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Themenbereich: Vorsorgeuntersuchungen

wieviele US sind ratsam?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo liebes Hebammenteam! Jetzt bin ich aber richtig verunsichert was den US angeht. Bin jetzt in der 8. SSW Mein FA hat mir empfohlen mehr US zu machen als von der Krankenkasse bezahlt werden. ("nur 3") Das würde mich pro US 40.- Euro kosten. und nun schreibt ihr hier das der US nicht gesund für´s Baby ist. Kann man nicht am besten durch den US feststellen ob das Baby gesund ist?
LG Yvonne

Frage vom 18.01.2006

Hallo, was wirklich sinnvoll und notwendig ist, wird von der Krankenkasse bezahlt. In anderen Ländern werden eher noch weniger als drei US durchgeführt. Die zusätzlichen US führen bei uns nicht zu besseren Ergebnissen. Bisher gibt es keine Studien, die belegen würden, dass der US "ungesund" fürs Baby wäre, allerdings führt er zu einer gewissen Erwärmung des Gewebes und vom Doppler wird in der ersten Schwangerschaftshälfte abgeraten, weil noch nicht belegt ist, dass er ganz unschädlich ist. Um zu entscheiden, ob eine Maßnahme sinnvoll ist, ist nicht nur die Frage wichtig, ob etwas festgestellt werden kann. Es müssen mehr Fragen beantwortet werden. Z.B. gibt es eine Therapie gegen das was eventuell festgestellt wird? Wieviele falsch positive und falsch negative Befunde gibt es, die in falscher Sicherheit wiegen oder unnötig verunsichern? Schaden Folgeuntersuchungen oder Maßnahmen, die anhand falscher Befunde durchgeführt werden? Gibt es andere Maßnahmen, die weniger aufwändig sind und zu gleichen oder besseren Ergebnissen führen? Unter Berücksichtigung der Antworten auf diese Fragen ist es nicht empfehlenswert zu viele US durchzuführen. Ca. 60% aller Schwangeren bekommen im Laufe der Schwangerschaft fragliche Befunde mitgeteilt oder es besteht der Verdacht auf eine Störung. Trotzdem ist die überwiegende Mehrzahl der Babys nach der geburt ganz unauffällig und gesund, wobei kranke durchaus auch in der Gruppe zu finden sind, bei denen in der Schwangerschaft nichts festgestellt wurde. Durch den US ist ja nicht jede Erkrankung feststellbar und ob die erkennbaren Erkrankungen erkannt werden oder nicht hängt letztendlich auch vom Untesrsucher und vom Gerät ab. Jeder fragliche Befund ist für die Mütter sehr beunruhigend, obwohl die Konsequenz meist nur in "Kontrolle" besteht und keine Therapie erfolgt.
Viel hilft jedenfalls nicht immer viel.
Näheres kännen Sie nachlesen unter http://www.bdh.de/mitserv/vorsorg_02.pdf ab Seite 41

Letztendlich müssen Sie selbst entscheiden, was Sie in Anspruch nehmen möchten und was nicht. Dabei spielen sicher nicht nur rationale Informationen eine Rolle, sondern auch Ihr Gefühl und Ihre Finanzkraft. Sie brauchen jedenfalls nicht befürchten "nicht alles getan" zu haben, wenn Sie nicht soviel geld ausgeben möchten.
Alles Gute, Monika

Antwort vom 18.01.2006


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