sind sein häufiges Stillen und Gewichtszunahme normal?
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mein Sohn ist jetzt 3 Monate, steckt mitten im Schub und zusätzlich zahnt er (vom KA bestätigt). Dass er jetzt vermehrt gestillt werden will, das ist mir bewusst. Jedoch will er seit der Geburt all 1-2 Stunden an die Brust (auch Nachts), unabhängig von einem Schub etc. Ganz selten sind mal 3 Stunden dazwischen.
Nun habe ich folgende Fragen dazu:
- ist dieser Stillabstand nach drei Monaten noch normal?
- er wiegt jetzt 8 Kilo, ich weiß, bei Stillkindern wird das nicht so streng gesehen, aber ist das noch normal? Er nimmt immer mehr zu, ich möchte ihm ja nicht schaden damit. Kann ich durch meine Ernährung das beeinflussen, wieviel er zunimmt? Ab wann müsste ich hier vorsichtig werden?
- er hat nach wie vor Verdauungsprobleme, wird ständig davon wach oder wach gehalten und schläft gar nicht erst ein. Der Kinderarzt meinte das liegt an den kurzen Stillabständen und ich müsste diese verlängern. Ich will ihn aber auch nicht schreien lassen, nur um einen Plan einzuhalten, damit die Abstände sich vergrößern. Was kann ich hier tun? Er tut mir immer so leid, wenn er sich abquält und einfach nicht zum Schlafen kommt. Tropfen für die Darmflora, Zäpfchen, Bauchmassagen, Globuli, Tee...habe ich alles schon versucht, nichts hilft.
Vielen Dank für eure Hilfe und liebe Grüße,
Frage vom 04.05.2014
In einer großen Wachstumsstudie hat man herausgefunden, dass die meisten drei Monate alten Säuglinge noch 10-12 Mal am Tag stillen. Die einzelnen Stillabstände können sehr unterschiedlich sein und die Länge der Stillmahlzeiten mal kurz und mal länger. Wie Ihr Sohn mit seinen aktuellen acht Kilo an den Wachstumskurven entlang wächst, ist bei Angabe von nur einem Gewicht nicht zu beurteilen. Entsprechend kann ich auch nicht einschätzen, ob es Sinn macht, die Stillabstände zu verlängern. Prinzipiell kann mit reiner Muttermilchernährung nicht übernährt werden (gestillte Kinder nehmen in den ersten drei Monaten sehr viel schneller zu als formulagenährte Kinder, danach flacht die Wachstumskurve leicht ab), aber eine Einschränkung der Stillmahlzeiten kann sehr wohl dazu führen, dass die gebildete Milchmenge nicht mehr dem eigentlichen Bedarf Ihres Kindes entspricht. Andererseits zeigen einige Stillkinder sehr wohl Verdauungsmühen, wenn die Abstände zwischen den Mahlzeiten zu kurz sind. Entsprechend wäre es gut, die Stillmahlzeiten nochmals zu betrachten, um rauszufinden, wann und ob Ihr Kind immer echte Hungerzeichen zeigt, Trost an der Brust sucht (also das sog. non-nutritive-Saugen braucht) oder er eigentlich ganz andere Bedürfnisse signalisiert. Falls Sie das Gefühl haben, Ihr Sohn würde eigentlich immer und auch anhaltend weinen, wenn Sie ihn (jedes Mal und in allen Situationen) nicht mit Stillen zur Ruhe bringen würden, dann ist es möglich, dass er eigentlich etwas ganz anderes nötig hat. Das mag auch zu einer nächtlichen Unruhe führen, wobei es gleichzeitig richtig ist, dass sich die Nächte im dritten bzw. vierten Lebensmonat als sehr mühsam erweisen. Nach Ihrer Beschreibung zeigt Ihr Sohn das häufige Stillen ohne ruhige Schlafzeiten dazwischen seit Beginn der Geburt. Falls Sie das Gefühl haben, dass die Schwangerschaft, Geburt oder Anfangszeit mit Ihrem Kind nicht einfach waren, kann das auch ein Grund für seine Unruhe sein (vieles Andere haben Sie schon ausprobiert und Ihr Sohn wurde vom Kinderarzt untersucht). Möglicherweise würde es Ihnen (beiden) gut tun, eine ehemalige Krisenzeit mit einer Fachperson zu betrachten und Entlastung zu erfahren . Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 06.05.2014