hat der Arzt zu wenig untersucht?
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Ich bin nicht so richtig sicher was ich denken soll. Meine Frau ist schwanger und lt. Ärztin in der 12 Woche. Nun waren wir bei der ersten Vorsorgeuntersuchung. Meine Frau hat sich mit anderen Frauen unterhalten und sich ausgetauscht was bei der ersten Untersuchung alles gemacht werden muß. Dabei hat sie festgestellt, dass einige Sachen nicht gemacht wurden z.B. Blutdruck, Urin, Gewicht. Becken ausmessen, Puls. Hat der Arzt seine Aufgabe nun nicht gewissenhaft gemacht oder sind wir da zu voreilig mit unseren Behauptungen zumal ich auch auf ihrer Seite nachlesen konnte was alles bei der ersten Untersuchung gemacht werden soll. Meine Frau ist deshalb nun sehr aufgeregt und wir rätzeln, ob wir den Arzt wechseln sollten. Es wurde eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Aber wie wird der Zustand des Muttermundes untersucht und geht es automatisch, dass bei der Ultraschalluntersuchung die Platzenta und die Fruchtwassermenge bestimmt werden. Wie wird die Beckendiagnostik durchgeführt. Auch die bei ihnen beschriebene Tastuntersuchung wurde nicht durchgeführt! Wie sollen wir uns jetzt verhalten? Wir müssen in einer Woche wieder zum Gespräch und da wird auch der Mutterpass ausgestellt.
Bei der Blutuntersuchung wurde festgestellt, dass das Blut zu dickflüssig ist und man hat ihr gesagt sie solle mehr trinken. Sollte das Blut bei den nächsten Untertsuchungen wieder gecheckt werden? Ist das schädlich für das Baby, wenn das Blut zu dick ist?
Ich bedanke mich in Voraus für die Beantwortung und verbleibe bis dahin
mit freundlichen Grüßen
Jörg
Frage vom 15.01.2006
Ich gehe Ihre Fragen durch:
- erst mal schadet der Blutwert Ihrem Kind nicht. Wahrscheinlich basiert die Aussage auf einen Blutwert, der physiologisch schnell mal während der Schwangerschaft erhöht ist. Besprechen Sie es noch mal mit dem Arzt.
- die Beckendiagnostik wird heute beinahe nicht mehr gemacht, da Sie wenig aussagekräftig ist, und heute immer der Geburtsverlauf beobachtet wird.
Auch sehr "schmale, kleine" Frauen können sehr gut gebären und man probiert Sie heute nicht mehr mit "fehlender Norm" zu verunsichern. Beckenmaße werden nur genommen, um einen Gesamteindruck zu entkräften oder zu bestätigen.
- Fruchtwasser und Plazenta werden immer während des Ultraschalls beurteilt.
- Muttermundskontrollen werden zunehmend weniger gemacht. Sie sind für die Frauen häufig sehr unangenehm. .....und, weniger vaginale Untersuchungen in der Praxis, geringeres Infektionsrisiko.
- Die Tastuntersuchungen des Bauches werden von Gynäkologen leider sehr wenig gemacht ( sie machen lieber eher einen Ultraschall), sind in der 12. Woche aber noch nicht möglich, da die Gebärmutter noch hinter dem Schambein liegt.
- die Untersuchungen nach den Mutterschaftsrichtlinien werden sicher noch gemacht (Blutdruck, Urin, usw), sind aber zur Zeit noch nicht echt relevant oder aussagekräftig.
Vielleicht ist Ihr Arzt gerade so ein lieber, der die Frauen noch nicht gleich zu Beginn mit Untersuchungen überschütten will oder nicht gleich alles pathologisieren möchte. Wie gesagt, wenn sie den Arzt mögen, besprechen sie mit ihm die Situation und geben Sie auch deutlich Ihre Wünsche und Vorstellungen bezüglich der Vorsorgeuntersuchungen an. Vertrauen sie ihm nicht, können Sie jederzeit wechseln. Übrigens, Hebammen bieten auch Vorsorgeuntersuchungen an. Einen schönen Verlauf und alles Gute, Ina
Antwort vom 15.01.2006