harmonische Stillbeziehung ermöglichen. Was soll ich machen? Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.

Frage vom 07.10.2002

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Hebamme
Zuallererst ist es wichtig, daß Sie sich selber nicht zu sehr unter Druck setzen, denn das wirkt sich ebenfalls nicht günstig auf die Milchproduktion aus. Sie haben auf der einen Seite den Willen voll stillen zu wollen und auf der anderen Seite erkennen Sie ebenfalls Ihren Alltag und die Anforderungen, die an Sie gestellt sind- diese Klarheit ist auch wichtig. Sie können, um die Milchproduktion zu steigern, viel trinken- einen Liter Milchbildungstee und zwei Liter Wasser pro Tag. Tragen Sie keinen engen Still BH, sondern lassen Sie Ihrer Brust Raum. Ein regelmäßiges Anlegen ist wichtig bzw. je häufiger der Milchflußreflex ausgelöst wird, desto mehr Milch wird produziert. Um die Milchbildung effektiv wieder zu steigern zu versuchen, rate ich Ihnen, sich folgenden Einsatz zu überlegen: Sie besorgen sich eine digitale Babywaage aus der Apotheke und ein Rezept für eine elektrische Milchpumpe MIT INTERVALL(!) plus Zubehörset. Dann pumpen Sie konsequent alle zwei Stunden ab für jeweils fünf Minuten beide Seiten mind.. (Diese Milch können Sie Ihrer Tochter dann natürlich auch geben bei der nächsten Flaschenmahlzeit). Wenn es Zeit ist für Ihre Tochter gestillt zu werden, so tun Sie dies natürlich weiterhin und brauchen dann nicht abpumpen. Es geht darum, den Reflex alle zwei Stunden auszulösen, wobei natürlich eine Pumpe in der Wirkung nicht mit dem Kind gleichzusetzen ist. Die Nacht entscheiden Sie, wobei es hier wichtiger ist, daß Sie selbst zur Ruhe kommen. Sie müssen eine Tabelle einrichten, wo Sie aufschreiben: Wieviel wiegt das Kind vor dem Anlegen und wieviel danach= getrunken Menge an der Brust, wieviel hat das Kind in Flaschennahrung zusätzlich danach getrunken und wieviel haben Sie jeweils an Menge abgepumpt. Nach 24 h machen Sie einen Strich und sehen die Gesamtmenge getrunkener Mutter-Milch, die Gesamtmenge abgepumpter Muttermilch und die Gesamtmenge Flaschenmilch= Bedarf des Kindes. Dieser sollte bzw. kann bei etwa 1/6 des Körpergewichtes des Kindes liegen= Menge in ml an Nahrung pro 24h. Z.B. Ihre Tochter wiegt 4200 g geteilt durch 6 = 700ml(darf sie pro 24 haben). Wenn Sie konsequent Anlegen und Abpumpen im 2 Stunden Rhythums, so werden Sie spätestens am dritten Tag eine Steigerung der Muttermilchmenge beobachten bzw. braucht Ihre Tochter weniger Flaschennahrung. Je nachdem können Sie diese dann reduzieren, so daß Sie vielleicht nur noch Abends eine Flasche als zusätzliche Mahlzeit vor dem Schlafengehen geben müssen, um z.B. die fehlende Menge auszugleichen. Bedenken Sie, daß dies ein Zeitintensiver Einsatz Ihrerseits ist und Sie einfach so einen Versuch machen können, die Milchmenge gezielt zu steigern, um u.U. doch wieder zu einer harmonischen Stillbeziehung zurückkehren zu können. Sollten es allerdings die Gegebenheiten des Alltags nicht zulassen, so sind das eben auch Tatsachen, mit denen Sie sich abfinden müssen. Ein Versuch ist es jedoch wert- allerdings wäre es schön, wenn Sie noch eine Hebamme vor Ort dabei unterstützen könnte- auch ein Stillöl zur Brustmassage wäre ganz hilfreich.
Mit freundlichen Grüßen

Antwort vom 08.10.2002


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