Sich zuerst um die Verdauungsprobleme, den Schlaf oder das Abstillen kümmern?
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Meine Tochter 9,5M und ist eigentlich quietschfidel und fröhlich.
Allerdings plagt sich derzeit mit Verdauungsproblemen herum und erhält nach Besuch beim KA Lactulose.
Ihr "Speiseplan" sieht so aus: morgens 8.00 Stillen, 12.30/13.00 Gemüse-Kartoffel-Gläschen mit zusätzl. Öl, 16.30/17.00 Obstgläschen mit zusätzl. Wasser, 19.00/19.15 4-Korn-Getreide-Brei (mit Wasser angerührt), 4.00/5.00 Stillen (im Vorfeld wird sie 1-2 mal wach, läßt sich aber beruhigen).
Nun "üben" wir seit einigen Tagen das alleine Einschlafen.
Welche Entwicklung sollte Priorität haben? Ich meine, daß Einschlafen lernen,Verdauung regeln und Abstillen in der Nacht zu viel ist. Allerdings bin ich aufgrund einiger schlechter Erfahrungen (keine bis schlechte Aufklräung durch KA, haben bereits gewechselt) und unruhiger Nächte extrem verunsichert und habe aktuell kein Bauchgefühl dafür.
Soll ich trotz Verdauungsproblemen Milch zum Abendbrei einführen?
Vielleicht können Sie mich ja ein wenig anschubsen, um es wieder selbst zu merken, was als Nächstes gut für Sie ist....
Herzlichen Dank und liebe Grüße
Frage vom 25.02.2010
Auf dem ersten Blick fällt mir auf, dass Ihre Tochter insgesamt eher zu wenig Flüssigkeit und insbesondere eine evtl. zu geringe Milchmenge erhält. Falls Sie nicht noch zwischendrin Troststillen oder Durststillen, denke ich, dass auch in dem Alter Ihrer Tochter sie mehr an Milch bekommen sollte. Falls Sie ausserdem noch planen, die nächtliche Stillmahlzeit wegzulassen, sollte Ihre Tochter definitiv eine Milch(flaschen)mahlzeit erhalten (oder Becher, je nach Können). Nebst dem, dass Muttermilch auch die verdauungsfördernde Lactose enthält, können Sie in der Beikost mit Birne oder Pastinake einen weicheren Stuhl erreichen. Karotte, Apfel und Banane sind die typischen stopfenden Nahrungsmittel; vielleicht beobachten Sie nochmals, was in der Beikost förderlich wirkt bei Ihrem Kind. Wenn Sie von unruhigen Nächten geplagt sind, kann es daran liegen, dass Ihrem Kind die Kalorien fehlen. Auch der Getreidebrei braucht eine Form von Fett dazu als Kalorie und zur Aufnahme der fettlöslichen Vitamine (entweder Öl oder Mandelmus). Selbstverständlich können Sie auch die erwähnte Milch dazurühren (Fett, Flüssigkeit, Proteine). In dem Alter dürfen es am Tag ca. 200ml Vollmilch sein. Ob es Verdauungsprobleme verursacht, lässt sich nicht pauschal sagen. Die meisten Kinder vertragen einen Getreidebrei am Abend sehr gut und es ist die häufigste Abendmahlzeit in dem Alter. Ich sehe nicht, warum Sie nicht weiter das Einschlafen „üben“ sollten; das ist schliesslich ein Prozess und kein einzelner Punkt, den Sie dann abhaken können. Wenn Ihre Tochter ohne körperliche Beschwerden (kein Bauchweh, keinen Hunger etc.) ist, wird sie ihren nächsten „Schlafentwicklungsschritt“ sicher machen. In dem Augenblick, wo es ihr nicht gut geht, braucht sie einfach weiterhin Mami und Papi. Da dürfen Sie nicht von ihr erwarten, dass sie auch noch alleine einschläft. Das wird auch noch im späteren Alter so sein mit all den „Geistern“ der Nacht, ob es nun Träume sind, Zähne, Erkrankungen o.a.. Ich schlage Ihnen vor, einmal ganz konsequent meine Tipps für Sie und Ihre Tochter anzugucken und Sie werden sicher eine Idee bekommen, was davon für Sie stimmt. Einen lieben Gruss zurück, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 26.02.2010