HCG-Schwankungen vor Ausbleiben der Periode
ganz herzlichen Dank für diese ausführliche und für mich endlich nachvollziehbare Antwort. Bei mir ist alles unverändert und ich werde jetzt erst mal abwarten. Ich wusste auch nicht, dass ich in dieser Situation Anspruch auf Hebammenbetreuung habe. Werde gleich mal bei der Praxis um die Ecke anfragen. Danke!
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ich befinde mich gerade in einer sehr belastenden Situation und benötige dringend einen Rat.
Ich habe seit Jahren einen völlig regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen mit spürbarem Eisprung am 12. oder 13. Tag. Der erste Tag meiner letzten Regelblutung war am 23.9.. Ungewöhnlicherweise muss diesmal bereits am 29. oder 30.9., also bereits am 7.oder 8. Zyklustag, der Eisprung stattgefunden haben und die Befruchtung geschehen sein.
Am 4.10. hatte ich dann eine leichte Schmierblutung, vermutlich eine Einnistungsblutung. Daraufhin habe ich am 8.10., also am 16. Zyklustag (!) einen Urin-Schwangerschaftstest gemacht, der leicht positiv war. Bei der Frauenärztin wurde daraufhin am selben Tag ein Bluttest gemacht mit Ergebnis HCG 77. Im Ultraschall alles unauffällig, Gebärmutterschleimhaut kaum aufgebaut.
Seitdem gab es viele Kontrollen, u.a. wegen Verdacht auf Eileiterschwangerschaft. Der HCG-Wert stieg zunächst langsam und schwankt seitdem, also seit 2 Wochen, im unteren Bereich; das höchste war 150; zwischenzeitlich ist er aber wieder etwas abgefallen. Im Ultraschall zu sehen ist hoch aufgebaute Gebärmutterschleimhaut und ein Corpus Luteum, in der Gebärmutter nichts, keine Fruchthöhle o.ä.. Der Verdacht lautet jetzt beginnender Abort oder Eileiterschwangerschaft.
Jetzt meine Frage: Wäre ich nicht zur Frauenärztin gegangen, hätte ich erst gestern, am 29. Zyklustag festgestellt, dass meine Regel ausbleibt; der Schwangerschaftstest wäre positiv gewesen. Ich fühle mich zunehmend schwanger, meine Brüste spannen stark, ich bin müde, launisch, kann Gerüche nicht ertragen, etc. Die Ärzte sagen, es ist aufgrund der niedrigen HCG-Werte ausgeschlossen, dass die Schwangerschaft intakt ist. Die Empfehlung ist, eine Ausschabung machen zu lassen, um eine Eileiterschwangerschaft auszuschließen oder Methotrexat einzunehmen. Beides würde ich gerne vermeiden und denke mir, das wäre alles völlig voreilig. Wenn es eine nicht intakte Schwangerschaft ist, besteht doch in diesem Stadium noch die Hoffnung, dass sie von alleine abblutet, oder? In der Gebärmutter würde man doch jetzt auch bei einer intakten Schwangerschaft noch nichts sehen, oder? Da ist doch das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft sehr gering, zumal ich null Beschwerden habe?
Können Sie mir eine Empfehlung geben, wie ich mich verhalten soll? Wenn die Schwangerschaft schon von Anfang an so klar nicht intakt war, müsste doch bald eine Blutung einsetzten, oder? Wann wäre i.d.R. damit zu rechnen? Angenommen, es handelt sich nicht um eine Eileiterschwangerschaft - wie lange kann man zuwarten, wenn keine Blutung einsetzt, bis man sich einer Ausschabung unterzieht? Und: Gibt es tatsächlich überhaupt keine Hoffnung mehr darauf, dass der HCG-Wert doch noch steigt und die Schwangerschaft doch intakt ist? Zumal man ja normalerweise erst jetzt anfangen würde, die Werte zu messen und von den langsamen Anstiegen und Schwankungen gar nichts wüsste....
Ich habe ein bisschen in Ihren Antworten auf die anderen Fragen gelesen und wäre dankbar für Ihre Meinung zu meinem Problem; sie wäre mir sehr viel wert. Danke vorab und viele Grüße!
Frage vom 22.10.2013
Ich kann Ihnen jetzt leider auch keine sicheren Angaben machen. Falls die Schwangerschaft nicht intakt ist, ist eine Ausschabung nicht nötig. Sie könnten ohne weiteres auch vier Wochen warten bis eine Blutung einsetzt. Ich wüsste nicht, welchen Vorteil die Ausschabung bringen könnte. Dazu gibt es einen ganz guten Artikel, den Sie hier lesen können:
www.zeit.de/2012/24/M-Fehlgeburten
Sie können sich auch von einer Hebamme betreuen lassen, die Ihnen ganz konkrete Tipps geben kann.
Mit einer Ausschabung wäre das Problem einer möglichen Eileiterschwangerschaft nicht gelöst, da diese sich ja theoretisch auch nach der Ausschabung noch weiterentwickeln könnte.
Eine Eileiterschwangerschaft macht Probleme, wenn sich im Eileiter eine Schwangerschaft weiterentwickelt und sie so groß wird, dass der Eileiter stark gedehnt wird. In Ihrem Fall halte ich das für unwahrscheinlich, da die schwankenden bzw. wenig steigenden HCG-Werte (wenn man sie denn schon bewertet) auch nicht für eine Entwicklung eines Embryos im Eileiter sprechen.
Derzeit lässt sich überhaupt nicht sicher sagen, wo sich ein Ei eingenistet haben kann. Könnte auch im Bauchraum sein, könnte auch sein, dass Ihr Körper es selbst wieder resorbiert (auflöst).
30-50% der Befruchtungen führen nicht zu einer intakten Schwangerschaft. Normalerweise kommt es dann zu einer (evtl. verspäteten) Periode ohne dass die Frauen überhaupt irgendetwas davon merken oder wissen. Es ist also ein recht normaler Vorgang und ich finde es von den Sie behandelnden Ärzten ziemlich übertrieben da operativ eingreifen zu wollen, nur weil Sie schon so früh da waren und HCG- Werte vorliegen.
Ich halte es für vertretbar einfach abzuwarten. Wenn Sie keine Beschwerden haben, würde ich auch erst mal mindestens eine Woche auf weitere Untersuchungen verzichten.
Die niedrigen und schwankenden HCG-Werte sprechen nicht dafür, dass sich eine normale Schwangerschaft entwickelt. Allerdings gibt es für so niedrige Werte vor Ausbleiben der Periode auch wenig Erfahrungswerte und bei Werten in dem niedrigen Bereich können auch Schwankungen in den Tests etwas vorgaukeln, was real gar keine Bedeutung hat.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Monika Selow, Hebamme
Antwort vom 24.10.2013