Wie Stillabstände verlängern und Stilldauer erhöhen?
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Frage vom 07.01.2010
Insgesamt ist es meist eher mühsam, ein drei1/2 Monate altes Baby bei Anzeichen von Sattsein zum Weitertrinken aufzufordern. Ich vermute, dass Sie die meisten Tipps zum „Wachhalten und Animieren“ des Kindes an der Brust schon kennen. Sprich, die Stillposition innerhalb einer Stillmahlzeit wechseln (und damit gleichzeitig auch Ihre Brustwarzen zu entlasten). Das bedeutet, ihn z.B. erst in Wiegeposition zu stillen und dann in der Fussballhaltung (auf der Seite, Beine nach hinten weg). In der Fussballhaltung kann er aufrechter gelagert werden und ist vielleicht wacher. Massage der Ohrmuschel, Händchen und Füsschen und ihn verbal zum Trinken auffordern. Sie könnten ihn mit einem Extra-Schub Milch versorgen, wenn Sie vornübergebeugt mit Halten der Brust die „Fliessschwerkraft“ ausnutzen. Sie könnten ihn mit Halten der Brust und leichtem, rhythmischen Druck (Brustkompression) zum Weitertrinken anhalten.
Aber vielleicht machen Sie mit Ihrem Sohn eher einen Wachstumsschub durch? Das Kinder in dem Alter effektiv und ausreichend in 5-7min trinken können, ist normal. Wenn sie allerdings einen steigenden Bedarf haben, kann es sehr wohl „wieder mal“ 2-stündige Stillmahlzeiten brauchen. Für die Brustwarzen ist es meist besser, ein kurzes, aber häufiges Trinken zu gestalten. Vielleicht tut Ihnen zusätzliche Pflege und Schutz der Brustwarzen noch gut (Wollwachs, Salbeitee, vielleicht Wärme und Massage davor, dann wird der Milchspendereflex angeregt und es fliesst leichter). Heilwolle in den StillBH, Seide-Wolle-Stilleinlagen oder aber auch lufttrocknen. Falls Ihr Kind aber regelrecht klemmt an der Brust, die Brustwarze nach dem Stillen verformt ist und insbes. daher der Schmerz kommt, sollten Sie eine Hebamme oder Stillberaterin konsultieren. Diese kann mit Ihnen überlegen, ob Sie vielleicht eine Stillpause mit Pumpen brauchen oder vielleicht übergangsweise ein Stillhütchen hilfreich ist. Vielleicht hat Ihr Kind aber auch selbst Schmerzen im Mund-Rachen-Bereich (Kontrolle) und trinkt deshalb nicht so lange. Falls Sie aber nur einen Wachstumsschub erleben, sollte der Spuk bei Anlegen nach Bedarf bald vorbei sein.
Sie haben Anspruch auf Beratung in der gesamten Stillzeit. Vielleicht kontaktieren Sie für einen Hausbesuch Ihre Wochenbetthebamme oder eine andere Fachfrau noch bei anhaltenden Problemen. Ich wünsche Ihnen wieder schöne Stillstunden,
Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 08.01.2010