Lange Pause zwischen den Stillmahlzeiten
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mitlerweile bin ich schon sehr verzweifelt und meine Nachsorgehebamme kann mir nicht weiterhelfen. Mein Sohn ist 3 Mon. alt und er hat davor eh nur pro Mahlzeit an 1 Brust und nie länger als 10 min getrunken, allerdings alle 2 bis 3 Std. Nur jetzt lässt er sich bis zu 6 Std zeit und wenn ich ihn anlegen möchte fängt er zu schreien an und trinkt nicht, dauert dann bis zu 1 Std bis er an die Brust geht. Wenn er dann trinkt, schafft er nur 5-10 min. Vorallem das schreien wenn ich ihn anlegen möchte verunsichert mich, habe auch schreckliche Schmerzen in den Brüsten da sie teilweise nur alle 10 Std geleert werden. Flasche haben wir auch versucht, nimmt er nicht. weiss nicht mehr was ich machen soll.
Frage vom 21.08.2010
Ihr Sohn zeigt anscheinend sehr deutlich, dass er in seinem Rhythmus angelegt werden möchte und Sie spüren in seinen Schreien beim Anlegen, dass es gerade Zwang bedeutet gegen den sich Ihr Kind wehrt. Die Länge der Trinkzeiten an der Brust und die Häufigkeit vor der Veränderung ist überhaupt nicht ungewöhlich. Zwischenzeitlich müssen Sie sich aber anders behelfen. Bitte zwingen Sie Ihr Kind nicht an die Brust. Allermeistens macht es die Situation nur schlimmer. Ich möchte Sie einerseits beruhigen, weil viele 3-Monats-Kinder diese „Phasen“ haben. Wenn Ihr Kind nicht trinkt, sollten Sie derweil Ihre Brüset mit Ausstreichen bzw. Abpumpen entlasten. Die gewonnene Milch können Sie einfrieren und später evtl. für Breimahlzeiten etc. nutzen. Mit dem Ausstreichen bzw. Abpumpen halten Sie die Milchbildung aufrecht und gewinnen einen entlasteten, entspannten Busen, wo sich die Milch nicht staut. Gleichzeitig sollten Sie Ihrem Sohn die Brust immer wieder auch anbieten (in verschiedenen Situationen, im Halbschlaf, entspannt, beim Tragen etc.), aber beim Schreien seinerseits nicht an die Brust zwingen. Hilfreich ist auch ein gemeinsames Bad und viel Kuschelzeit Haut-an-Haut. Ihr Sohn wird sicher wieder häufiger an die Brust zurückgehen, auch, wenn es Sie gerade sehr beunruhigt, was passiert. Gedanklich empfehle ich Ihnen, sich die unkomplizierten, schönen Stillstunden ins Gedächtnis zu rufen. Das entspannt die ganze Situation. Viele Kinder stillen übrigens problemlos in der Nacht und holen damit ihre Milchmenge auch nach. Falls Sie das Gefühl haben, er hat einen (z.B. schmerzhaften) Grund, warum er gewissen Positionen nicht trinkt oder es hat sich ausserdem noch etwas anderes geändert (der Schlaf, sein sonstiges Verhalten etc.), dann sollten Sie dort weiter forschen und evtl. dem Kinderarzt (Ohren?) oder einem Osteopathen (Nacken, Hals etc.) vorstellen. Hat sich etwas bei Ihnen in der Familie geändert? Auch das ist hilfreich anzuschauen. Bitte kontaktieren Sie eine Stillberaterin vor Ort, falls sich die Situation mit obigen Tipps nicht demnächst löst. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 23.08.2010