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Themenbereich: Abstillen

7 Monate, verweigert Nahrung

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Liebes Hebammenteam,
meine 2. Tochter ist nun 7 Monate alt.
Ich stille voll. Mit 6 Monaten versuchte ich die
Mittagsmahlzeit durch Gemüse zu ersetzen.
Die ersten Tage war sie auch ganz interessiert
und ich konnte einige Löffel füttern. Dann
verweigerte sie die Gläschen und ich gab ihr selbst gekochtes-
anfangs wunderbar, aber kurze Zeit darauf verweigerte sie
allerdings die Nahrung. Mittlerweile habe ich alles ausprobiert: Blumenkohl. Karotte, Birne, Apfel gerieben, pürriert oder
mit Stückchen, Kartoffeln, Hirse etc. Es ist nichts zu machen. Sie lehnt alles ab.
Schon wenn sie den Löffel sieht, wendet sie sich ab und macht den Mund nicht auf. Mittlerweile habe ich aufgegeben und stille voll. Brezeln und Brot isst Sie.
Kann es damit zusammenhängen, dass sie nach der Geburt in der Kinderklinik war und wir getrennt waren? Sie hatte einen HB-Wert von 3, als sie auf die Welt kam.
Aus dem Becher trinken macht sie mit Begeisterung. Fläschen will ich eigentlich nicht anfangen.
Jedenfalls würde ich gerne einen weiteren Anlauf nehmen und ich hoffe, sie können mir ein paar Tipps geben. In der Kindersprechstunde ist die Rede davon, dass man der Nahrung kurzeitig Zucker oder Honig beigeben soll ? Ist das ratsam?
Vielen dank für ihre Antwort
Chistina Etzler-peckhart

Frage vom 12.01.2004

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Hebamme
Einigen Kindern fällt die Umstellung auf feste Nahrung und der nahende Abschied von der intimen Zweisamkeit des Stillens schwer, unabhängig davon, was sie in den ersten Lebenstagen erlebt haben. Offenbar braucht Ihre Tochter noch etwas Zeit, die Beikost anzunehmen. Sie haben es genau richtig gemacht, indem Sie erst einmal wieder voll gestillt haben. Der Brei sollte auf keinen Fall durch Beigaben von Zucker oder Honig schmackhafter gemacht werden. Beides gewöhnt die Kinder an den süßen Geschmack, und Honig darf ohnehin erst im zweiten Lebensjahr gegeben werden. Stillen Sie Ihre Tochter eine Woche lang voll und beginnen Sie dann von neuem mit einem Gemüsebrei am Mittag, bestehend aus einem Gemüse (z.B. Pastinake, Kürbis, Karotte, Blumenkohl). Setzen Sie die Kleine mit an den Mittagstisch, wenn Sie auch essen. Gemeinsames Essen macht kleinen Kindern mehr Freude. Lassen Sie Ihre Tochter auch mehrmals allein essen, damit sie die Nahrung mit allen Sinnen begreifen kann (im wahrsten Sinne des Wortes). Hierzu kann sie gerne mal versuchen, den Brei allein und selbstständig mit ihren Händen zum Mund zu führen. Sie können ihr auch gedünstete Gemüsestückchen auf den Teller legen, die sie evtl. allein in den Mund steckt. Zum Knabbern können Sie Ihrer Tochter ungesalzene Reiswaffeln in die Hand geben. Bleiben Sie ganz geduldig und erklären Sie ihr, dass es mit dem Stillen ja noch gar nicht vorbei ist. Sprechen Sie mit Ihrer Tochter über das Thema. Es ist nicht tragisch, wenn sie noch einige Wochen überwiegend Muttermilch erhält. Sie können sich mit der Einführung der Beikost viel Zeit lassen, ohne dass Ihre Tochter einen Mangel hat. Vielleicht klappt das Essen besser, wenn nicht Sie, sondern eine andere Person das Füttern übernimmt. In dieser Zeit sollten Sie dann allerdings gar nicht in der Nähe sein, da Ihre Tochter mit Ihnen das Stillen verbindet. Gehen Sie das Thema „Essen“ mit Ruhe und Gelassenheit an, damit Ihre Tochter daran Spaß finden kann und nicht lernt, dass Essen immer Stress bedeutet. Zum Trinken können Sie ihr gerne weiter den Becher anbieten und die Flasche ganz umgehen. Stillkinder brauchen keinesfalls eine Nuckelflasche, die irgendwann wieder mühsam abgewöhnt werden muss.

Antwort vom 12.01.2004


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