Stillmahlzeit beenden oder Kampf an der Brust?
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habe da ein Problem.
Mein Sohn ist 13 Wochen alt. Beim Stillen trinkt er zunächst kurze Zeit an einer Brust und fängt dann an, sich zu überstrecken, mit den Armen zu rudern und zu schreien.
Ich wechsle dann die Brust und wieder trinkt er nur kurz und dasselbe fängt wieder an. Oft lässt er sich kaum beruhigen und ein erneutes Anlegen scheitert meist.
Das Ganze hat angefangen, als er sechs Wochen alt war (direkt nach unserem Umzug), es gibt mal bessere, mal schlimmere Phasen.
Nachts ist es besser als tagsüber, da schläft er manchmal beim Stillen sogar wieder ein.
Organisch ist da wohl nichts, die Kinderärztin hat nach der Untersuchung gesagt, er sei kerngesund, es läge eher daran, dass ich zu wenig Milch hätte.
Glaube ich aber nicht, denn er nimmt gut zu und hält auch drei bis vier Stunden aus nach dem Stillen.
Auch hat eine Hebamme meine Brüste abgetastet und bestätigt, dass genug Milch da ist.
Jetzt mache ich mir aber Sorgen, dass er auf Dauer nicht genug bekommt, da die Stillmahlzeiten meist noch nicht mal fünf Minuten dauern.
Hatte schon die Idee, mir eine Waage aus der Apotheke auszuleihen, um zu sehen, wie viel er wohl trinkt. Was ist denn in seinem Alter bei einem Gewicht von 7100g (vor zwei Wochen gewogen) angemessen? Geburtsgewicht war 4100g, niedrigstes Gewicht war 3795g.
Davon abgesehen ist es einfach furchtbar anstrengend, ein schreiendes Kind zu stillen und es verdirbt mir so allmählich den Spaß an der Sache.
Irgendetwas läuft da doch schief, oder?
Wie soll ich denn vorgehen?
Stillmahlzeit beenden, wenn er schreit oder mich auf einen Kampf zum Weiterstillen einlassen?
Was hat er denn wohl?
Bin schon etwas verzweifelt.
Dankbar für Ratschläge,
Frage vom 15.11.2010
Ihr Kind befindet sich auf einer stabilen Gewichtskurve, d.h. bei den angegebenen Werten stillt Ihr Sohn ausreichend. Ihre Beschreibung ist nicht ungewöhnlich, kann aber sehr verschiedene Gründe haben. Stillkinder mit 12/13 Wochen sind häufig nach nur wenigen Minuten (evtl. 5-7 min, manche noch weniger, manche wenig mehr) ausreichend gesättigt. Sie sind effizient und an vielem anderen interessiert, aber nicht am Essen. Manchmal wollen diese Säuglinge auch nur noch nuckeln, aber keine Milch mehr. Diese fliesst ihnen aber bei einem gut funktionierendem Milchspendereflex einfach in den Mund. Evtl. möchte Ihr Kind gar nicht mehr angelegt werden und ich würde Ihnen raten, ihn einfach nicht zu zwingen, keinen Kampf, und auch die Stillmahlzeit zu beenden. Es gibt keine Zeit, die ein Säugling dringend an der Brust verbringen muss, damit er ausreichend Milch bekommt. Wenn Sie feststellen, dass das nächtliche Stillen besser funktioniert, weil Sie da immer im Liegen stillen, würde ich das auch tagsüber ausprobieren. Vielleicht bringt das mehr Ruhe und Entspannung rein. Es kann sein, dass sich der zeitliche Rhythmus nochmals verändert, möchte Ihnen aber empfehlen, dass erstmal nur zu beobachten. Bitte wenden Sie sich ansonsten vor Ort an eine Fachperson, die Sie persönlich bei einer Stillmahlzeit beobachten kann. Diese kann mit Ihnen auch klären, ob es mit dem Umzug noch andere gravierende Veränderungen gegeben hat. Häufig lösen sich auch damit viele Probleme. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 17.11.2010