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Themenbereich: Geburt allgemein

Querlage in der 39.SSW

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo,
Ich bin in der 39+3SSW. Ich habe bereits 2 Kinder. Mein drittes hat so viel Platz, dass es sich noch immer nicht mit dem Köpfchen ins Becken fest setzten will. Sie dreht immer mal wieder in die Querlage.
Etwas Sorgen mache ich mir, was nun passiert, wenn die Wehen los gehe. Hier in den Niederlanden versucht man den KS zu vermeiden und so natürlich wie möglich zu gebären. Das Kind soll dann kurz vor der Geburt noch richtig gedreht werden.
Mich interessiert eine ander Meinung dazu. Wie wird so eine Querlage in Deutschland gehandhabt?
Viele liebe Grüße
Jutta

Frage vom 29.05.2013

Hallo, bei Frauen, die schon Kinder haben, ist manchmal so viel Platz fürs Kind vorhanden, dass die Notwendigkeit einfach nicht besteht sich frühzeitig ins Becken zu bewegen. Oft tritt das Köpfchen erst mit dem Geburtsverlauf ins Becken. Eine Querlage ist nicht so häufig. Manchmal stellt sich im Nachhinein raus, dass es Gründe gab, weshalb diese Position fürs Kind relativ günstig war, z.B. weil die Mutter ein Myom im unteren Teil der Gebärmutter hat oder weil sie unter Ischias- und anderen Rückenproblemen leidet. Manchmal sind es auch kindliche Gründe, wie eine kurze Nabelschnur,
In Deutschland wird heute bei jeder sich bietenden Indikation ein Kaiserschnitt gemacht. In manchen Gegenden sind es schon 50% der Geburten. Die Querlage wäre da sicher auch ein Grund vorzeitig "sicherheitshalber" einen Kaiserschnitt zu machen. Dieses Vorgehen wird aber nicht nur begrüßt und es ist auch nicht das Beste für Mutter und Kind. In der Folge gibt es inzwischen viele Komplikationen, die auf die unnötig hohe Kaiserschnittrate zurück gehen.
Ich kann mich noch sehr gut an die Zeit vor diesem Boom erinnern, dass sich Kinder, die erst falsch lagen, dann zur Geburt gedreht hatten aber auch Wendungen waren ganz üblich und funktionierten in den meisten Fällen auch. Durch die vielen Kaiserschnitte können in Deutschland viele Ärzte diese Wendungen nicht mehr, weil sie keine Gelegenheit hatten sie zu lernen. Das ist sehr schade, weil den Frauen dadurch die Wahlmöglichkeit genommen wird.
Da Ihr Kind sich ja auch von alleine anscheinend noch gut drehen kann, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es bei Geburtsbeginn richtig liegt.
Sollte es in Querlage liegen, was Sie ja selbst gut merken, sollten Sie bei Geburtsbeginn direkt in die Klinik fahren. Bei einem Blasensprung, müssten Sie direkt und liegend in die Klinik gefahren werden. In dem Fall kann es sein, dass eine Wendung nicht mehr möglich ist und dass dann ein Kaiserschnitt gemacht werden muss. Die Frage ist, ob ein vorsorglicher Kaiserschnitt gerechtfertigt ist, weil eine geringe Möglichkeit besteht, dass ansonsten im Geburtsverlauf einer gemacht werden muss. Ich finde das nicht. Auch bei Frauen, bei denen das Kind immer richtig lag, kann sich zu Geburtsbeginn herausstellen, dass es falsch liegt. Es ist immer möglich, dass die Geburt in einem Kaiserschnitt endet. Die normale Geburt ist jedoch schonender für Frauen und Kinder und sollte deshalb auch so häufig wie möglich ermöglicht werden.
Letztendlich können Sie davon ausgehen, dass in den Niederlanden eine große Erfahrung mit allen Möglichkeiten besteht (incl. Wendung) und dass Ihnen von daher die besten Möglichkeiten vorgeschlagen werden. Eine gute Information dazu ist im Einzelfall viel besser möglich, wenn man den Bauch, die Lage des Kindes und dessen Beweglichkeit ertasten kann.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für die Geburt, Monika Selow, Hebamme

Antwort vom 30.05.2013


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