Stillen, Alkohol und Beikost
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ich habe gleich ein paar Fragen, die alle zusammenhängen.
Meine Tochter ist jetzt fast sieben Monate alt und bekommt vormittags, mittags, nachmittags und abends Gläschen bzw. Brei. Dann stille ich sie kurz nach dem Abendbrei, damit sie einschläft, und morgens gegen fünf Uhr wieder. Nachts trinkt sie seit ein paar Tagen nicht mehr.
Seit einiger Zeit schreit sie beim Abendbrei wie wild und will kaum etwas essen - woran kann das liegen? Weil sie danach noch die Brust bekommt und das genau weiß? Wie kann ich denn abends abstillen, wenn sie nicht essen will? Ich habe schon verschiedene Uhrzeiten ausprobiert, verschiedene Breisorten, ... hin und wieder klappt es, aber meistens ist es schrecklich. Sie ist ab dem Spätnachmittag immer quengelig, egal, ob sie nochmal geschlafen hat oder nicht. Oder kann es daran liegen, dass der Abstand zwischen den Gläschen zu kurz ist und sie noch gar keinen Hunger hat? Sie bekommt meistens zwischen drei und vier Uhr nachmittags einen Obst-Getreide-Brei (sie ist meist ein halbes Gläschen, manchmal auch ein ganzes, da sie mittags meist nicht mehr als ein halbes Gläschen isst) und dann wieder gegen sechs Uhr Abendbrei. Soll ich den Nachmittagbrei weglassen und ihr früher Abendbrei geben? Oder schläft sie dann nicht mehr bis ca. fünf Uhr?
Außerdem: Wie viel Alkohol kann ich denn nun gefahrlos trinken, wenn ich z.B. nach dem abendlichen Stillen trinke und dann erst morgens wieder? Oder gilt die Regel mit max. einem Glas pro Woche, bis man komplett abgestillt hat.
Danke!
Frage vom 29.08.2011
Zuerst das Thema Alkohol: eine sog. Regel von max einem Glas Alkohol pro Woche ist mir nicht bekannt. Alkohol geht grundsätzlich immer 1:1 in die Muttermilch über und wird vom Kind aber sehr viel langsamer über die Leber abgebaut als beim Erwachsenen. Alkohol schadet also eindeutig dem kindlichen Organismus. Wie Sie den Übergang von Alkohol auf das Kind vermeiden können, lässt sich nur in Grenzen berechnen. Je nach Promille des Getränks und natürlich der individuellen Abbaufähigkeit des eigenen Körpers (!) geben einige Statistiken an, dass mindestens eine Pause von mindestens vier Stunden eingehalten werden sollte zwischen Konsum und dem nächsten Stillen. Ob Sie damit auf der sicheren Seite sind, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Die abendliche Unruhe Ihres Kindes kann ich nur so interpretieren: vier Gläschen Brei zu löffeln am Tag ist aus meiner Erfahrung heraus recht anspruchsvoll für einen gerade sieben Monate alten Säugling. Ihre Tochter ist sicher nicht „berechnend“, wenn es um die abendliche Stillmahlzeit geht, sondern geniesst eher die schnelle Kalorienquelle Muttermilch und das Stillen und das kann sie mit der Müdigkeit gepaart auch besser bewältigen. Ich empfehle Ihnen, sie entweder zu stillen oder ihr Abends eine Flasche von PreNahrung anzubieten, wenn Sie, wie angedeutet, gerne abstillen würden. Damit hat Ihre Tochter weiter die Möglichkeit des Saugens und eine schnelle Kalorienquelle. Bitte zwingen Sie Ihr Kind in keiner Weise zum Essen, weil es die Situation erfahrungsgemäss nur verschlimmert. Ich empfehle Ihnen sehr genau auf Hunger- und Sättigungszeichen Ihres Kindes zu achten (Hunger: erwartungsvolle Arm/Beinbewegungen, Öffnen des Mundes, Hindrehen des Kopfes zum Löffel etc., Sättigung: Wegschlagen vom Löffel, Wegdrehen, Einschlafen, Mund verschliessen etc.). Möglicherweise werden sich damit die Zeiten der Breimahlzeiten ändern. Ob sie Einfluss auf die Nacht haben und auf das Schlafen bis fünf Uhr lässt sich nicht voraussagen. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 01.09.2011