38. SSW Geburt mit BEL oder Kaiserschnitt?
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Frage vom 26.11.2002
Die Dammmassage ist die wichtigst geburtsvorbereitende Maßnahme. Einem Dammschnitt kann man schon in der Schwangerschaft durch eine regelmäßige Massage vorbeugen, um hier das Gewebe zum einen schon geschmeidig zu machen und zum anderen auch zu dehnen. Tägliche Massage ist sinnvoll ab ungefähr vier Wochen vor der Geburt. Vor der Massage ist es sinnvoll zu duschen, baden oder ein 10 minütiges Dampfbad zu nehmen, evt. mit einem Heublumenaufguss. (Eine Handvoll Heublumen mit einem Liter kochendem Wasser übergießen, etwas abkühlen lassen, die Schüssel zum Beispiel in das Toilettenbecken stellen und sich darüber setzen. Die heißen Dämpfe machen den Beckenboden weich und sorgen für eine gute Durchblutung.) Für die Massage können Sie verschiedene Mittel nehmen: ein einfaches Weizenkeimöl, Olivenöl oder Dammmassageöl. Massieren Sie das Dammgewebe mit einem und später zwei Fingern, indem Sie mit dem Finger in die Scheide gehen und das Dammgewebe kräftig in Richtung After und zu den Seiten dehnen. Sie sollten beim massieren ein leichtes Brennen oder Ziehen spüren. Massieren Sie in den letzten zwei Wochen auch die Schamlippen mit, um auch hier Rissen vorzubeugen. Dehnen Sie immer nur nach unten und zu den Seiten, nicht nach oben in Richtung der Harnröhre, dieser Bereich wird unter der Geburt nicht so sehr gedehnt und ist zudem sehr empfindlich.
Die Leitung einer Beckenendlagengeburt ist trotz steigender Tendenz zur Spontangeburt immer noch die Ausnahme. Es muß hier sorgfältig abgewogen werden zwischen den Vor- und Nachteilen einer vaginalen bzw. einer operativen Entbindung, als auch sollten Sie ausführlich über die besonderen Risiken vor und während der Geburt beraten werden. Zu den möglichen Komplikationen für das Kind bei einer vaginalen Geburt gehören v.a. die Sauerstoffunterversorgung bzw.-mangelversorgung, kindliche Geburtsverletzungen als auch Verletzungen des Skelettsystems und des Nervensystems. Der geplanten Kaiserschnittentbindung liegt das Bestreben zugrunde, die kindliche Ausgangslage zu optimieren, während das mütterliche Operationsrisiko relativ gering gehalten werden kann. Das mütterliche Risiko liegt allerdings bei einer Schnittenbindung höher als bei einer spontanen Geburt. Kriterien, die u.a. entscheiden, ob eine vaginale Geburt angestrebt werden kann, sind u.a. das Alter und Befinden der Mutter selbst, bei Erstgebärenden ist eine möglichst genaue Bestimmung und Ausmessung des Beckens bzw. des Beckenraumes nötig- diese sollte ein normal geformtes Becken ergeben, das geschätzte Geburtsgewicht des Kindes sollte bis 3000g sein- ab 3500g ist dies ein Kriterium für einen Kaiserschnitt, das Kind sollte nicht über den Geburtstermin übertragen werden und die Form der BEL sollte so sein, daß der Po des Kindes die Führung hat(und nicht etwa z.B. die Füße oder Knie). Die Geburtshelfer, die eine spontane Entbindung durchführen, sollten darin Erfahrung haben, die Geburt erfolgt immer mit einer OP-Bereitschaft im Hintergrund, ein Kinderarzt muß anwesend sein u.a. Auch der Fahrtweg sollte miteinberechnet werden!
Mit freundlichen Grüßen
Antwort vom 28.11.2002