Schlafprobleme bei 5 Monate altem Kind
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Liebes Team,
meine Tochter hat seit einigen Tagen massive Einschlafprobleme - sowohl tagsüber als auch nachts. Tagsüber schläft sie fast nur im Kinderwagen ein oder mit viel Aufwand im eigenen Bett. Bis im Alter von 3 Monaten hat sie viel auf mir und meinem Mann geschlafen, besonders nach dem Stillen. Seitdem haben wir sie aber immer ins eigene Bett gelegt und das hat bis vor kurzem meistens sehr gut geklappt. Seit einigen Tagen geht das gar nicht mehr und sie "klagt" bitterlich, wenn sie im eigenen Bett einschlafen soll. An unserem Abendritual - umziehen, kuscheln, stillen, ins Bett packen - haben wir nichts geändert. Wir versuchen dann ganz lange, sie im Bett zu beruhigen und sind dabei auch sehr konsequent, ohne alle 5 Minuten etwas Neues auszuprobieren. Ich halte meinen Hand auf ihren Bauch und streichle sie am Kopf, singe dazu und wenn mir die Stimme versagt gehe ich zu "shhh" Lauten über. Meine Tochter schafft es aber 20 Minuten und länger mit dem Schimpfen "durchzuhalten". Schimpfen deswegen, weil sie mit geschlossenem Mund sehr rhythmisch und laut "brummt", was sich in meinen Augen eher wie Unmut oder Zorn anhört, als wie Schmerzen. Erst wenn sie es gar nicht schafft, sich zu beruhigen, nehme ich sie hoch und tröste sie. Manchmal schläft sie dann in meinen Armen ein und jetzt hat sie es gestern und heute schon geschafft, danach - jedoch auch nach einigem Zetern - im Bett einzuschlafen. Dazu kommt, dass sie auch tagsüber sehr wenig und vor allem sehr unregelmäßig schläft. Meine Fragen daher: wie kriegen wir es hin, dass sie gut und zufrieden einschläft, ohne dass das Bett zum Ort des Horrors wird. Bin ich zu hart, wenn ich sie so lange weinen lasse - allerdings lassen wir sie dabei nie allein! Und wie kriegen wir einen geregelteren Tagesablauf hin? Ich stille derzeit 4 mal am Tag und einmal nachts, manchmal auch 2 mal, was alles kein Problem ist - nur würden wir uns einen etwas verlässlicheren Tagesablauf wünschen...
Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Frage vom 26.05.2009
ich fange mal " hinten" an. Den Wunsch nach einem verlässlicheren Tagesablauf teilen Sie sich mit Millionen von Eltern. Leider ist er mit so kleinen Kindern und mit Kindern im Großen und Ganzen überhaupt nicht zu realisieren. Es wird mit den Jahren besser aber es wird nie wieder so wie Sie es kannten. Ich finde es am Leichtesten wenn man sich diese Tatsache bewusst macht und versucht von morgens auf mittags auf abends auf nachts zu planen. Dann erst den nächsten Tag, etc. Das heisst nicht, dass Sie nicht Strukturen vorgeben sollen. Kinder brauchen einen ritualisierten Tagesablauf und zuverlässige Strukuren an denen sie sich entlang hangeln können. Nur andersherum klappt es leider nicht. Kinder ermöglichen uns ganz vieles, nur leider keine verlässlichen Abläufe.
Ihre Tochter ist noch sehr klein, ich würde sehr behutsam und zurückhaltend mit Erziehungsarbeit sein, ich würde sagen, zur Zeit und auch noch in den nächsten Monaten" fordert " sie das was Ihre Grundbedürfnisse sichert. Grenzen darf man ziehen, da wo die eigenen überschritten werden, aber mit Erziehung aus anderen Gründen würde ich empfehlen noch zu warten. Dass sie derzeit tagsüber unregelmäßiger schläft, liegt an ihrem Alter. Meist gibt es mit 4-5 Monaten eine recht gründliche Veränderung. Das dauert ein bisschen bis es sich neu sortiert hat, aber rechnen Sie damit , dass sie ab jetzt tagsüber sehr viel mehr wach sein wird. Zu Ihrer Frage ob Sie sie zu lange schreien lassen..... ich finde zwanzig Minuten schon lang, auch wenn Sie die ganze Zeit bei ihr sind. Leider gibt es kein Patentrezept. Horchen Sie in sich hinein, nehmen Sie die Signale Ihrer Tochter wahr und die Eindrücke die Ihr Mann gewinnt . Seien Sie mit sich so achtsam wie mit Ihrem Kind.
Je besser es gelingt sich aufeinander einzulassen, sich von Gelesenem und Gehörtem zu lösen desto besser passt die "Maßnahme" zu Ihnen dreien und desto erfolgreicher wird sie sein.
LG Judith
Antwort vom 27.05.2009