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Themenbereich: Stillen allgemein

Wie Abpumpen?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Wie Abpumpen?

Hallo liebes Hebammenteam,

um die Milchmenge zu steigern (wir füttern zur Zeit Fertignahrung zu) pumpe ich nach dem Stillen ab. Auch ab und zu zwischendurch, wenn mein Sohn (12 Wochen) lange schläft. Beim "Zwischendurch-Pumpen" bekomme ich jedoch nur ca. 30 g Milch. Mein Sohn scheint aber selbst mehr zu bekommen.
Da ich gerne auch etwas Milch einfrieren möchte, würde es mich interessieren, wie ich durch das Pumpen mehr Milch bekommen kann.

Viele Grüße

Sandra

Frage vom 23.08.2003

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Hebamme
-Die einfachste Methode, die Milchmenge zu steigern besteht darin, dass Sie Ihren Sohn daran gewöhnen, nur noch die Brust zu bekommen. Hierzu stillen Sie Ihr Kind tagsüber alle zwei Stunden an beiden Brüsten, nachts nur dann, wenn Ihr Sohn sich meldet. Je häufiger Sie Ihr Kind an die Brust nehmen, desto mehr Muttermilch wird gebildet.
Das sogenannte Wechselstillen fördert die Milchproduktion ganz besonders. Hierbei lassen Sie Ihren Sohn an der ersten Seite so lange trinken, bis er von selbst loslässt. Dann legen Sie ihn an die andere Seite, bis er nicht mehr saugt. Danach wechseln Sie erneut zur ersten Seite und wechseln nochmals zur anderen Seite. Durch den mehrmaligen Wechsel wird die Brust besonders angeregt, mehr Milch zu bilden. Achten Sie darauf, dass Ihr Sohn ausreichend lange an der Brust saugt, damit er auch in den Genuss der fettreichen Hintermilch kommt. Diese ist kalorienreicher als die Vordermilch, die Ihr Sohn zu Beginn der Stillmahlzeit trinkt. Legen Sie vor dem Stillen einen warmen Waschlappen oder ein warmes Kirschkernsäckchen auf die Brust. Das fördert den Milchfluss und Ihre Entspannung. Viel Körperkontakt mit dem Baby (z.B. im Tragetuch oder Tragesack) fördert ebenfalls die Milchbildung und die Saugbereitschaft des Kindes. Es ist wichtig, dass Sie sich ausreichend ausruhen und entspannen können und jede Unterstützung annehmen, die sich Ihnen bietet.
Falls Ihre Milchmenge vorübergehend noch nicht ausreicht, können Sie Ihr Kind an die Brust gewöhnen, indem Sie mit einem Brusternährungsset (Fa. Medela) stillen. Dabei befindet sich die Milch, die zugefüttert wird in einer Flasche, die Sie sich um den Hals hängen. Aus der Flasche führen zwei dünne Schläuche, die Sie jeweils an der rechten und linken Brust so festkleben, dass das Schlauchende ca. 5 Millimeter über die Brustspitze hinausragt. Wenn das Baby an der Brust saugt, erhält es gleichzeitig Muttermilch aus Ihrer Brust und die Nahrung aus dem Schlauch. Der Vorteil dieser Methode ist, dass Ihr Kind von der Flasche entwöhnt wird und bei jedem Zufüttern gleichzeitig die Brust zur Milchbildung stimuliert wird.
Es ist nicht immer einfach, die Milchmenge ausschließlich durch das Pumpen zu steigern. Ihre Beobachtung, dass ihr Kind offensichtlich beim Stillen mehr Milch erhält als Sie abpumpen können, ist ganz richtig. Wenn Sie die Milchmenge steigern wollen, können Sie regelmäßig etwa 1 ½ bis 2 Std. nach dem Stillen abpumpen, denn nach dieser Zeit hat sich die Menge nachgebildet, die vorher entleert wurde. Es ist nicht so effektiv, wenn Sie direkt nach dem Stillen pumpen. Benutzen Sie zum Pumpen eine vollautomatische Intervallpumpe, bei der Sie das Vakuum und die Zyklenzahl einstellen können (Fa. Medela oder Ameda). Pumpen Sie möglichst mit einem Doppelpumpset beide Brüste gleichzeitig etwa 10 – 15 Minuten. Das doppelseitige Abpumpen spart Zeit und fördert die Milchbildung.
Sie können sich auch an eine Hebamme vor Ort wenden, die Sie individuell beraten und unterstützen kann. Sie kann sich das Trinkverhalten Ihres Sohnes anschauen und gegebenenfalls Vorschläge zur Verbesserung und Vereinfachung der Situation machen. Ihnen steht bis zum Ende der Stillzeit Hebammenhilfe zu. Vielleicht mögen Sie sich auch an eine Stillgruppe oder Stillberaterin vor Ort wenden. Adressen finden Sie unter www.afs-stillen.de, www.lalecheliga.de, www.bdl-stillen.de

Antwort vom 25.08.2003


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