Irritiert schlafen bei wechselnder Umgebung?
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unsere tochter zoe ist heute sechs wochen alt. nachts schläft sie bei uns im bett, tagsüber ausschließlich unterwegs im kinderwagen oder im tragetuch, in beiden fällen aber nur solange man in bewegung ist, bei stillstand wacht sie sofort auf. ich stille, und sie trinkt mit einem abstand von maximal zwei stunden. das ist für mich natürlich anstrengend, aber halt ihr rhythmus. nach diesen sechs wochen bin ich nun fix und fertig, weil ich selber nie zur ruhe komme. den wenigen nachtschlaf kann ich tagsüber nicht ausgleichen, weil ich halt entweder mit dem kiwa oder dem tragetuch durch die gegend hoppel. ich kann sie nie ablegen, noch nicht mal, um zu duschen, denn dann schreit sie sofort. hinzu kommt, daß sie unter koliken leidet, mit den armen herum wedelt und sich wie ein aal windet und zwar durchgängig tag und nacht. wir massieren sie, turnen etc, haben sogar zu lefax gegriffen, aber richtig helfen tut nichts. vor einigen tagen waren wir beim osteopathen, da sie eine tonusasymmetrie hat. danach ging es etwas besser. das wird demnächst wiederholt. zoe ist insgesamt sehr unruhig, leicht ablenkbar, guckt sich wie wild die welt an und findet nicht zur ruhe. meine mutter sagte, ich sei die ersten drei monate genau so gewesen. mein mann und ich sind eher ruhige charaktere (na ja, mitlerweile läßt das nach ) und bemühen uns, ruhig mit ihr umzugehen, den tagesablauf zu strukturieren, eine reizarme umgebung, vorhersehbarkeit und sicherheit zu schaffen. aber alles hilft nichts. als ich vor einigen tagen nur noch vor erschöpfung heulen konnte, habe ich angefangen, sie vormittags an ihr beistellbettchen zu gewöhnen, mitlerweile geht es ein wenig, nur daß ich auch keinen schlaf finde, da ich sie, wenn sie anfängt zu weinen, beruhigen muß, was noch alle zwanzig minuten der fall ist. eine befreundete hebamme hat gesagt, es gäbe nunmal diese unruhigen kinder und diese benötigten einen festen platz zum schlafen, tag und nacht. nun ist es so, daß zoe nachts bei uns im bett schläft. ich bin mir nicht sicher, ob das für uns drei die beste lösung ist. mein mann z.b. kullert oft gegen das stillkisen, an dem sie liegt, und dann wird sie wach. andererseits braucht sie viel nähe, das kann ich spüren. und genau das ist der grund, weshalb ich mich so schwer tue, ihr sozusagen etwas "aufzuzwingen", andererseits kann ich echt nicht mehr. hilfe von außen, z.b. großeltern, die sie ab und an ausfahren, nehme ich schon an, aber das, wenn auch sehr wertvolle, stündchen, alle paar tage reicht nicht, um annäherend einen ausgleich zu erfahren. zusammenfassend meine fragen: wie gewöhnen wir sie am sanftesten an ihr beistellbettchen, denn anfangs schreit sie immer, wenn man sie hineinlegt? wenn sie ein sogenanntes unruhiges kind ist, wieviel wechsel ist vertretbar - ist schlafen im kinderbett, im kiwa, im tragetuch im elternbett zu viel wechsel? wie kann ich ihr großes bedürfnis nach nähe befriedigen, ohne selber dabei drauf zu gehen?tagsüber schläft sie noch nicht mal gemeinsam mit mir im elternbett, was ich ja hoffnungsfroh versucht hatte, um einen mittagsschlaf zu bekommen. ach ja, sie hat ein enormes nuckelbedürfnis, aber den schnuller will sie nicht nehmen. wenn sie ihre schreiphasen hat, so ab sechszehn bis ca. zwanzig uhr, ist sie völlig überreizt, kann gar nicht schlafen und läßt sich nur durch nuckeln an der brust beruhigen.wie können wir damit umgehen? vielen dank schon mal für ihre antwort und liebe grüße aus hamburg
Frage vom 10.03.2007
Da die osteopathische Behandlung Besserung gebracht hat, kann ich mir gut vorstellen, daß die 2.Behandlung noch mehr Erfolg zeigt.
Weiterhin sollte gewährleistet sein, daß Ihr Kind ausreichend und gehaltvolle Milch bekommt. Ich weiß, daß es sehr schwer ist bei dem emotionalen Streß für eine ausgewogene, gehaltvolle und regelmäßige Ernährung zu sorgen, aber das ist sehr wichtig. Denn nicht nur die Menge der Milch ist ausschlaggebend, sondern auch wie sie zusammengesetzt ist. Wenden Sie sich an eine Hebamme(Nachsorge?)für eine Still-und Ernährungsberatung(wird bis zum Ende der Stillzeit von der Krankenkasse bezahlt). Vielleicht schafft Ihr Baby dann einen 3 Stundenrhythmus, vor allem nachts und ist zufiedener.
Es ist in der Tat so, wie ihre Bekannte gesagt hat:"Es gibt diese unruhigen, sehr nähebedürftigen Kinder"und die Anfangszeit(ersten 6-8Wochen)ist für alle neuen Eltern eine sehr anstrengende Zeit, vor allem für die Frauen, da auch hormonell, emotional und körperlich eine Menge passiert. Es ist wichtig, daß Sie alles machen, was Ihnen !!!! gut tut und dazu gehört es auch zu heulen und die Situation, so wie sie ist, zu verfluchen, ohne gleich ein schlechtes Gewissen zu haben. Sie müssen versuchen sich von dem Gedanken zu lösen, daß es Ihrem Kind schlecht geht und vor allem, daß Sie daran Schuld sind. Für Ihre Tochter sind es ganz normale Vorgänge durch die sie sich weiterentwickelt. Auch das Schreien ist für Babys die einzige Möglichkeit der Kommunikation und Streßbewältigung bzw. Energieabbau. Sie können Sie also ruhig eine Weile meckern lassen, wenn Sie sich zum Bsp. duschen wollen o.ä.In einem Haushalt mit mehreren Kindern müssen die Säuglinge schnell lernen, daß sie auch einmal warten müssen. Manchmal ist weniger zu machen, mehr.
Wichtig ist es sich in Gelassenheit zu üben. Das geht nicht von jetzt auf gleich, ist aber für das Zusammenleben mit Kindern eine der wichtigsten Lektionen, die zu lernen sind und das Leben mit Kinder schön macht.
Sollte sich die Situation gar nicht bessern, so könnten Sie in einer Schreiambulanz vorstellig werden. Dort lernen Sie mit geschultem Personal(meistens Betroffene)besser mit der Situation umzugehen oder sie zu entschärfen(Adresse durch Hebamme oder Kinderarzt). Alles Gute.
Cl.Osterhus
Antwort vom 11.03.2007