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Themenbereich: Stillen allgemein

Nach Brustentzündung wieder stillen oder abstillen?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo,
meine Tochter ist vier Wochen alt und von Anfang an hatte ich Probleme mit dem Stillen. Nach einem KS hatte ich überhaupt keine Vormilch und erst am 4. Tag Milcheinschuß. Da ich sehr flache Brustwarzen habe konnte meine Tochter diese nicht fassen und ich mußte mit Stillhütchen stillen. Noch im Krankenhaus hatte ich meinen ersten Milchstau, den ich aber mit Quarkwickeln und dreistündigem Abpumpen in den Griff bekam. Kurz nach der Entlassung - ich stillte immer noch mit Hütchen- bekam ich dann eine Brustentzündung mit sehr hohem Fieber. Meine Brüste waren voll aber selbst durch Abpumpen kam nichts raus. Meine Hebamme empfahl mir dann Pravidel und zweimal am Tag abpumpen. Das Medikament habe ich sehr schlecht vertragen und nach vier Tagen abgesetzt.
Seit einer Woche versuche ich wieder zu stillen. Wenn ich sie anlege bekommt sie Schreikämpfe und will partout nicht an die Brust sondern möchte die Flasche. Aber meine Milch allein reicht nicht. Beim dreistündigen Abpumpen kommen höchstens 50ml und ich muß zufüttern. Gestern habe ich dann wieder eine fiebrige Brustentzündung bekommen und weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich kühle meine Brüste und pumpe weiter dreistündig ab. Wenn ich meiner Tochter die abgepumpte Milch gebe hat sie nach einer Stunde wieder Hunger - so als ob es ihr nicht reicht. Von der Pre- Nahrung hat sie Blähungen. Jetzt weiß ich nicht was ich tun soll. Ich möchte stillen aber nicht durchs Abpumpen, an die Brust will sie nicht mehr. Wenn ich abstille, dann nicht mit Pravidel. Was würden Sie mir empfehlen? Gibt es eine Möglichkeit doch noch zu stillen oder wie kann man sanft abstillen? Vielen Dank.

Frage vom 21.08.2005

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Hebamme
Hallo, als erstes suchen Sie sich bitte eine kompetente Hebamme, die ihnen nicht so einen Mist, wie Pravidel gibt, es gibt sehr gut ausgebildete stillfreundliche Hebammen, die eine Zusatzfortbildung im Bereich stillen haben. Es gibt so viele Möglichkeiten einen Milchstau ohne Medikamente zu behandeln und ohne, dass die Milch gleich weniger wird. Pravidel ist ein Abstillmittel und es wäre kein Wunder, wenn die MM zu wenig ist! Ob Sie je genügend MM bekommen werden durchs stillen, kann ich Ihnen so nicht sagen, aber es besteht durchaus die Hoffnung. Es gibt ein sehr gutes Stillbuch von der Autorin Hannah Lotroph, dort finden Sie gute Tipps zur Milchbildung, und zur Verhinderung eines Staus und die entsprechenden homöopathischen Mittel, falls es doch kommen sollte. Haferflocken, Getreidekaffee, Malzbier und alkoholfreies Weizenbier sind sehr Milch bildend.
Ich betreue immer wieder Frauen, die aus dem KH mit Hütchen kommen und wenn die Frauen es hartnäckig probieren, schaffen es die Kinder auch ohne Hütchen. Im Moment wärre es aber erstmal wichtig, dass sie überhaupt wieder an der Brust trinkt. Massieren Sie Ihre Brust kreisförmig vor dem Stillen und wärmen Sie sie mit einer Wärmflasche/Kirschkernsack oder Rotlicht, wenn die MM zu fließen anfängt setzen Sie das Hütchen auf und legen das Kind an, nun kommt schon die Milch und das Kind muß sich nicht ärgern, dass es erstmal feste saugen muß, ohne das MM kommt.
Wenn Sie zusätzlich pumpen wollen, um die MM anzuregen, brauchen Sie eine gute elektr. Pumpe mit Doppelpumpsystem( Firma Medela oder Ameda sind geeignete Pumpenhersteller) Handpumpen, die etwas taugen gibt es von Avent, Medela oder Ameda). Alle anderen Pumpen haben nicht genügend Kraft...
Nun probieren Sie erstmal das Stillen in ruhiger Atmosphäre- ohne Streß, evt. legen Sie sie an, wenn sie noch leicht im Halbschlaf ist und noch nicht ganz hungrig. Manche Kinder trinken dann ganz gut ( mit oder ohne Hütchen) an der Brust, aber wenn Sie ganz hungrig sind, geht nichts mehr.
Falls alles gar nicht klappt und Sie doch Abstillen wllen, melden Sie sich bitte wieder, denn es gibt sehr gute Möglichkeiten dies nicht mit Pravidel zu tun.

Antwort vom 22.08.2005


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