neun Monate alt und lange Wachphasen nachts
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meine Tochter ist jetzt 9 Monate alt und hat seit dem sie 7 Wochen alt war mit wenigen Ausnahmen nachts 8-10 Stunden durchgeschlafen. Und zwar alleine im Zimmer.
Als sie 5-6 Monate alt war ist sie 2-3 Mal pro Woche 1 Mal nachts aufgewacht; man konnte sie durch Stillen aber auch schnell wieder ins Bett bringen. Dann ist sie wieder ein Monat lang gar nicht nachts aufgewacht. Jetzt steht sie fast jede Nacht auf, manchmal 2 Mal und es dauert 1-2 Stunden bis sie wieder einschläft. Dabei scheint sie keine Schmerzen oder Hunger zu haben, sie beruhigt sich in meinen Armen. Ich schaue dann ob sie so einschläft, aber schlussendlich stille ich sie doch, weil sie so am zuverlässigsten einschläft.
was kann die Ursache sein? Wie soll ich mich verhalten, damit das keine Angewohnheit wird?
Vielen Dank!
Frage vom 14.02.2013
Aus meiner Erfahrung heraus macht Ihre Tochter eine typische Entwicklung durch. Sie ist in dem Alter, wo sie fremden Personen gegenüber eine ganz normale, aber auch wichtige Scheu und Distanziertheit zeigt (sog. fremdeln). Vielfach ändert sich damit auch das Schlafverhalten in der Nacht, wo das Getrenntsein von der Mutter wieder deutlicher verspürt und als möglicherweise angstvoll erlebt wird. Auch, wenn Sie wie beschrieben, eine nächtliche Trennungsangst von Ihrer Tochter (insbesondere bis zum halben Jahr) noch gar nicht erlebt haben, ist es sehr normal, wenn sich das mit den nächsten Entwicklungsschritten ändert. Falls Ihre Tochter aktuell das Krabbeln oder sogar vielleicht schon das Laufen gelernt hat bzw. gerade lernt, ist das Üben Ihres Kindes auch immer mit Unsicherheit verbunden. Mit Beginn von Krabbeln und Laufen können wir als Mutter gut beobachten, dass die Säuglinge sich von uns entfernen, aber immer und regelmässig Rückschau halten, ob Mama auch noch an Ort und Stelle ist. Der „sichere Hafen Mama“ ist von grosser Wichtigkeit und führt mit zunehmendem Gefühl von Sicherheit dazu, dass die Kinder immer selbständiger werden. Nur, wenn ein Säugling das Vertrauen gewonnen hat, dass Mama für ihn da ist, wenn er zurückkommt, hat er auch das Vertrauen sich zu entfernen. Das Sie Ihre Tochter dann nach anstrengender Zeit nächtlings schlussendlich in den Schlaf stillen, finde ich sehr verständlich und darf ganz und gar Ihre eigene Entscheidung sein. Ob diese für Ihre Tochter angenehme Gewohnheit eine „Angewohnheit“ wird, lässt sich nicht voraussagen. Sie können ruhig annehmen, dass es ihr jetziges Bedürfnis ist; ein echtes Bedürfnis, was nicht befriedigt wird, verschwindet nicht einfach, sondern verlagert sich. Bedürfnisse, die befriedigt werden, fördern nicht nur das Wohlbefinden, sondern insgesamt die Entwicklung eines Kindes. Entsprechend empfehle ich Ihnen, die Entscheidung aus dem Bauch heraus zu machen. Zu guter Letzt kann es sein, dass sich der Schlafbedarf Ihres Kindes insgesamt verändert hat. Möglicherweise braucht sie am Tag weniger Schlaf, um das Wachsein in der Nacht zu vermeiden. Vielleicht beobachten Sie nochmals ihren Schlafbedarf und Schlafrhythmus. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 16.02.2013