wie kann ich das Dauerstillen nachts abgewöhnen?
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es geht um meine Tochter, jetzt 4 Monate, und um das Schlaf/Stillverhalten.
Nach der üblichen Eingewöhnungsphase schlief sie eigentlich ganz gut, manchmal 5 Std. am Stück, danach 3 Stunden-
also mit 2-3 Stillpausen. Die Nacht war meist so um 6 Uhr vorbei, die Bettgehzeit von Anfang an eigentlich immer
gleich, also sie wurde auch abends gestillt obwohl sie vielleicht eine Stunde vorher bereits getrunken hatte - dies gehört
aber zum Ritual so konnte sie dann immer gut schlafen.
Plötzlich als sie 3 Monate wurde änderte sich auf einmal das Schlafverhalten. Sie wachte dauernd auf,
und wollte alle 1,5-2 Stunden gestillt werden, auch wurde sie meist vor 6 Uhr, also so um 5 oder 5.30 wach.
Jetzt ist sie 4 Monate und nichts hat sich daran geändert, nicht mal eine Nacht war wie früher.
Nachts schafft sie einfach nicht mehr länger als 2 Stunden am Stück zu Schlafen. Sie trinkt aber wirklich ausgiebig nachts,
d.h. sie scheint Hunger zu haben. Am Tag haben wir so 2-3 Stunden Abstände.
Ich bin einfach nur noch müde und hab kaum Energie, auch purzeln die Pfunde bei mir immer weiter. Ich wiege viel weniger
als vor der Schwangerschaft so zehrt das Stillen. Am Tag hinlegen kann ich nicht, das konnte ich noch nie, ich hab es oft genug probiert
aber ich habe generell auch Schlafprobleme - schon immer gehabt und um richtig fit zu sein brauche ich mind. 8 Stunden Schlaf am Stück
was ich natürlich seit 4 Monaten nicht mehr habe.
Ich stelle mir einfach nur die Frage wie das weitergehen soll - einfach abwarten obwohl sich seit 5 Wochen nichts ändert?
Ich habe sehr viel Milch, die Frage ist ob sie nahrhaft genug ist für ihre momentanten Bedürfnisse? So etwas gibt es ja oder?
Ich will aber in 3 Wochen auch mit der Beikost anfangen, jetzt habe ich gehört dass die Beikost kalorientechnisch weniger
nahrhaft ist als Muttermilch und einige Babys nachts öfter kommen, ich kriege jetzt schon Angst davor...ich dachte eher Beikost
wäre dann kalorienreicher und liefert mehr Energie?
Wie kann ich dieses Dauerstillen nachts abgewöhnen. Mein Baby anders zu beruhigen bevor ich stille ist ein Ding der Unmöglichkeit, hat sie doch eine sehr niedrige Toleranzgrenze und
wenn sie schreit, schreit sie sich so in Rage dass sie nichts mehr mitbekommt - sie ist so laut dass sie nichts mehr wahrnimmt. Jetzt meinte eine Hebamme im Rückbildungskurs
dasss es sich aber lohnt sie zu trösten damit sie lernt dass nicht dauernd nur gestillt wird. Auch wenn die ersten Nächte dann noch schlimmer sind aber es würde sich lohnen.
Dann habe ich aber gehört dass es auch Babys gibt die man mit solchen Aktionen nicht umstellen kann im Gegenteil, danach war es noch schlimmer und man musste sich erst das Vertrauen wieder gewinnen. Ich denke heute so, morgen so und weiß einfach nicht was ich machen soll, v.a. gibt sich das wirklich mit der Beikost oder nicht? Die Brust gibt ja oft auch Trost und Geborgenheit, wie gesagt auch wenn ich merke dass sie viel trinkt u. wohl wirklich Hunger hat und ein Nuckelbaby ist sie eigentlich nie - sie dockt immer recht schnell ab und bleibt nicht ewig an der Brust, auch kann ich sie danach problemlos wieder hinlegen ohne Weinen...
Nur am Tag will sie nur auf mir schlafen, nachts akzeptiert sie es komischerweise. Also was tun? Schreien lasse ich mein Baby auf keinen Fall, also das Baby ignorieren meine ich, ich weiß aber auch so kann es nicht weitergehen.
Frage vom 18.05.2010
Sie scheinen wirklich in einer recht vertrakten Situation zu sein, auch, wenn dass, was Sie beschreiben, sehr typisch und für viele Babys normal ist. In erster Linie möchte ich Ihnen zustimmen und Sie darin bestärken, Ihre Tochter nicht schreien zu lassen. Ich persönlich halte gar nichts von dieser Methode und mache auch die Erfahrung, dass viele Eltern eine Form von „Vertrauensverlust“ wieder ausgleichen müssen. Ihr Kind in einer anderen Weise zu trösten als mit dem Stillen stellt noch etwas anderes dar. Selbstverständlich lohnt es sich zu probieren, ob sie sich anderweitig mit Ihrer/ Ihres Partners Anwesenheit und körperlicher Nähe auch so zur Ruhe bringen lässt (abgestuftes Beruhigen mit Worten, Händen auf Bauch etc.); Sie haben aber geschrieben, dass es wirklich Hunger zu sein scheint, was in dem Alter auch für die Nacht normal ist. Wenn Ihre Tochter bisher gleichmässig an ihrer Kurve entlang zugenommen hat, gibt es keinen Grund an der Milchmenge, die Sie haben, zu zweifeln. Ein „weniger nahrhaft“ in der Form gibt es nicht. Der Gehalt der Muttermilch lässt sich nur in der Form beeinflussen, dass Sie Wert auf reichtlich ungesättigte Fettsäuren in Ihrer eigenen Nahrung legen, z.B. ist das Lecithin ein wichtiges Fett, auch zu Ihrer eigenen körperlichen Unterstützung (Ersatz von Vitaminen, Aufbaumittel Stadelmann, Schüsslersalze empfohlen von Fachperson, reichlich warme, nahrhafte Mahlzeiten etc.). Denn viele Mütter leiden sehr wohl selbst darunter, dass das Stillen sie auszehrt, insbesondere ab diesem Zeitpunkt. Wenn Sie wirklich sehr rasant abgenommen haben, lohnt es sich häufig auch nochmals auf die Werte der Schilddrüse zu schauen. Eine Überfunktion führt zu schneller Gewichtsabnahme, Unruhe, Erschöpfung etc.. Das heisst, für alle Sorgen gilt es jetzt insbesondere, dass Sie Entlastung erhalten und auf Ernährung, Ruhe und Ersatz von Vitaminen und Mineralstoffen Wert legen. Dazu brauchen Sie unbedingt Hilfe und Unterstützung. Bzgl. der Beikost würde ich Ihnen empfehlen ganz gut zu schauen, ob Ihre Tochter schon bereit dafür ist. Ausserdem sollten Sie (wie bei allen Problemen) nochmals eine Hebamme oder Stillberaterin vor Ort kontaktieren, die Ihnen u.a gut erklärt, was wichtig ist mit Beginn der Beikost. Im Gespräch lassen sich sicher viel Sorgen klären. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 21.05.2010