wie kann das Stillen noch klappen?
bei mir und meiner Tochter war es genau das gleiche, da sie zu früh kam (auch per Kaiserschnitt), hat sie die ersten 3 Wochen nur Fläschchen bekommen, da man damit besser überprüfen kann, wieviel sie trinkt. Ich habe immer abgepumpt und sie bekam eben die abgepumpte Muttermilch und wenn es nicht gereicht hat noch Pulvermilch. Und als ich sie dann stillen wollte hat sie am Busen überhaupt nicht mehr gesaugt und wollte immer die Flasche...
Bei mir kam am Anfang, die ersten 4 Tage NIE mehr als 30 ml. Eher immer 10-20. Danach mehr, aber dass ging auch sehr langsam. Ich habe tagsüber alle 3 Stunden abgepumpt. Nachts alle 4.
Bei Dir KOMMT MILCH!!! Das ist gut, da kann auch noch mehr kommen!!! Dieses Kribbeln in der Brust, dass hatte ich immer, wenn die Milch kam, das habe ich aber erst nach ein paar Monaten kapiert, dass das die Milch ist.
Das Blöde beim Abpumpen ist, dass man immer sieht, wieviel Milch kommt. Bei anderen Frauen kommt sicher manchmal auch so wenig, aber sie merken das dann gar nicht und machen sich deswegen nicht so verrückt.
Was bei meiner Tochter dann total geholfen hat, um sie an den Busen zu bekommen, war ein Stillhütchen, da sie eben dieses Gummisauger-Gefühl gewohnt war vom Fläschchen. Da hat sie dann an der Brust getrunken. Hast Du das schon probiert? Auserdem gibt es noch Brusternährungsets, frag doch mal Deine Hebamme danach.
Also bitte, bleib dran, meine Tochter hat es auch noch geschafft und wurde dann 6 Monate vollgestillt.
Ich hoffe sehr für Euch, dass ihr das auch schafft. Aber wenn nicht: Sie hat schon Muttermilch bekommen und das ist das allerwichtigste!!!!!
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ich habe folgendes Problem:
Meine Tochter ist vor 8 Tagen per Kaiserschnitt (wegen BEL) auf die Welt gekommen. Bei einer Größe von 52cm und 2914gr. waren die in der Klinik der Meinung das Sie für die Größe zu wenig wiegt. Deshalb haben sie sie zugefüttert. Die Nahrung wurde Ihr per Spritze mit Sonde in den Mund zugefüttert. Da ich zu dem Zeitpunkt noch keinen Milcheinschuß hatte bevorzugte Sie lieber die Sonde als meine Brust. Nach 3-4 Schlücken stieß Sie meine Brustwarze immer wieder aus.
Zuhause sollten wir eigentlich mit dem Beifüttern aufhören und nur stillen. Aber die Kleine wollte einfach nicht aus der Brust trinken. Einpaar Schlücke und die Brustwarze wurde ausgestoßen. Deshalb müssen wir weiterhin beifüttern.
Auf den Rat meiner Hebamme habe ich mir eine Milchpumpe geholt. Um zu schauen ob ich überhaupt genügend Milch produziere. Am Montag Abend kamen aus beiden Brüsten ca. 115ml raus. Dann immer weniger. Gestern ca. 15ml und heute nicht mal 5ml.
Ich pumpe alle 4std.
4-5Tage nach der Geburt bis Montag ist mir immer wieder Milch aus den Brüsten gelaufen. Aber seit dem abpumpen am Montag fühlen sich meine Brüste wie leer an. Ab und zu verspüre ein kribbeln und einen Druck.
Meine Hebamme hat mir empfohlen Stilltee und Sekt zu trinken. Sowie ein Stillöl zu verwenden um die Milchbildung wieder anzukurbeln. Das mache ich jetzt seit gestern Abend. Bisher hat noch nichts gewirkt.
Ich bin total verzweifelt. Ich möchte doch so gerne meine Tochter stillen und vor allem das Sie Muttermilch bekommt.
Haben Sie einen Rat für mich wie ich die Milchbildung anregen kann? Oder ob es mit dem Stillen überhaupt noch klappt?
Schon mal vielen Dank.
Frage vom 08.08.2012
In erster Linie empfehle ich Ihnen folgendes: geniessen Sie viel direkten Hautkontakt mit Ihrer neugeborenen Tochter (macht Milch und fördert das Liebeshormon Oxytocin), gutes, frisches Essen und Schlaf, wenn Ihr Kind schläft. Sie brauchen reichlich Unterstützung daheim für Haushalt, Kochen und Besorgungen. Sie müssen sich erholen und Energie tanken. Der Übergang von Klinik nach Hause ist oft hart und stressig. Meistens kommt es bei konsequenter Milchanregung (nach Schema, mind. 6x am Tag, pro Pumpvorgang bei Einzelpumpset im Wechsel von 3-3min je rechts/links, dann 5-5min, dann 7-7min im Wechsel bis die Milch wieder reichlicher zu fliessen beginnt) zu einem zweiten Milcheinschuss um den ca. 10. Tag herum. Bis dahin braucht Ihr Kind natürlich Ersatznahrung; Sie sollten sich deshalb so wenig wie möglich Gedanken machen und einfach beruhigt sein, Ihr Kind mit Kalorien versorgt zu wissen.
Leider ist die Empfehlung, Sekt zur Milchbildung zu trinken ein altes Ammenmärchen und wissenschaftlich nicht als hilfreich nachgewiesen. Alkohol in der Stillzeit ist weiterhin auch nicht empfohlen. Um Ihre Tochter wieder zum Stillen an die Brust zu bewegen, braucht es noch eine Weile Geduld und Sie sollten sich zeigen lassen, wie Ihre Tochter optimal an der Brust liegt und saugen kann! Auch da würde ich die Momente nutzen, wenn Sie beide mit Hautkontakt kuscheln und Ihr Kind noch nicht übermässig hungrig ist. Legen Sie sich immer wieder ohne Druck oder Zwang! an die Brust. Insbesondere, wenn die Milchbildung wieder gut in Gang gekommen ist und auch der Milchspendereflex (der Moment bis die Milch ins Fliessen kommt) wieder gut gelingt (Wärme, Entspannung, warme Getränke, ruhiger Atem hilft da z.B.) wird das leichter werden.
Das Milchbildungsöl können Sie gut nutzen zu einer Brustmassage, die 1-2x am Tag unterstützend ist zur Förderung der Milchbildung. Wenn es gar nicht klappen will innerhalb der nächsten Tage, bitten Sie Ihre Hebamme sich um Austausch mit einer Stillberaterin, IBCLC zu bemühen. Meiner Erfahrung nach zahlt sich Geduld, Wissen und Motivation aus und sehr viele Säuglinge stillen auch nach einige Wochen Mühe an der Brust.
Toi, toi, toi, alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 13.08.2012