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Themenbereich: Stillen allgemein

Stündliches Anlegen normal?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Liebes Hebammenteam,

unsere Tochter ist heute 15 Wochen alt. Seit ein paar Tagen nun treten Schwierigkeiten in Bezug auf die Ernährung - das Stillen auf und ich hoffe Sie können mir ein paar hilfreiche Tipps geben und mir weiterhelfen.
Als unsere Tochter ca. 9 Wochen war, haben wir sie an ihr eigenes Bett gewöhnt. Die Umstellung aufs eigene Bett funktionerte ohne Probleme, d.h. von der 9.-12. Woche schlief sie fast jede Nacht von 8 Uhr abends bis 4 Uhr morgens. Mir war bewusst, dass dies nicht so bleiben würden, denn das wäre ja wirklich zu einfach :-).
Und die letzten Wochen dann wurden die Abstände von Stunde zu Stunde weniger. Ich habe auch gelesen das dies wohl völlig normal wäre, doch seit Tagen sind wir nun bei dem Rythmus sodass ich unsere Tochter tagsüber alle zwei Stunden anlegen muss, da sie Hunger hat und auch nachts muss ich nun im Durchschnitt alle zwei Stunden stillen. Und das bei 15 Monaten? Die letzten Nächte waren teilweise so schlimm, dass ich sie sogar jede Stunde anlegen musste. Heute Nacht z.B. habe ich 2 Uhr und 3.30 Uhr gestillt und um 4.30 Uhr kam sie schon wieder. Aus der Verzweiflung heraus habe ich ihr dann eine Flaschennahrung gemacht und sie kam danach erst wieder 8.30 Uhr. Nachdem ich dann 8.30 Uhr gestillt habe, kam sie 9.30 Uhr schon wieder und so wie es scheint, 10.30 Uhr schon wieder. Was soll ich tun? Ich selbst bin sehr dafür mein Kind zu stillen, doch Abstände von 1 bzw. 2 Stunden über den ganzen Tag verteilt, sind selbst mir zuviel und sehr anstrengend. Irgendwann kann ich auch nicht mehr und heute nach war so anstrengend, dass ich beim stillen nur heulen musste und nicht verstehe was hier passiert. Aber nachdem ich wie gesagt um 4.30 Uhr eine kleine Flasche Fertigmilch gegeben habe und sie bis 8.30 Uhr ohne Probleme geschlafen hat, macht es doch den Eindruck das unserer Kind stündlich kommt weil sie nicht richtig satt wird, oder? Ich habe auch nicht das Gefühl das mein Kind nachts jetzt so oft kommt, weil es zahnt oder nur nach der Mama verlangt, nein ich glaube es hat einfach nur hunger. Wie ist Ihre Meinung dazu? Soll ich tagsüber stillen und ihr für nachts eine Flasche geben? Oder soll ich gleich mit Beikost in Form von Brei anfangen? Wenn mein Mann und ich am Tisch beim essen sitzen und sie dabei ist, dann muss ich sagen, dass sie schon sehr "interessiert" zu schaut!!! Dieses nächtlich-stündliche wach werden auf Grund von Hunger, tut ihr auch nicht gut und sie ist über den Tag verteilt immer sehr quengelig und müde.Ich hoffe sie können mir weiterhelfen?!

Vielen Dank im voraus
und schöne Grüsse

Frage vom 08.08.2005

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Hebamme
-Hallo, warum Kinder nachts wach werden kann verschiedene Gründe haben: mit ca. 16 Wochen kann ein weiterer Wachstumsschub (dabei reicht die MM wirklich nur knapp) sein, die Zähne schießen ein und machen Beschwerden (oft sind die Kinder dann auch tags quengelig, sabbern viel und stecken die Finger in den Mund), mit 4 Monaten fängt bei den Kindern das bewußste Erinnern an, d.h. sie erinnern sich z.B. daran, dass sie am Abend an der Brust eingeschlafen sind und wenn sie nachts aufwachen, wollen sie den gleichen Zustand wieder haben, aber sie erinnern sich auch bewußt an Erlebtes und das kann für Kinder schon aufregend sein und muß im Schlaf verarbeitet werden. Auch wenn ihnen etwas Angst gemacht hat (viele neue Menschen, ein Düsenjet, ein lauter Lastwagen, die Spritze bei Impfung) hilft es ganz wunderbar sich an Mamas Brust zu tösten. Brust ist viel mehr als nur Nahrung, die Kinder stillen ihren Liebesbedarf, Trost, Geborgenheit, Sicherheit, Schmusen, ect.
Ob es bei Ihrem Kind nur am Hunger liegt oder an Nähe, an den Zähnen, kann ich von der Ferne nicht beurteilen, das können Sie sicher besser.
Laut WHO soll erst mit dem vollendeten 6.LM. mit Beikost begonnen werden. Vorher sollen die Kinder laut WHO ausschließlich gestillt werden. D.h. für Beikost ist es mit 4 Monaten noch zu früh. Ich denke Ihr Vorschlag im Bedarfsfall eine Flasche zu geben, evt. über 24h verteilt 1-3 je nachdem wie oft sie kommt, wäre die einfachste Lösung. Aber auch mal NEIN zu sagen, nämlich dann, wenn man das Gefühl hat, sie hat gar kein Hunger, sondern braucht nur Beschäftigung, kann bei manchen Kinder helfen. Es ist immer eine Gradwanderung und Sie müssen ein bißchen ausprobieren.
Nun schauen Sie, was passen könnte und wenn noch Fragen offen sind, dann melden Sie sich doch noachmal.

Antwort vom 08.08.2005


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