Wie und bis wann ist Rebonding möglich?
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Liebes Hebammen-Team, ich hätte eine Frage zum Rebonding. Mein Sohn ist vor 9 Wochen per sekudärer Sektio wegen hohen Geradstandes geboren worden. Ich hatte einen Blasensprung und nach etwa 8 Stunden setzten auch die Wehen ein. Leider habe ich mir bereits etwa 4 Stunden nach Einsetzen der Wehen eine PDA geben lassen - in die Wanne durfte ich nicht, da etwas am CTG nicht stimmte. Hier habe ich bereits gelesen, dass diese PDA den hohen Geradstand ausgelöst haben könnte, der etwa 12 Stunden danach festgestellt wurde und wegen dem ein Kaiserschnitt durchgeführt werden musste.
Nach der GEburt kam er im Handtuch zu meinem Mann und später zu mir. Leider konnte ich mich kaum bewegen und ihn so nur an meine Seite legen. Gestillt habe ich ihn, jedoch wurde dabei festgestellt, dass er stark schwitzte und musste noch einmal auf die Kinderstation zur Untersuchung gebracht werden. Dies hat leider weitere 2 STunden gedauert, da der Arzt nicht da war. Irgendwann waren wir dann doch im Stationszimmmer. Er im Kinderbett ich in meinem.
Im Schlaf und auch so hat er die ganze Zeit Arme und Beine nach oben geworfen und mit den Händen stark gezittert. So stark, dass ich von verschiedenen Schwestern gefragt wurde, ob ich während der Schwangerschaft geraucht oder anderes genommen hätte. Neben seiner Nervosität war vor allem auch das Stillen schwer: er schrie und schrie und brüllte verzweifelt. Zudem schrie er die gesamten Nächte durch. Zudem lag er häufig in seinem Bett, da ich lange nicht bewegen konnte und im Allgemeinen davon abgeraten wurde, ihn in mein Bett zu nehmen, da Babys bereits herausgefallen seien.
Um zum Punkt zu kommen, meine Hebamme meinte er sei sehr hektisch und hätte ein Geburtstrauma. sie hat ihm ein Mal Akonit gegeben. Jetzt ist alles etwas entspannter. Ich stille noch und sehr viel, doch habe ich das Gefühl, dass wir beide uns immer noch nicht gefunden haben. Jetzt habe ich etwas zum Rebonding gelesen, können wir das auch nach 9 Wochen noch machen und wenn ja, wie? Ich würde mich freuen, wenn es noch gehen würde, da ich mich wegen der PDA und der fehlenden Nähe zu Beginn seines Lebens sehr schulidig fühle.
Vielen lieben Dank für die Antwort
Frage vom 31.05.2012
Seit mehreren Jahren schon mache ich wunderbare Erfahrungen in der Begleitung zum „Rebonding“ nach einer mühevollen Geburt mit den Gedanken und der inneren Einsicht, wie Brigitte Meissner, schweizer Hebamme und Therapeutin, sie schon seit einem Jahrzehnt propagiert. Darum vermute ich sehr, dass auch Sie mit Ihrem Sohn davon profitieren können. Ihre Wahrnehmung und Gefühlslage spricht davon, dass es bei Ihnen und Ihrem Sohn immer noch nicht ganz rund läuft und ein grosses Bedürfnis da ist, zu einem guten Abschluss der erlebten Geburt zu kommen und Sie ausserdem zufrieden und ohne Schuldgefühle auf die Erlebnisse zurückblicken können. Keinesfalls ist es zu spät für ein Rebonding von Ihnen und Ihrem Sohn. Allgemein empfehle ich Ihnen die Bücher von Brigitte Meissner; Sie werden sich mit den Geschichten und Beschreibung aufgehoben und informiert fühlen. Sie geben Ihnen eine Anleitung zum Rebonding und Stichworte dazu, wie Sie es selbst gestalten können. Gleichzeitig rate ich Ihnen mit Ihrer Hebamme zusammen zu überlegen, was Sie noch brauchen, um mit sich ins Reine zu kommen und sich selbst noch Gutes tun können. Ich empfehle Ihnen die Begleitung Ihrer Hebamme oder einer anderen gesprächserfahrenen Person beim ersten Bindungs- oder Heilungsbad. Oftmals tut es nicht gut, ganz alleine zu sein, sondern jemanden an der Seite zu haben, der Sie bei Bedarf (!) auffangen kann und einfühlsam stützen. Dieses Bad und auch das Heilgespräch können Sie mehrfach durchführen und somit Stück für Stück am Herzensband zu Ihrem Sohn „stricken“; auch diese Erfahrung habe ich in den letzten Jahren gemacht. Vertrauen Sie, es tut gut.
Alles, alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 05.06.2012