Vorgehen beim Abstillen Endes des 1. Lebensjahres
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Auch ich brauche einmal Ihre Hilfe zum Thema Abstillen.
Mein Sohn ist nun 10 Monate alt und wurde bis zum Alter von 6 Monaten voll gestillt. Bisher habe ich die Mittagsmahlzeit (ca. 12-13 Uhr), sowie die Abendmahlzeit (ca. 19 Uhr) durch Brei ersetzt, was auch mit viel anfänglicher Geduld jetzt gut klappt. Manchmal isst er nicht so viel ( nur ca. 80-100 g) , braucht aber kein Stillen mehr nach dem Brei und daher nehme ich an, dass es ihm reicht. Gestillt wird mein Sohn noch zu folgenden Zeiten: 5-6 Uhr morgens, 9-10 Uhr, 16-17 Uhr, 1-2 x nachts.
Nun möchte ich weiter abstillen, es klappt jedoch noch nicht so recht. Wie kann ich weiter vorgehen? Wenn ich das 17 Uhr-Stillen weglasse, bzw. durch Fläschchen (Pre-Nahrung) ersetze, (das wäre dann insgesamt von 10 Uhr morgens bis 2 Uhr in der Nacht ein Abstand von ca. 16 Stunden ohne stillen) halte ich es nicht aus, da die Brust dann extrem schmerzt, steinhart ist und fast platzt.. Muss noch dazu sagen, dass ich seit einer Brustentzündung nur noch mit einer Seite stille, was aber ansonsten kein Problem ist. Wie kann ich es trotzdem schaffen, das Nachmittagsstillen zu ersetzen? Soll ich den Kleinen um 17 Uhr erst mal trinken lassen bis der Druck nachlässt und dann den Rest aus dem Fläschchen geben? Würde es so klappen, die Mahlzeit nach und nach zu ersetzen? Habe aber Angst, dass er die Flasche nicht nimmt. Ich habe auch sonst niemanden, der ihm das Fläschen geben könnte, falls es an mir liegt, dass er es nicht nimmt.
Seit einigenTagen trinke ich sehr viel Pfefferminztee, um die Milchmenge zu reduzieren, habe aber das Gefühl, dass das nichts bringt, wenn ich ja weiterhin noch wie oben erklärt stille. Wie lange dauert es, bis die Brust sich umgestellt hat?
Mein Hauptproblem ist der starke Schmerz, denn ich habe wirklich Angst, nochmals eine Brustentzündung zu bekommen. Meine Brust wird sehr schnell extrem groß, fühlt sich knotig an etc. Ausstreichen bringt nur kurz Erleichterung, auch wenn ich danach sofort kühle.
Ich hoffe, Sie können mir helfen, denn das Thema belastet mich sehr. Da ich in eingen Monaten wieder voll arbeiten muss, möchte ich das mit dem komplett Abstillen auch bald hinkriegen. Ich habe auch keine andere Wahl und bin wirklich fest entschlossen, es bis dahin auch zu schaffen.
Noch eine andere Frage habe ich: Wie schaffe ich es, dass mein Kleiner mehr Flüssigkeit bekommt? Wasser aus dem Fläschen nimmt er kaum, höchstens mal ein paar ml, obwohl ich es ihm nun schon seit 3 Monaten täglich mehrmals anbiete. Auch Tee habe ich probiert, diesen will er auch nicht. Gerade bei der Hitze macht mir das schon Sorgen, öfter stillen will ich ihn aber auch nicht, siehe oben. Ab wann kann ich ich es mit einem Trinklernbecher probieren? Oder gleich einen richigen Becher nehmen?
Das waren jetzt viele Fragen auf einmal und ich hoffe, Sie können mir helfen. Vielen Dank bereits jetzt schon für Ihre Antwort!
Viele Grüße!
Frage vom 04.08.2013
Zum augenblicklichen Zeitpunkt stillen Sie Ihren Sohn anscheinend noch zwischen 4-5mal täglich. Bei dieser Häufigkeit nehme ich an, dass Ihre Milchbildung noch reichlich vorhanden ist und sich entsprechend nur mit Pfefferminztee wenig ändern wird. Abgesehen davon ist Salbei (Tee, Lutschbonbons) bei den meisten Frauen die effektivere Pflanze zur Milchreduktion. Maßgeblich reduziert sich die Milchmenge durch das Weglassen der Stillmahlzeit, weil die Stimulation über das Saugen stattfindet. Ihren Sohn erst an der Brust bis zur Entlastung trinken zu lassen und ihm dann die Flasche anzubieten, wird ihm vom Wechsel her wahrscheinlich nicht verständlich sein. Dahingehend sollten Sie individuell für eine Entlastung durch minimes Abpumpen oder Ausstreichen des Busens sorgen und ihm eine Milch oder Mahlzeit unabhängig vom Stillen anbieten. Trinken aus einem Becher braucht übrigens nicht unbedingt den Weg über den Trinklernbecher, sondern einfach das Üben und Anbieten aus anderen, einigermaßen kindgerechten Gefäßen. Für mehr Flüssigkeit gerade in diesen heißen Tagen schummeln manche Mütter ein bisschen, indem sie den Brei vorne auf dem Löffel mit etwas Flüssigkeit hinten auf dem Löffel einfach verfüttern. Meistens klappt das gut. Fragen Sie eine Fachfrau in Ihrer Umgebung, welches homöopathische Mittel hilfreich das Abstillen bei Ihnen unterstützen kann (es ist nicht! immer Phytolacca). Diese Fachfrau kann auch mit Ihnen klären, ob gewisse Medikamente, die Sie einnehmen oder bestimmte Ernährungsvorlieben, die Sie haben, zu einen übermäßigen Milchbildung führt. Von Ihrem Bericht her scheint es mir logischer zu sein, die 9/10 Uhr Mahlzeit wegzulassen. Diese können Sie mit einem zweiten (gemeinsamem) Frühstück ersetzen. Morgens sind die meisten Säuglinge gut drauf, ablenkbar, neugierig, so dass es eine Chance gibt, diese Mahlzeit einfach "zu vergessen". Das klappt dann insbesondere gut, wenn es keine "wichtige" Mahlzeit ist vom Tagesablauf her. Meistens ist es hilfreich, genau dann nicht daheim zu sein, wenn das Stillen sonst meistens daheim stattfindet. Das braucht die Disziplin und Konsequenz, jeden Tag um die gleiche Zeit einfach unterwegs zu sein. Auch da würde ich Ihnen empfehlen, die Brust so viel jeden Tag zu entlasten, bis sie sich weich und gut anfühlt bis zur nächsten Stillmahlzeit. Wie lange dieser Prozess dauert, ist meist nicht abzuschätzen. Manche Mütter brauchen bei einer sehr großen Milchmenge (über die ganze Stillzeit hinweg vorhanden und bestimmter hormoneller Lage) manchmal medikamentöse Unterstützung. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 07.08.2013