Kurze nächtliche Schlafphasen im Alter von 4 Monaten
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meine Tocher ist jetzt 19 Wochen alt. Ich habe sie von Anfang an voll gestillt. Sie hatte am Anfang massive Einschlafprobleme. Im 3. und 4. Monat ist das v.a. nachts viel besser geworden und sie hatte zwischen 18.00 Uhr und 2.00Uhr nachts teilweise Schlafphasen von bis zu 8 Std. Seit ca. 4-5 Wochen hat sich das aber geändert. Ihre längste Schlafphase in diesem Zeitraum beträgt max 4 Std. und im Anschluss wacht sie alle 2 Std. auf. Ich habe ihr bis vor 3 Tagen dann auch immer die Brust gegeben, jedoch dann angefangen, dass ich sie beim "Mitternachtstrunk" stattdessen rumgetragen habe. Ich möchte gerne die Schlafphasen erweitern, die sie in der Nacht hat. Jedoch weiß ich nicht, ob ich damit etwas falsch mache. Letzte Nacht war sie sehr schlecht zu beruhigen. Das überträgt sich dann auch auf den Tag. Mich schafft das auch ziemlich, alle 2 Std. nachts zu stillen. Sie ist teilweise tagsüber sehr schlecht ins Bett zu bringen, brüllt dann wie am Spies. Dem Rat einer Hebamme nach, halte ich sie nicht länger als 2 Stunden wach. Das hat sich auch bewährt. Mit einem Schlafritual schaffen wir es auch zu 70% angenehm einzuschlafen. Das lustige ist ja, das tagsüber der Stillrythmus bis zu 3 Stunden ist. Seit der 17. Lebenswoche habe ich auch deshalb mit Beikost angefangen, die sie im großen und ganzen gut annimmt, wobei ich bei jeder Mahlzeit vor dem Löffel und nach dem Löffel stille. Sie ist einfach noch sehr auf meine Brust fixiert. Ich habe schon überlegt abzustillen, weil mich das häufige Stillen einfach langsam wirklich schafft und fertig macht. Ihre Trinkdauer ist tagsüber ca. 15 Min insgesamt und nachts 20-25 Min. Länger will sie tagsüber nicht trinken. Sie lacht mich dann an oder schreit und es geht nichts mehr.
Wie kann ich die Stillzeiten verlängern und nachts mehr Ruhe reinbringen. Ich hab ja kein Problem damit, dass ich sie nachts 1-2 Mal stille, aber alle 2 Stunden ist mir zu viel.
Vom Temperament her ist sie total aufgeweckt. Ein richtiges Energiebündel, aber eben auch leicht unzufrieden werden zu lassen.
Vielen Dank für eure Hilfe!
Frage vom 28.03.2010
Sie erleben gerade anstrengende Wochen und brauchen die Geduld und Zuversicht, dass das alles wieder leichter wird. Toll, dass Sie das volle Stillen so lange geschafft haben. Einerseits hört sich das Verhalten Ihrer Tochter sehr typisch an für ihr Alter. Es ist eine aufregende Zeit mit vielen Entwicklungsschritten, wo Kinder häufig „keine Zeit zum langen Stillen“ haben, dafür aber nachts umso öfter kommen und sich die nötigen Kalorien holen. Vielleicht ist es hilfreich, wenn Sie tagsüber die Stillzeit wirklich zu einer stillen Zeit in einem abgedunkelten, ruhigen Raum machen. So kann Ihr Kind auch vom Temperament her „runterkommen“ und sich leichter entspannen. Manche Kinder sind schnell frustriert, wenn in einem neuen Entwicklungsschub die gelernten Fähigkeiten zu üben sind und nicht gleich funktionieren. Sie schreiben nichts über den Gewichtsverlauf, darum nehme ich an, Ihre Tochter wächst an ihrer Kurve entlang und die Milchmenge und die Kalorien insgesamt sind gar nicht das Thema. Das häufige Aufwachen geht einher mit den Entwicklungsphasen und natürlich schlaucht es eine Mutter. Sie schreiben nicht, wo Ihr Kind schläft, aber diese Nachtzeiten sind nur zu schaffen, wenn Sie im Liegen stillen können und vielleicht gleichzeitig wieder einschlafen. Ich empfehle Ihnen ausserdem, sich mit Ihrem Partner zu besprechen, wo und zu welchem Zeitpunkt er Sie entlasten kann. Wenn sich Ihre Tochter um Mitternacht mit Herumtragen beruhigen liess statt mit Stillen, ist es wert zu schauen, wo er seinen Teil der Betreuung übernehmen kann. Nächtliches Herumtragen ist allerdings auf die Dauer sehr anstrengend. Ihre Tochter fragt sehr nach Nähe und Körperkontakt, um alles gut verdauen zu können und braucht auch weiterhin Ihr schnelles Eingehen auf ihre Bedürfnisse. Ich empfehle Ihnen nach Entlastung zu suchen, damit Sie dieses erste Lebensjahr Ihres Kindes, was so schnell verfliegt, genussvoll und bewundernd verbringen können. Wenn Sie das Gefühl haben, es gibt noch einen anderen Grund für die nächtliche Unruhe, nehmen Sie Kontakt auf zu Ihrer Nachsorgehebamme oder einer Stillberaterin. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 30.03.2010