Erneute Milchbildung anregen nach Abstillen
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ich brauche dringend Hilfe.
Mein Sohn ist 9 Wochen alt und von beginn an hatte ich zu wenig Milch. Er hatte schon vom ersten Tag einen richtig guten Hunger und die Krankenschwestern im Krankenhaus haben mir geraten zuzufüttern.
Da er vor hunger schon fast zum Schreikind wurde habe ich resigniert und gesagt, das ich abstille. Das ist jetzt eine Woche her und nun bereue ich meinen Entschluss zutiefst.
Ich pumpe jetzt schon wieder stündlich ab und nehme zur Milchildung wieder Schüssler-Salze, Bockshornklee-Kapseln, Globuli Phytolaca D3 und trinke Kümmel-Fenchel-Anis Tee (ca. 1 Liter am Tag zusätzlich).
Jetzt habe ich eine Stillberaterin konsultiert und diese hat mir das Brusternährungsset empfohlen. Das benutze ich seit gestern. Zusätzlich hat meine Hebamme mir ein Medikament empfohlen, das den Prolaktinspiegel schnell steigen lässt. Leider weiß sie selbst nicht mehr genau, wie dieses Medikament heißt. Dieses wird bei Frauen benutzt, die ein Kind adoptieren und selbst stillen.
Können Sie mir sagen, welches Medikament das sein könnte? Sie meinte, es war so ähnlich wie Lactagonum.
Ich hoffe sehr, dass sie mir weiterhelfen können.
Viele Grüße Susanne
Frage vom 02.12.2009
Gerne versuche ich Ihnen zu helfen. Als Erstes bitte folgende Bemerkung: die homöopathische Substanz Phytolacca hat einen Bezug zur Brust, massgeblich im Sinne des Abstillens und der Milchminderung. Insbesondere die niedrige Potenz D3 ist für mich völlig unverständlich eingesetzt in dieser Situation, bitte halten Sie Rücksprache!!! (Z.B. wird die Potenz D1 zur kompletten Milchreduktion genutzt). Das Brusternährungsset ist in Ihrer Situation sicher das geeignete Mittel, Ihren Sohn an der Brust stimulieren und gleichzeitig satt werden zu lassen. Toll, wenn Sie es nutzen können. Insgesamt ist es sinnvoll, Ihren Sohn bzw. die Pumpe ca. 8-12 mal am Tag stimulieren zu lassen bis sich die nötige Milchmenge eingependelt hat. Stündliches Pumpen ist nicht nötig und kann Ihnen nur mehr Stress machen.
Ein Milchbildungstee ist hilfreich, aber es reichen max. 3 Tassen am Tag. Auch insgesamt sollte Ihre Trinkmenge nicht übertrieben viel sein; bitte trinken Sie nach Durst, ca. 2-3 Liter am Tag. Mehr Flüssigkeit „macht“ nicht mehr Milch!
Die Medikamente, die Ihre Hebamme meint, sind Chlorpromazin und Metoclopramid. Es sind verschreibungspflichtige Medikamente, die eigentlich als Psychopharmakon und als Mittel gegen Übelkeit eingesetzt sind, aber auch milchbildungsfördernd wirken. Für ihren Einsatz braucht es ausreichend Erfahrung und sie haben Nebenwirkungen auf Mutter und Kind. Ihr Einsatz will gut überlegt sein. Der Bockshornkleesamen ist ansonsten auch ein „Galaktogen“, so daß Sie diese insgesamt vielen Massnahmen erstmal wirken lassen sollten.
Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen, Hebamme Inken Hesse
Antwort vom 04.12.2009