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Themenbereich: Stillen allgemein

Stillen nach Bedarf - was ist normal?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo liebes Hebammenteam.

Ich habe eine Frage zum Stillen nach Bedarf. Meine generelle Frage: Gibt es Grenzen beim Stillen nach Bedarf? Kurz eine Schilderung wie ich auf die Frage komme.

Unser Baby- 2 Wochen alt - hat eigentlich einen guten Tagesrythmus von 2-3 Stunden wo ich sie anlege. Mein Milcheinschuß ist extrem, ich habe einen starken Milchspendereflex und sie verschluckt sich wenn sie gierig ist schonmal. Meistens klappt es ganz gut und sie trinkt 10 Minuten an einer Brust und an der anderen gleich danach so 4 Minuten. Das ist der Idealzustand. Doch leider ist das natürlich nicht konstant über den Tag so verteilt, manchmal ist es so dass sie sich auch nach den 2-3 Stunden meldet und nur 4 Minuten an einer Brust trinkt und dann abdockt. Ich kriege sie einfach nicht mehr dazu weiter zu trinken. Also wickel ich dann und lege sie dann nach dem Wickeln nochmal an - entweder sie trinkt ode sie läßt es. Aber dann kann es sein dass sie dann nach 20 Minuten wieder kommt weil sie merkt dass sie doch noch Hunger hat. Das ist natürlich sehr nervenaufreibend weil sich eine Mahlzeit so bis zu 1 Stunde hinziehen kann - gerade nachts kann ich dann quasi gleich wach bleiben weil sie ja bald sowieso wieder dran wäre.
Frage ist ob man ihr dieses späte Einsehen gewähren soll oder es lieber ziehen soll bis zu nächsten Mahlzeit ( weil sie hat ja schon ein bißchen getrunken vorm Wickeln )?
Manchmal ist es nämlich auch so- gerade abends- ist sie sehr unruhig, nur am Weinen und die Ärmchen und Beinchen zappeln wie verrückt, sie steigert sich dermaßen rein in den Zustand dass wir sie kaum beruhigen können. Dann versuche ich ihr die Brust zu geben weil sie vorher bei Papa auf der Brust liegt und "sucht" - aber sie will entweder nichts oder trinkt wieder nur 2 Minuten. Wenn man dann anstatt die Brust zu geben den Finger in den Mund steckt ist sie auch zufrieden und saugt. Deshalb stellt sich mir die Frage ob sie immer gleich Hunger hat oder ob es nur um das Bedürnis des Saugens geht?
Kann man generell sagen dass ein Baby was Hunger hat sich nicht mit dem Finger zufrieden gibt weil ja nichts rauskommt?
Ich kann manchmal die Signale nicht deuten -will sie trinken oder nur saugen zur Befriedigung.

Danke für Antworten,
viele Grüße

Frage vom 30.01.2010

Hallo!
Manche Neugeborene zeigen sehr vehement, dass der Finger nicht reicht, sondern Hunger angesagt ist. Manche Kinder lassen sich aber auch mit dem Finger oder Nuggi beruhigen, obwohl sie eigentlich ihr Bäuchlein füllen würden. Das mit den Signalen für Hunger oder Saugbedürfnis ist wirklich nicht einfach, aber die Erfahrung zeigt, dass Sie es nur rausfinden, wenn Sie alle Möglichkeiten ausprobieren. Dazu gehört auch das Anlegen. Die Unruhe am Abend ist sehr typisch für Neugeborene. Für das „ständige“, oft nur kurze Trinken an der Brust gibt es sogar einen Namen, man nennt es "cluster-feeding". Für diese Abendstunden kann die „Grenze beim Stillen nach Bedarf“ schon mal das stündliche Anlegen sein. Damit stimulieren die Säuglinge die Milchproduktion für den nächsten halben Tag. Das ist normal und gewollt und wird auch nicht die ganze Stillzeit so bleiben.
Für den Rest des Tages melden sich die Kinder meist alle 2-3 Stunden mit einer längeren Schlafphase. Ein Neugeborenes teilt sich seine Stillmahzeit ausserdem auf: intensives, hungriges Saugen, grosse Müdigkeit, Luft ablassen und dann passt ein Nachtisch hinein. Daher kommen diese kurzen Abstände von erneutem Hunger nach 20 Minuten.
Bitte bedenken Sie auch, wie gross der Magen Ihres Kindes zur Zeit ist. Kleine, aber häufige Mahlzeiten sind ganz normal und für viele Säuglinge besser zu verarbeiten. Sie werden das Gefühl haben, dass Sie ja eigentlich nur noch am Stillen sind den ganzen Tag und am Anfang ist das auch so. Deshalb braucht es ja Entlastung für Sie daheim, damit Sie die Zeit haben, sich nur um Ihre Tochter zu kümmern. Innerhalb der nächsten Wochen werden alle Kinder effizienter und die Pausen länger.

Aber insbesondere die körperliche Unruhe Ihres Kindes spricht dafür, sie zu pucken. Das bedeutet, sie fest in ein etwas dehnbares Tuch einzuwickeln. Somit findet sie Begrenzung, Wärme und Hülle für ihren Körper und das macht sie ruhiger. Das ist einfach ein typisches Bedürfnis nach der Enge im Bauch.
Ich empfehle Ihnen also auch weiterhin prompt auf das Weinen Ihres Kindes zu reagieren. Nur damit gewinnen Sie an Sicherheit und Ihr Kind das Vertrauen in Sie.
Mit vielen Grüssen, Inken Hesse, Hebamme

Antwort vom 31.01.2010


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