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Themenbereich: Schwangerschaft allgemein

Tägliches Autofahren - wieviel ist okay?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo, ich bin aktuell in der 24. Schwangerschaftswoche und bin im Außendienst. Dadurch bedingt muss ich mind. 2 x täglich ca. 1,5 - 2,5 h Auto fahren bzw. ca. 90 - 230 km - zu den üblichen Stoßzeiten.
Diese Strecken sind nicht mit der Bahn abzudecken, da ich dann noch länger unterwegs wäre. Natürlich achte ich darauf, dass der Gurt richtig sitzt, aber die Nähe zum Lenkrad benötige ich schon, um überhaupt bremsen zu können (relativ kurze Beine bei 1,65 m Größe)
Ab wann ist dies schädlich für mich und / oder das Baby, zumal ich diese Strecken bis zum Beginn des Mutterschutzes täglich fahren müßte?

Ich bin etwas irritiert und verunsichert, da ich folgende Infos gefunden habe:
Autofahrten können für Schwangere ziemlich anstrengend sein. Nicht nur weil die Reaktionsfähigkeit im Verlauf der Schwangerschaft immer geringer wird, sondern auch weil die Gefahr einer Thrombose erhöht ist, wenn Sie lange in abgeknickter Haltung sitzen. Ausserdem ist die Beckendurchblutung und damit die Sauerstoffversorgung Ihres ungeborenen Kindes im Sitzen vermindert.
Ab etwa dem sechsten Schwangerschaftsmonat solle man sich sowieso lieber fahren lassen, statt selbst zu lenken. Die Bewegungsfreiheit ist dann oft so eingeschränkt, dass Sie in kritischen Situationen nicht mehr rasch genug reagieren können. Ein häufiges Symptom für dieses Stadium ist eine gelegentliche Beintaubheit. Sie wird durch das ungewöhnlich hohe Körpergewicht mitverursacht.

Bei einem Unfall ist das Ungeborene, zumindest in den ersten sechs Monaten der Schwangerschaft, in Fruchtwasser, Fruchtblase und mütterlichem Körper gut geschützt. Problematischer wird es allerdings im letzten Drittel einer Schwangerschaft. Schäden für die werdende Mutter und das ungeborene Kind sind dann bei einem Aufprall wahrscheinlicher. Es kommt leichter zu Verletzungen von Zwerchfell, Leber, Milz, Darm und Gebärmutter. Das Kind ist durch eine vorzeitige Plazentalösung oder einen vorzeitigen Blasensprung gefährdet. Kein zusätzliches Risiko gibt es für schwangere Fahrerinnen, wenn bei einem Crash der Airbag ausgelöst wird: Der Luftsack schützt vor allem den Kopf- und Brustbereich, seine Explosionswucht zielt aber nicht auf den Bauch. Schwangeren Beifahrerinnen wird trotzdem geraten, den Sitz so weit zurückzustellen, dass mindestens 25 cm Platz zwischen Luftkissen und Bauch bleiben. Auf dem Rücksitz ist für Hochschwangere ein sicherer Platz im Fahrzeug.
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Es kann doch sein, dass Ihre Reaktionsfähigkeit, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit im Verlauf der Schwangerschaft immer geringer werden. Viele Frauen machen die Erfahrung, dass kleine Blechschäden auf einmal viel leichter passieren. Kommen dann noch Übelkeit, Rückenschmerzen und andere Schwangerschaftsbeschwerden hinzu, sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie wirklich selbst am Steuer sitzen müssen.

Vermeiden Sie - so gut es geht - den Stress im Strassenverkehr. Fahren Sie möglichst nicht in den Zeiten des Berufsverkehrs und lieber einen kleinen Umweg um Verkehrsknotenpunkte herum. Fahren Sie noch vorausschauender als sonst. Dann erkennen Sie Gefahren frühzeitig, können sich darauf einstellen und plötzliche Vollbremsungen vermeiden. Denn die mag Ihr Baby gar nicht. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt: Plötzliches Bremsen und Beschleunigen, rasantes Durchfahren von Kurven und andere Schleudervorgänge treiben nicht nur Ihren Puls und Blutdruck in die Höhe, sondern auch den Ihres Babys - es reagiert mit starkem Herzklopfen und heftigem Strampeln. Stressig wird es auch, wenn Sie in Eile sind. Deshalb sollten Sie sich gerade während der Schwangerschaft vornehmen, immer früh genug loszufahren.

Frage vom 17.01.2007

Hallo, in der Schwangerschaft wird immer davon geraten sich ungewohnten Belastungen auszusetzen. Wenn Sie regelmäßig auch vor der Schwangerschaft viel gefahren sind, dann ist das Risiko geringer, als wenn Sie sonst nie fahren und dann im 8. Monat vier Stunden am Stück fahren. Das Thromboserisiko gibt es bei allen Beschäftigungen wo Sie viel sitzen müssen und wenig Bewegung haben. Hier hilft es, wenn Sie sich zum Ausgleich bewegen, Gymnastik machen, spatzieren gehen, schwimmen...
Was Sie alles gelesen haben ist ja gut und schön, individuell müssen Sie aber sehen ob es Alternativen gibt und ob die dann besser sind. Schließlich merken Sie selbst noch was Ihnen gut tut und was Sie körperlich außergewöhnlich belastet. Sollten Wehen auftreten oder sonstige Beschwerden müssten Sie sich krank schreiben lassen oder falls Sie selbstständig sind, das Fahren reduzieren.
Es gibt keine feste Regel bis zu welchem Monat Sie fahren können. Setzen Sie sich nicht unnütz unter Druck, bleiben Sie aufmerksam für sie Signale, die Ihnen Ihr Körper gibt und lassen Sie sich nicht unnütz verunsichern durch allgemeine Ausführungen. Es gibt kaum Lebenssituationen, die gänzlich unbelastet sind. Auch eine hausfrau, die schon Kinder hat, ist Belastungen ausgesetzt. Eine normale Schwangerschaft verkraftet das. Komplikationen haben meist mehrere Ursachen und können bei jeder Lebenssituation auftreten. Es lässt sich nicht alles vermeiden und im Voraus bedenken. In den meisten Fällen reicht es aus sich damit zu beschäftigen, wenn Anzeichen vorhanden sind.
Ich wünsch Ihnen alles Gute, Monika

Antwort vom 17.01.2007


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