viel zu frühe Frühgeburt durch Infektion?
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Ich habe vor ein paar Tagen meinen Sohn in der 23.SSW zur Welt gebracht, er durfte leider nur 15 Minuten leben, wäre allerdings gesund gewesen, die Obduktion war unauffällig. Diagnose: Fruchtblasenprolaps. Jetzt plagt mich eine Frage: 4 Wochen vorher bei der Routineuntersuchung stellte mein FA eine leichte vaginale Dysbiose fest. Diese wurde mit Tantum Rosa Spülung und anschließend Döderlein behandelt. Ich hatte 1 Woche bevor mein Sohn geboren wurde ungeschützten Geschlechtsverkehr mit meinem Partner. Könnte das dazu geführt haben, dass ich plötzlich Wehen bekam und sich mein Muttermund geöffnet hat? Obwohl ja eigentlich eine Behandlung vorangegangen war?
Ich hatte jedenfalls zu keiner Zeit Beschwerden wie Juckreiz, brennen etc. Nur der Ausfluss wurde in der letzten Woche mehr, dünnflüssig, aber geruchlos. Hätte ich irgendwie merken müssen, dass etwas nicht stimmt? Ich bin so verzweifelt bei der Vorstellung, dass wir das verursacht haben könnten!
Besten Dank für Ihre Antwort!
Frage vom 18.10.2012
Die Diagnose Fruchtblasenprolaps hat vermutlich eine unbemerkte Eröffnung des Muttermundes zur Ursache - aus welchen Gründen auch immer. Wäre die Infektion der Auslöser gewesen, hätte wahrscheinlich zunächst ein Blsensprung stattgefunden. Daher gibt es nach meiner Einschätzung auch nichts, das Sie hätten merken "müssen" oder auf das Sie hätten verzichten sollen, um diesem Ereignis vorzubeugen.
Auf der Suche nach Ursachen ist es nur natürlich, dass Sie die letzten Tage minutiös durchgehen, alles analysieren, das Sie getan, nicht getan, gegessen, nicht gegessen und gedacht und nicht gedacht haben, um mögliche Auslöser zu finden. Und die Vorstellung, einen Fehler gemacht zu haben, der Ursache für die Frühgeburt war, ist wirklich zum Verzweifeln, da haben Sie vollkommen recht. Aber Sie können sich sicher sein, dass Ihr Miteinander-Schlafen nichts Derartiges ausgelöst hat, das Ihrem Kind geschadet hat. Ungeborene profitieren eher von dem Wohlgefühl, das die Mutter beim GV mit dem geliebten Partner empfindet. Ihr Kleiner hat dabei auf jeden Fall Ihre Liebe zueinander gespürt, und auch die Liebe, die Sie beide zu ihm empfinden und hat sich bestimmt sehr wohl gefühlt.
Es dauert sicher noch lange, bis Sie sich wieder halbwegs an Ihrem Leben und seinen Aufgaben freuen können. Lassen Sie sich dafür auch die Zeit, die es dauert, reden Sie miteienander und mit anderen oder reden Sie nicht, wenn Ihnen eher das Schweigen gut tut. Sie haben Anspruch auf Hebammenhilfe und ich hoffe, dass Sie eine verständnisvolle Hebamme gefunden haben, der Sie vertrauen können. Es gibt die Möglichkeit, sich Selbsthilfegruppen anzuschließen, psychologische Beratung aufzusuchen - machen Sie das ruhig. Sie haben ein Erlebnis durchgemacht, womit keineR alleine fertig wird und meist auch nicht allein mit der Hilfe aus seinem "normalen" sozialen Umfeld - in dem Sie aber bestimmt auch Trost und Stütze erfahren.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Partner viel Kraft für die kommende Zeit, die Sie benötigen werden, um Ihrem Kleiner seinen Platz in Ihrem Herzen einzurichten, an dem Sie mit ihm gemeinsam Ihr Leben weiter leben können.
Antwort vom 21.10.2012