Wie kann ich mit langsamem Stillen umgehen?
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meine Tochter ist jetzt 3 Monate und 1 Woche alt und ich stille sie voll. Was mich aber belastet ist, dass sie seit Geburt eine sehr langsame Trinkerin ist. Eine Stillmahlzeit dauert nicht weniger als eine Stunde, inzwischen auch schon oft bis zu 1,5 Stunden. Auch muss ich dazu sagen, dass es mit dem Stillen bei uns nur im Liegen klappt. Alle anderen Positionen sind für uns beide unbefriedigend und auch nicht angenehm, wenn sie so lange trinkt. Durch diese Umstände fühle ich mich daheim festgekettet und jeder Ausflug, der länger als zwei Stunden dauern könnte, ist für mich ein Alptraum, weil ich ständig auf Kohlen sitze und mich abhetze, damit wir rechtzeitig wieder zu Hause sind zur nächsten Stillmahlzeit. Besuche bei anderen belasten mich, da für mich zwar immer ein Bett oder Ähnliches bereit steht, doch verbringe ich dann doch die meiste Zeit beim Stillen und fühle mich von der Gemeinschaft dort ausgeschlossen. Besucht werden kann ich auch nicht länger als die Pause zwischen den Mahlzeiten dauert, weil ich keinem Besuch so eine lange Wartezeit zumuten will.
Das Stillen an sich klappt sehr gut und meine Tochter ist zufrieden. Sie schläft auch schon die Nächte durch bis zu 11 Stunden am Stück, so dass mir das lange Stillen in der Nacht weitgehend erspart bleibt. Auch hatte ich ursprünglich geplant mindestens 6 Monate voll zu stillen, da ich voll dahinter stehe und meiner Tochter nur das Beste geben will. Doch weiß ich nicht, ob der Preis für mich zu hoch ist. Milch abgepumt habe ich auch schon, doch habe ich jetzt erst versucht, ihr die Flasche von ihrem Vater anbieten zu lassen, doch verweigert sie diese. Als ich darüber nachdachte, ab dem 5. Monat mit Breien anzufangen, wurde mir bewusst, dass für mich der Zeitpunkt auch noch nicht unbedingt da ist sich von ihr zu "trennen" was das Stillen angeht. Und selbst wenn ich mich dazu durchringen würde, glaube ich, dass sie noch nicht so weit wäre. Das ist alles sehr belastend. Ich weiß, dass mir die Entscheidung niemand abnehmen kann, doch vielleicht können Sie mir von Ihrer Warte aus eine Entscheidungshilfe geben.
Im Voraus vielen Dank.
Frage vom 16.02.2009
das tut mir sehr leid zu hören, daß das Stillen so eine Belastung für Sie ist.
Eigentlich sollte dies eine wunderbare Zeit für Mutter und Kind sein.
Beim Lesen Ihrer Beschreibung ist mir sofort durch den Kopf gegangen, warum versuchen Sie nicht mir Ihren Freundinnen zu stillen?
An sich hat Ihre Tochter nämlich einen tollen Rhythmus.
Tagsüber möchte sie viel trinken, dafür haben Sie eine perfekte Nacht.
Das Sie sich so wie es jetzt läuft vollkommen isoliert fühlen, ist sehr verständlich. Ich sehe da nur als Alternative zum Abstillen, daß Sie sich durchringen, wenn z.B. Besuch da ist, nicht ins Schlafzimmer zu verschwinden, sondern am Tisch sitzen zu bleiben und Ihr Kind zu stillen.
Sie schrieben, daß es nicht so gut klappt in anderen Positionen, versuchen Sie bitte noch einmal, es kann nicht sein, daß es nur im Liegen klappt.
Bitte versuchen Sie noch einmal Ihre Nachsorgehebamme anzurufen, damit diese Ihnen beim Anlegen noch einmal hilft.
Ich denke das ist der Schlüssel, versuchen Sie bitte im Sitzen zu stillen, dann können Sie auch wieder am Leben teilnehmen und gleichzeitig stillen.
Ich drücke Ihnen die Daumen.
Viele Grüße
Diekmann
Antwort vom 17.02.2009