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Themenbereich: Vorsorgeuntersuchungen

Frühgeburt wegen fehlender vaginaler Untersuchung?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Guten Morgen!

ich mache mir grosse Sorgen um eine evt. Fruehgeburt. Ich hatte vor 5 Jahren eine Konisation und bin jetzt 21+2 schwanger. Ich habe gehoert, dass in Deutschland regelmaessig der Muttermund/Gebaermutterhals untersucht wird, um auszuschliessen, dass sich da vorzeitig was oeffnet. Ich wohne aber in Schottland und hier werden (ausser evt. bei der Geburt) keine vaginalen Untersuchungen gemacht. Bin voellig verzweifelt und ueberlege ob ich sicherheitshalber nach Deutschland fliegen soll und dort zu einem Arzt gehe. Kann ich den Muttermund evt selbst abtasten? Vielen Dank im Voraus!

Frage vom 22.07.2005

Hallo, in Deutschland wird der Muttermund nicht nur untersucht, sondern neuerdings auch noch per Ultraschall vermessen. Dadurch läßt sich zwar prima feststellen, ob der Muttermund verkürzt ist, aber leider läßt sich daraus nicht herleiten, ob eine Frühgeburt droht, noch läßt sich eine Frühgeburt wirklich wirksam verhindern. Die Frauen, die eine Frühgeburt erleiden sind oft nicht die gleichen, die vorher schon einen verkürzten Gebärmutterhals hatten. Echte Frühgeburten kommen oft plötzlich und unerwartet bei vorher völlig unauffälligen Schwangterschaften. So ließ sich denn auch die Rate der Frühgeburten durch alle bisher eingeführten Maßnahmen nicht wesentlich senken, obwohl nun viele Frauen behandelt oder zumindest durch Untersuchungsbefunde verunsichert werden. Eine Zeitlang wurde der Muttermund sogar recht häufig zugenäht. In der Folge gab es durch den zusätzlichen reiz noch mehr vorzeitige Wehen, aber keine Senkung der Frühgeburtlichkeit. Im angelsächsischen Raum ist man etwas konsequenter damit nur Untersuchungen durchzuführen, deren Wert wirklich belegt ist und die routinemäßige vaginale Untersuchung gehört nicht dazu. Eine relevante Öffnung des Muttermundes macht sich in der Regel durch akute Beschwerden bemerkbar. Sollten Sie Wehen bekommen, die Sie selbst merken, lohnt es sich nachzusehen und ich bin mir sicher, dass dann auch in Schottland untersucht wird, sowie behandelt, soweit eine Behandlung möglich ist. Die Strapazen eines Fluges stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen, den ein Arztbesuch in Deutschland für Sie haben könnte. Daher würde ich Ihnen davon abraten. Versuchen Sie Vertrauen in sich und Ihr Kind zu haben. Sie können selbst einiges tun, um einer Frühgeburt vorzubeugen. Dazu gehören: nicht rauchen, eiweißreiche Ernährung und Kontaktaufnahme mit dem Kind. Falls Sie Probleme mit dem Zahnfleisch haben sollten lohnt sich ein Besuch beim Zahnarzt, da Paradontotische Erkrankungen im Verdacht stehen Frühgeburten zu begünstigen. Falls Sie eine vaginale Infektion haben oder bekommen, sollte die sobald wie möglich behandelt werden. Damit haben Sie schon viel getan, um einer Frühgeburt vorzubeugen. Wegen der Konisation müssen Sie sich keine Gedanken machen. Meist hält der Muttermund damit sehr gut. Zwar wurde Gewebe entfernt aus dem Gebärmutterhals, die Vernarbung bildet aber eher mehr Widerstand als weniger. Allerdings ist der Muttermund schwieriger zu beurteilen, weil er damit von der Norm abweicht und die Vergleichswerte fehlen. Auch aus diesem Grund würde eine Untersuchung eher zu Verunsicherung führen, als eine zusätzliche Sicherheit bieten. Wenn es Sie sehr arg beunruhigt, sollten Sie Ihren Arzt/Ihre Hebamme bitten Sie ausnahmsweise zu untersuchen (wenns sein muss selbst bezahlt, was allemal billiger ist als ein unnötiger Flug).

Ich wünsch Ihnen alles Gute, Monika

Antwort vom 22.07.2005


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