Liebes Hebammenteam, durch die plötzliche Arbeitslosigkeit meines Mannes, bin ich gezwungen in ca. 4 Wochen wieder zu arbeiten. Mein Mann ist Afrikaner und hat sehr schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt, ich könnte in Kürze meine Stelle als Krankenschwester wiederbekommen. Meine Tochter ist 7 Monate alt, wiegt über 10 kg und ist auch sonst gesund und kräftig. Seit dem 5. Monat füttere ich zu, gemüse und obst, auch Milchbrei was sie aber alles nicht so begeister. Sie ist mal mehr mal weniger, aber nie eine ganze Mahlzeit. Ansonsten Stille ich noch abends, morgens 6uhr und 8 uhr, nacht ca 3mal, und auch nachmittags mal wenn sie sehr unruhig wird. Das Problem ist nun das sie zwar Wasser aus der Flasche trinkt aber keine Milchnahrung, auch nicht Muttermilch! Wir haben schon alles probiert. Was können wir noch tun? Soll ich mal einen oder zwei Tage wegfahren oder könnte sie das psychisch schädigen? Soll ich dann ganz abrupt abstillen oder noch nachts weiterstillen? -Vielen Dank im Voraus. Mich nimmt das psyisch alles ziemlich mit und ich kann sie kaum noch weinen hören,kann ich mich irgendwie stärken? Grüße Ute
Sie haben im Moment eine Menge zu bewältigen und zu organisieren, und es ist völlig klar, dass Sie diese Situation belastend empfinden. Sie sollten die Beratung einer Hebamme, Still- oder Laktationsberaterin vor Ort in Anspruch nehmen. Sie kann mit Ihnen in Ruhe die verschiedenen Möglichkeiten der Ernährung Ihrer Tochter durchsprechen und mit Ihnen einen Weg finden, der für Ihre Situation am besten passt. Das müssen Sie nicht allein tun. Über das Internet lässt sich Ihr Anliegen leider nicht ausreichend erörtern. Da sich Ihre Tochter in wenigen Wochen ohnehin an Ihre Abwesenheit gewöhnen muss, können Sie ausprobieren, ob sie besser isst, wenn Sie gar nicht anwesend sind. Sie müssen nicht gleich für ein ganzes Wochenende, sondern erst mal nur einen halben Tag verschwinden. So können Sie sich auch langsam aus dem engen Kontakt lösen. Es kann sein, dass es mit der Ernährung besser klappt, wenn Ihre Tochter bemerkt, dass sie gar keine Möglichkeit hat, hinterher oder zwischendurch noch aus der Brust zu trinken. Vielleicht trinkt sie besser aus einem offenen Becher oder einer Trinktasse. Probieren Sie es aus. Sie brauchen nicht abrupt abzustillen, sondern können nach der Arbeit oder nachts noch weiterstillen. Vielleicht genießen Sie und Ihre Tochter diese Nähe ganz besonders, wenn Sie regelmäßig viele Stunden fort sind und das Stillen erleichtert Ihnen beiden möglicherweise die Trennung. Wichtig ist, dass Sie der Kleinen ausführlich erklären, worum es geht, dass sie jetzt bald arbeiten werden, wer bei ihr sein wird und dass für alles gut gesorgt wird. Ihre Tochter wird die Veränderungen viel leichter akzeptieren, wenn sie genaue Informationen bekommt und eingeweiht wird. Erklären Sie ihr auch, dass Sie mit ihr jetzt das selbstständige Essen und Trinken üben werden und dass sie nach dem Brei nicht mehr die Brust bekommt, aber abends oder nachts noch gestillt wird. Je klarer und deutlicher Sie selbst sind, desto einfacher wird es für Ihre Tochter sein.
Antwort vom 06.06.2004
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Frage vom 06.06.2004
Antwort vom 06.06.2004