Missverhältnis beim 2. Kind?
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ich habe Euch bereits im April zum Thema "relatives Mißverhältnis" um Rat gefragt und bitte Euch heute nochmals um Eure Meinung. Nochmal kurz zu meiner Geschichte: Mein Sohn wurde nach Geburtsstillstand per Sectio geboren, Diagnose: relatives Mißverhältnis. Nun bin ich wieder schwanger (34. SSW) und würde sehr gerne spontan entbinden. Nach der heutigen Untersuchung bei meiner FÄ meinte diese, dass der Kopf des Kindes noch keinen Bezug zum kleinen Becken hätte, sie könne gar nichts ertasten. Aufgrund der Diagnose beim 1. Kind, wäre das schon ein Hinweis darauf, dass das 2. Kind auch nicht passt. Wenn der Befund in der 36. SSW immer noch so wäre, würde man nicht länger warten. Ich soll mich dann im KH vorstellen. Eine Spontangeburt sei dann nicht möglich und man würde einen geplanten KS machen. (Hallo, habe ich als Mutter auch noch ein Mitspracherecht?)
Auf meine Bemerkung hin, dass das 2. Kind doch oftmals sehr spät ins Becken rutschen würde, manchmal erst unter Wehen, meinte sie, das wäre schon richtig, aber bei mir wäre es wegen rel. Mißverhältnis beim 1. Kind ein Hinweis, dass das 2. auch nicht passt. Ich solle nicht denken, dass sie voreilig zum KS rät. Ihr ist es egal, wenn der Kopf nicht fest im Becken ist, aber wenn überhaupt kein Bezug da ist, hat das keinen Sinn. Sie erklärte mir, das die 2. Kinder oftmals länger brauchen, um sich ins Becken zu senken, da die Gebärmutter weiter gedehnt ist und die Kinder daher mehr Platz haben. Da ich aber recht klein sei (1,60 m) und das Kind recht groß, hätte es eigentlich gar keine andere Möglichkeit als tiefer nach unten zu rutschen. Da es dies nicht tut, ist das ein Hinweis darauf, dass es nicht passt. Mein 1. Kind war aber schon fest im kleinen Becken und hat dann wohl trotzdem nicht gepasst, so dass das Nicht- Tiefertreten des jetzigen Kindes für mich nicht unbedingt ein Hinweis ist. Auf diese Bemerkung hin meinte sie, das stimmt, 1. Kind lag tiefer, aber 2. Kind ist laut US evtl. größer (Werte waren aber alle bis auf ATD kleiner als beim 1. Kind). Zum Schluss meinte sie jedenfalls fast trotzig, wenn der Befund in der 36. SSW immer noch so wäre, wäre das nicht ok. Ich möchte so gerne einen Spontanversuch wagen und damals habt Ihr mich auch dazu ermutigt, aber jetzt bin ich wieder mal total verunsichert. Wie ist Eure Meinung dazu?
Frage vom 01.09.2004
das ganze Gespräch mit Ihrer Ärztin halte ich für eine Zumutung. In der 34. Woche ist es zu früh für solche Aussagen und in der 36. Woche wäre es zu früh zum Handeln. Da haben Sie und Ihr Baby doch noch nicht mal eine Chance!
Selbst wenn es wirklich nicht passen würde, gibt es überhaupt keinen Grund so früh einzugreifen, aber die ganze Argumentation Ihrer Ärztin ist weder richtig noch in sich logisch. 1,60 ist eine ganz normale Größe und Ihr Baby kann jetzt noch nicht zu groß sein, geschweige denn so zu groß, dass es schon jetzt keinen Bezug zum Becken bekommt. Natürlich haben Sie ein Mitspracherecht! Schon jetzt haben Sie aber auch ein Recht auf richtige Information! Ich mach das recht selten, aber ehrlich gesagt würde ich Ihnen einen Wechsel der FÄ empfehlen. Das ganze Vorgehen ist für Sie demoralisierend und entmutigend ohne dass es dafür zur Zeit auch nur den Hauch eines Grundes geben könnte. Wenn Sie beim nächsten Kind gerne spontan entbinden würden, dann steht Ihnen für diesen Wunsch Unterstützung zu und faire Beratung zu einem Zeitpunkt, wo wirklich Entscheidungen zu treffen sind. Ich weiß nicht, ob Sie das von Ihrer FA erwarten können. Natürlich kann Ihnen niemand im Vorfeld versprechen, dass es diesmal spontan klappt, aber ich habe schon etliche Spontangeburten nach genau dieser Konstellation betreut, die mit solch einem Vorgehen wie bei Ihnen alle vorab einen KS bekommen hätten. Wenn die Frau es möchte, ist es einen Versuch allemal wert, weil es sehr oft klappt! Sie haben auch die Möglichkeit sich zusätzlich zu den Besuchen beim FA oder statt dessen von einer Hebamme betreuen zu lassen.
Alles Gute, Monika
Antwort vom 01.09.2004