Können sie mir Tipps geben wie ich die Chance einer Schwangerschaft Optimieren kann?
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Desweiteren wollt ich sie Fragen ob das Rauchen wirklich so schädlich für das Kind ist wie immer erzählt wird und in welchen Massen es sich auf das Kind auswirkt.
Ich habe selbst schon mehrfach versucht aufzuhören, auch mit verschieden Methoden (sofort aufhören, in Raten runter setzten, mit Nikotinpflaster bzw. Kaugummi), aber der Drang nach einer Zigarette war immer stärker, deswegen wollt ich sie Fragen ob sie mir irgendwie noch weiter Möglichkeiten dazu geben können.
Sandra
Frage vom 03.09.2003
Ihre beiden Fragen hängen unmittelbar miteinander zusammen. Rauchen reduziert die Fruchtbarkeit deutlich. Wenn Sie also Ihre Chancen optimieren wollen, wäre das Rauchen aufgeben die erste und vielversprechendste Maßnahme. Die bekannteste Folge von Rauchen in der Schwangerschaft ist wohl das niedrigere Geburtsgewicht. Allerdings ist das Kind nicht nur einfach kleiner. Oft verfügen Kinder von starken Raucherinnen über wenig Unterhautfettgewebe, das sie nach der Geburt als Flüssigkeitsspeicher brauchen. Sie sind nach der Geburt sehr gefährdet für Austrocknung, die bis zur Notwendigkeit von Infusionen gehen kann, wenn nicht von vorneherein auf erhöhten Flüssigkeitsbedarf geachtet wird (was nicht so einfach ist). Das Risiko der Ablösung der Placenta vor der Geburt ist deutlich erhöht, die das Kind in akute Lebensgefahr bringen kann. Die Kinder haben nach der Geburt einen ähnlichen Entzug wie Sie, wenn Sie versuchen mit dem Rauchen aufzuhören. Da sie nicht zur Zigarette greifen können fühlen Sie einen Mangel, der sie unzufrieden macht. (Nervöse Kinder, Schreien, Schalflosigkeit, Appetitlosigkeit, pergamentartige Haut). Alle genannten Folgen sind dosisabhängig. Falls Sie nicht aufhören können zu rauchen ist zumindest eine Reduktion auf 5 bis höchstens 10 Zigaretten pro Tag möglich. Es besteht die Möglichkeit den Rauchentzug durch Akupunktur (Nada-Programm)zu unterstützen. Wahrscheinlich haben Sie den Nikotin-Ersatz bei Ihren Versuchen aufzuhören in zu niedriger Dosierung oder zu kurz erhalten. Wenn Sie sich näher informieren möchten, kann ich Ihnen eine Leitlinie zum Tabakentzug als PDF per mail schicken. Wahrscheinlich halten Sie mich jetzt für einen militanten Nichtraucher :-)))Das Gegenteil ist der Fall. Da ich selbst rauche habe mich ausführlich mit dem Thema beschäftigt und betreue überdurchschnittlich viele Raucherinnen in der Schwangerschaft. Die meisten haben in der Frühschwangerschaft Versuche gestartet aufzuhören und wenn das nicht geklappt hat plagen sie die restliche Schwangerschaft Schuldgefühle. In der Folgezeit werden die negativen Folgeschäden klein geredet und mit Beispielen belegt. "Ich kenne eine Frau, die hat geraucht und das Kind wog 4000g" oder "wenns kleiner ist, geht die Geburt leichter" wobei der Zigarettenkonsum im Laufe der Schwangerschaft wieder aufs Ursprungslevel ansteigen kann. Eine Strategie, wie der Zigarettenkonsum in Grenzen gehalten werden kann ist sich zu seiner Sucht zu bekennen und sich realistische Zielvorgaben zu setzen auf deren Einhaltung Sie dann stolz sein können. Eine unterstützende Haltung der Sie betreuenden Personen ist dabei hilfreicher als dauernde Vorwürfe (auch Selbstvorwürfe). Über oben genannte Folgen für das Baby sollten Sie Bescheid wissen und akzeptieren, dass das Baby eventuell einer besonderen Beobachtung und Betreuung bedarf.
Viel Erfolg, Monika Selow
Antwort vom 04.09.2003