Warum verherrlichen Hebammen die vaginale Geburt?
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Frage vom 28.01.2009
Ich glaube nicht, dass Hebammen die vaginale Geburt "verherrlichen". Ich kenne keine, die einen notwendigen Kaiserschnitt ablehnen würde. Viele Hebammen wehren sich jedoch dagegen, wenn den Frauen wichtige Informationen vorenthalten werden, was die Vor- und Nachteile der vaginalen bzw. der Kaiserschnittgeburt vorenthalten werden. Es gibt Kliniken, da bekommen 70% der Frauen einen KS, davon die meisten mit der Indikation "relatives Missverhältnis". Die Indikationen sind oft an den Haaren herbei gezogen und die Entscheidung der Frau zum KS wird nicht selten dadurch herbei geführt, dass Ängste geschürt werden gegen die vaginale Geburt, durch halbwahre Informationen: "KInd zu groß, Beckenbodenschwäche, Missverhältnis, sicherer fürs Kind" usw.
Nachgewiesen ist, dass die allermeisten Frauen sich eine normale Geburt wünschen. Nachgewiesen ist auch, dass der Kaiserschnitt gravierende Folgen für die Folgeschwangerschaft haben kann (häufigere Einnistungs- oder Lösungsstörungen der Nachgeburt, Mangelentwicklung, Unfruchtbarkeit usw.). Die Kinder nach KS haben häufiger Anpassungsstörungen, die einen Aufenthalt in der Kinderklinik notwendig machen, vor allem, weil der KS oft weit vor Termin gemacht wird. Die Frauen haben häufiger Bindungsstörungen zum Kind, sexuelle Probleme, Todesfälle sind häufiger und Komplikationen bei der Wundheilung auch.
Es gibt eine gute Studie zu Kaiserschnitten von der Schwäbisch-Gmünder Ersatzkasse. Nähere Informationen dazu finden Sie hier:
https://www.gek.de/x-medien/dateien/presse/Pressemappe_260406.pdf
Insgesamt wünschenswert wäre, wenn neutrale und belegte Informationen zur Verfügung stünden, so dass die Frau eine informierte Entscheidung treffen kann.
Lieben Gruß, Monika
Antwort vom 29.01.2009