Schwangerschaft ohne ärztliche Betreuung
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ich bin jetzt in der 24. SSW, nicht erstgebärend, und möchte mein Baby/Babies
ohne Vorsorge eines Arztes austragen und gebären, da ich die Verantwortung für meinen Körper komplett übernommen habe.Ich weiß sehr gut was ich tue und´ich bin 100% gesund.Nehme keine Medikament ernähre mich gut, treibe gemäßigten sport, habe eine medizinische Ausbildung plus Alternativmedizin und bin 38 Jahre alt. Was wäre trotzdem nötig? Ich möchte auf der Insel Isla Mujeres in der Karibik gebären.
Vielen Dank
Frage vom 08.08.2004
zunächst einmal wird bei den meisten Schwangerschaften ja nur kontrolliert und wenig "Behandlung" ist nötig, so dass ohne erkennbare Abweichungen im Schwangerschaftsverlauf auch keine besonderen Maßnahmen nötig werden. Außer gesunder Lebensführung sind in der Schwangerschaft auch keine vorbeugenden Maßnahmen notwendig. Für die Geburt müssen Sie sich selbst überlegen, welche Bedürfnisse Sie haben und auch welche Sie eventuell bekommen könnten. Auch Geburten verlaufen in der Regel gut ohne jede medizinische Einflussnahme, jedoch hat es wohl auch seinen Grund, dass Frauen seit langen Zeiten und in den meisten Kulturen Personen zu ihrer Unterstützung dabei haben. Sie können sich also überlegen, ob Sie Personen zumindest in der Nähe haben möchten, die Sie unterstützen und Ihnen helfen, falls Sie diese Hilfe benötigen. Auch bei Frauen, die schon Kinder haben, kann es zu Komplikationen bei der Geburt kommen. Von Vorteil ist es, wenn Sie selbst sich voll dem gebären widmen können und nicht durch zusätzlichen Denken davon abgehalten werden. Ihre eigene medizinische Ausbildung sollte nicht mit Ihrer eigentlichen Aufgabe des Gebärens in Konkurenz stehen. Andererseits gibt es auch bei normalem Verlauf der Geburt durchaus Situationen, die ein Nachdenken erfordern. Der Ratschlag oder die Beurteilung einer Situation durch sorgende Personen im Umfeld (Mutter, Frauen, die schon Kinder geboren haben, (traditionelle)Hebammen) ist dann durchaus eine Hilfe. Die Grenze zwischen medizinischer Hilfe und helfendem Ritual ist dabei durchaus fließend. Ihre eigentliche Frage, was trotzdem nötig wäre, hängt von Ihrem persönlichen Sicherheitsbedürfnis ab und davon was Sie genau planen. Sie läßt sich so pauschal im Internet nicht beantworten. Spontan würde ich vermuten, dass es "Unterstützung" ist und zwar in der Form wie Sie sie möchten. Ich kann mir gut vorstellen, welchen Äußerungen aus der Umgebung Sie ausgesetzt sind, wenn Sie über Ihr Vorhaben reden möchten. Dabei ist die Übernahme der vollen eigenen Verantwortung tatsächlich das Gegenteil von "verantwortungslos" und eine wirklich gute Voraussetzung für einen guten Schwangerschafts- und Gebburtsverlauf. Für die normale Geburt ist nichts nötig, an das Sie selbst nicht auch schon denken würden. Eine hilfreiche Lektüre für Sie könnte auch das Buch "Sprituelle Hebammen" von Ina May Gaskin sein.
Zum herausfinden eventueller weiterer Bedürfnissse kann ich Ihnen empfehlen sich im Vorfeld mit einer Hebamme zu beraten, die auch Hausgeburten betreut. Durch ein Telefonat vorab können Sie sicher herausfinden, ob Sie ein solches Gespräch mit der entsprechenden Hebamme führen können oder ob Sie lediglich Vorwürfe zu erwarten haben, die Sie dem Tenor Ihrer Anfrage nach befürchten.
Bitte fragen Sie noch mal nach, wenn ich Ihre Frage falsch verstanden haben sollte und Sie eine konkretere Antwort brauchen.
Alles Gute, Monika
Antwort vom 08.08.2004