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Themenbereich: Vorsorgeuntersuchungen

Ausschabung bei Blutung notwendig?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Liebe Monika
Herzlichen Dank für die Beantwortung meiner Frage vom 23.3.05. Letztes Wochenende war ich bei der erneuten Untersuchung und leider konnte weder ein eindeutiges Wachstum (nur 1mm) noch ein Herzschlag festgestellt werden. Der Embryo ist nur 7mm, anstatt 4 cm gross und ich wäre rein rechnerisch bereits in der 11. Woche. Mein Arzt meinte, dass es sich nun höchstwahrscheinlich wirklich um keine intakte Schwangerschaft handelt und ich mit einem Abort rechnen muss. Trotzdem sollen wir die Nerven nicht verlieren und einfach mal abwarten. Den nächsten Termin vereinbarten wir auf Ende April. Er erklärte mir, dass die Natur manchmal seltsame Wege geht und nichts forciert werden darf. Falls es zu einem Abort kommen sollte, empfahl er mir diesen als starke Periode zu betrachten und nicht in Panik auszubrechen. Er werde dann schauen, ob eine Ausschabung überhaupt noch notwendig sei. Dies sei eher selten der Fall, da es die Natur normalerweise richtet. Nun ist mein Frauenarzt, den ich sehr sehr gut finde, leider für eine Woche verreist und vorgestern haben bei mir die Blutungen eingesetzt. Diese sind noch nicht allzu stark, trotzdem und weil ich am Wochenende selber verreisen wollte, habe ich mich heute mit der Stellvertretung meines Frauenarztes in Verbindung gesetzt. Ich wurde gleich in die Praxis bestellt und die Vertretung meinte, der Fall sei klar. Diese Schwangerschaft sei nicht intakt und er legt mir eine Ausschabung dringend ans Herz. Sonst wäre es möglich, dass ich plötzlich so stark blute, dass ich notfallmässig operiert werden muss (eine Horrorvorstellung für mich). Selbstverständlich könne ich aber auch warten, was passiert. Es könne Schmerzen geben oder eben auch nicht.
Diese Aussagen haben mich so verunsichert, dass ich gesagt habe ich gehe jetzt erstmal nach Hause und überdenke alles. Eigentlich möchte ich wirklich gerne warten, dass die Natur ihren Lauf nimmt, weil das sicher schonender für mich wäre. Andererseits habe ich jetzt sehr grosse Angst vor einer notfallmässigen Operation. Auch einwenig davor, was mich erwartet. Werde ich erschrecken, wenn ich so stark blute, werde ich Schmerzen haben? Ich weiss auch nicht wie ich mich darauf vorbereiten soll oder was ich machen kann, dass ich das für mich gut verkrafte. Oder ist es doch besser gleich ins Spital zu fahren und es operativ "hinter mich zu bringen"? Was raten Sie mir? Und wie kann ich mich mental vorbereiten? Ich danke Ihnen für eine baldige Antwort. Freundliche Grüsse.

Frage vom 06.04.2005

Hallo, es tut mir sehr leid, dass nun wahrscheinlich keine Hoffnung mehr auf eine intakte Schwangerschaft besteht. Es ist immer etwas schwierig, wenn unterschiedliche Meinungen im Raum stehen. Es scheint mir, dass Ihr ständiger Arzt sehr umsichtig und sorgsam vorgeht. Meinen Sie nicht, dass auch er Ihnen schon zur einer Ausschabung geraten hätte, wenn eine große Gefahr für eine Notfallsituation für Sie bestehen würde? Es gibt leider unterschiedliche Empfehlungen in der Schwangerschaft und zur Geburt. Unterschiedliche Sichtweisen spielen die Hauptrolle bei den Vorgensweisen. Wenn ich davon ausgehe, dass die Natur normalerweise eigene Mechanismen hat und ein Eingreifen erst gerechtfertigt ist, wenn tatsächlich etwas vorliegt, dann wäre in Ihrer Situation abwarten richtig. Wenn ich davon ausgehe, dass alles was schlimm sein kann auch eintritt, dann kann ich auch von vorneherein die Maßnahmen durchführen, die für den Notfall vorgesehen sind. Die Notfallmäßige Operation würde sich doch nicht von der geplanten unterscheiden. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass der Notfall nur sehr selten eintritt, die geplante OP dagegen mit Sicherheit stattfindet. Da alle Eingriffe nicht nur Risiken vermeiden sondern auch eigene Risiken mit sich bringen kann ich mich persönlich nicht zu einem prophylaktischen Eingriff entschließen. Das ist aber eine persönliche Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss, da sie mit der allgemeinen Lebensstrategie zusammenhängt. Ich glaube, dass man sich selbst am Leben hindert wenn man nur an die Risiken des Lebens denkt und dass Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten und die in die Natur des Lebens gerechtfertigter sind. "Alles hinter sich bringen" können Sie auch nicht, wenn Sie die Verantwortung an ein OP-Team abgeben, weil es für Sie mit der OP genausowenig "vorbei" ist wie mit abwarten. Es braucht auf jeden Fall seine Zeit, bis Sie das Erlebte verarbeitet haben und die Konsequenzen egal welcher Entscheidung müssen auch Sie selbst tragen. Gehen Sie den Weg, den Sie selbst für angemesener halten und wenn Sie noch nicht so weit sind, dass Sie eine Entscheidung treffen können, die sich für Sie richtig anfühlt, dann hat die Entscheidung auch noch Zeit.
Alles Gute, Monika

Antwort vom 06.04.2005


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