Fruchtwasseruntersuchung nötig?
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Frage vom 06.01.2005
Da befinden Sie sich ja in einer schwierigen Situation, über die ich Ihnen per Internet schwer etwas sagen kann ohne neue Unsicherheiten zu wecken. Gut wäre, wenn Sie sich mit einer Hebamme oder einer Beratungsstelle für pränatale Diagnostik in Verbindung setzen würden, die in einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen zusammen herausfinden könnten was für Sie am Besten ist. Das hängt nämlich eher von Ihrer Einstellung ab, als von dem medizinischen Befund. Sie MÜSSEN gar nichts und eine Fruchtwasseruntersuchung ändert ja überhaupt nichts an dem was festgestellt wurde. Sie ist keine Behandlung und birgt aber ihrerseits das Risiko einer Fehlgeburt. Es ist also eine berechtigte Frage, welchen Sinn und welche Konsequenz die FW-Untersuchung haben kann und ob das im Verhältnis steht zu diesem Risiko. Mit der FW-Untersuchung läßt sich nicht feststellen, ob z.B. die Niere Ihres Kindes richtig funktioniert. Feststellen läßt sich, ob ein genetischer Defekt vorliegt. In dem Fall bestünde die Möglichkeit, dass die Geburt vorzeitig eingeleitet wird, wenn davon ausgegangen werden kann, dass Sie die Geburt eines behinderten Kindes so belasten würde, dass Ihre Gesundheit oder Ihr Leben in Gefahr sind und Ihnen deshalb die weitere Schwangerschaft nicht zugemutet werden kann. Der genetische Defekt alleine wäre kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch, der Tod des behinderten Kindes würde lediglich in Kauf genommen. Eine reine Nierenfunktionsstörung würde allerdings nicht zu diesen Überlegungen führen. Aber die läßt sich durch die FW-Untersuchung ohnehin nicht feststellen. Zur Zeit besteht bei einem leichten einseitigen Nieren-Stau keine Behandlungsmöglichkeit und Notwendigkeit fürs Kind. Sollte sich der Stau vergrößern, kommt eine Behandlung des Kindes in Betracht. Sicher wird dieser Stau daher weiter beobachtet. Ich kann Sie aber dahingehend beruhigen, dass nur ganz selten eine intrauterine Behandlung oder später auch eine Behandlung des geborenen Kindes notwendig ist. Meistens gibt sich das von alleine wieder.
Immer wenn etwas in der Vorsorge gefunden wird, was nicht behandelt werden kann, gibt es weitere Untersuchungen, die aber auch weiter verunsichern. In Ihrem Fall würden die Kosten für weitere Untersuchungen von der Kasse übernommen. Damit ist aber nicht gesagt, dass diese Untersuchungen dann auch Sinn machen. Ärzte, die sich auf diese Untersuchungen spezialisiert haben, neigen in Ihrer Begeisterung leider ein wenig dazu der Untersucherei einen hohen Wert beizumessen. Ihre Ärztin hingegen betreut die Frauen vorher und nachher. Sie weiß daher welche Kettenreaktionen aus weiteren Untersuchungen und Verunsicherungen die Ergebnisse nach sich ziehen. Die Entscheidung wird letztendlich Ihnen abverlangt. Als Entscheidungsgrundlage würde ich Ihnen immer zu einer unabhängigen Beratung raten, d.h. einer, die nichts daran verdient, wenn Sie sich für etwas entscheiden.
Falls noch kein Glukosebelastungstest durchgeführt wurde, sollte dieser jetzt gemacht werden, um festzustellen, ob Sie eventuell einen Schwangerschaftsdiabetes entwickeln. Auch wenn ein Test schon gemacht wurde und der keinen Hinweis darauf gegeben hat, könnten Sie auf Zucker und zuckerhaltiges verzichten. Eventuell wirkt sich das positiv auf die Fruchtwassermenge aus. Manchmal ist zwar kein Diabetes feststellbar, der Zuckerstoffwechsel läßt sich diätisch aber trotzdem positiv beeinflussen.
Alles Gute für die weitere Schwangerschaft, Monika
Antwort vom 07.01.2005