Beikost beginnen wann?
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Frage vom 06.08.2012
Das neugierige Schauen hinter all den Dingen her, die Sie selber in den Mund nehmen, gehört zur Entwicklung Ihres Kindes dazu und ist absolut zeitgerecht. Das ist aber als solches noch kein Kriterium für den Beginn der B(r)eikost. Wenn Säuglinge sich körperlich zunehmend bewegen wie Ihre Tochter, haben sie oft auch mehr Hunger, so dass Mütter ein häufiges Stillverlangen feststellen. Meistens kann durch häufigeres Anlegen der vermehrte Hunger mit wieder zunehmender Menge an Muttermilch gedeckt werden.
Die Zeichen, dass Ihr Kind von der Entwicklung her gibt, dass es bereit ist für die Einführung von B(r)eikost könnten folgende sein: es hat trotz häufigerem Anlegen weiterhin Hunger, aufrechtes Sitzen mit minimaler Hilfe, stabile Kopfhaltung, koordinierte Hand-Mund- bzw. Hand-Finger-Bewegungen, Zungenstreckreflex verschwindet (Kind spuckt Nahrung wieder aus), Mund öffnet sich bei Nahrungsangebot bzw. Kopf wendet sich ab bei Ablehnung u.a..
Ausschliessliches Stillen bis ca. 6 Monaten ist weiterhin ein wünschenswertes Ziel. Beginn der B(r)eikost bedeutet ja prinzipiell nicht sofortiges Abstillen, sondern ein langsamer Übergang von Muttermilch zur Familienkost. Ich empfehle Ihnen mit Einführung der festen Nahrung weiterhin zu Stillen; im Laufe der Monate wird Ihre Tochter zunehmend vom Löffel essen und Sie Schritt für Schritt weniger oft Stillen, aber gleichzeitig sie immer noch mit Muttermilch zu versorgen. Selbstverständlich können Sie auch Muttermilch einfrieren; dazu sollten Sie aber insgesamt wissen, dass sich die Milch immer verändert je nach Alter (sowie Tageszeit etc.) Ihres Kindes. Das bedeutet, dass die aktuell gebildete Milch die optimalste Zusammensetzung für Ihr Kind zu dem Zeitpunkt hat. Ich schlage Ihnen also vor, wenn es Ihnen und Ihrem Kind gut damit geht, das Abstillen ganz in Ruhe auf sich zukommen zu lassen und als nächsten Schritt die Signale für die feste Kost bei Ihrem Kind suchen.
Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 08.08.2012