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Themenbereich: Entwicklung und Erziehung

Schreibaby

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Postnatale Depression?/ Überforderung?

Hallo,
ich habe am 11/3/15 mein zweites Kind in der 38ssw. per Sectio (geplant, jedoch eine Woche vorgezogen, wegen Verdacht auf Gestose) zur Welt gebracht.
Die SS war super schön und komplikationslos, die Geburt ebenfalls..

Ich habe bereits eine 4.5 Jährige Tochter, die allerdings ein absolutes "Schreikind" war, wir haben drei Jahre gebraucht um uns für ein Geschwisterkind zu entschieden, aus Angst, den gleichen Horror noch einmal zu erleben.

Bereits am 4ten Tag im KH hat mich das Babyblues erwischt, es klappte nicht mit dem Stillen, ich wollte bereits medikamentös abstillen, aber in letzter Sekunde habe ich mich umentschieden.
Zuhause (Tag 7) sah meine Hebamme mich an und riet mir dich zur Flaschennahrung, weil ich so gestresst wirkte. Anfangs ging es mir auch besser, obwohl ich alle 2 h füttern musste.
Unser Sohn war nie zufrieden zu stellen, er hatte ständig hunger, wollte getragen werden (alles für mich im Normalbereich), er nahm super zu (oft 600gr pro Woche , zum Vergleich: Entlassungsgewicht ca 2,8 kg, mit 7 Wochen 5,7 kg) . Langsam pendelte sich das Essen ein, dann kamen die Bauchkrämpfe, ich wechselte auf Anraten des Osteopaten die Milch, dann folgte Verstopfung.
Später kamen Symptome von Reflux auf (stiller Reflux, er erbrach nur ganz selten)...

Mein Kind war immer von etwas anderem gequält...
Dann dachte ich in der 4Ten Woche an den 5. Wochenschub, nun wird er Mittwoch 9 Wochen alt und ich habe das Gefühl, das wir nie daraus gekommen sind, jedenfalls habe ich nie eine Pause gemerkt.
Unser Sohn schreit den GANZEN Tag, wenn er nicht gerade schläft.. das kommt allerdings sehr selten vor, wenn es hoch kommt über Tag 3 h und nachts wird er auch ständig wach. Er schlief mal 5h, jetzt nur noch 2-3h am Stück und ich brauche jedesmal dicke 30Min bis er nach der Flasche schläft.

Ich habe bereits viel versucht: Osteopath, rumtragen, homöopathie gegen Reflux, Alltag ruhig gestalten, Bett hoch lagern (er ist Bauchschläfer)...

Meine Hebamme meinte, sie könne mir nicht helfen, ich hätte halt ein Schreikind. Dei Schreiambulanz mit 59€ /h kann ich mir leider nicht leisten.

Wenn ich meine Kinder zur Oma bringe, sind sie immer ruhig, sobald ich den Raum betrete, dreht die Große auf und der kleine wird unruhig, dabei mache ich gar nichts...

Mittlerweile verzweifle ich total, ich kann das schreien nicht mehr ertragen, werde innerlich total nervös und auch beim Schlafen denke ich immer "oh Gott, hoffentlich wird jetzt keiner wieder wach".
Ich nehme mittlerweile dankend die Hilfe meiner Schwiegermutter an, die ihn mir oft abnimmt, was allerdings mit starken Schuldgefühlen verbunden ist, weil ich es selbst nicht mehr kompensiert bekomme, mich um meine Kinder zu kümmern, ich habe im Gefühl, alles nur noch schlimmer zu machen :-(


Sorry für den langen Text.

Frage vom 10.05.2015

Ihre Schilderung klingt nach einem sehr anstrengenden Säugling, der Sie eine Menge Kraft kostet, die Sie dringend auch für andere Aufgaben brauchen würden. Ich finde es gut, dass Sie die Hilfe Ihrer Verwandten annehmen und sich helfen lassen, denn das ist wirklich alleine nicht zu bewältigen und das sollten Sie sich auch nicht abverlangen. Daher meine ich auch, dass Sie die Unterstützung ohne schlechtes Gewissen annehmen können. In Ihrer Beschreibung kommt Ihr Partner gar nicht vor, so dass ich nicht den Eindruck habe, dass von dieser Seite wirklich Unterstützung und Entlastung kommt? Das sollten Sie ruhig einfordern und Ihren Mann mit in die Pflicht für die Kinder und auch für Sie und den "Familienfrieden nehmen! Über unseren Artikel "Schreibabys" auf https://www.babyclub.de/magazin/babys-erstes-jahr/erziehung-und-entwicklung/schreisprechstunde.html werden Sie auf die Seite von trostreich.de weitergeleitet. Dort finden Sie Infos/ Selbsthilfegruppen/ Adressen rund um das Problem Schreibaby, darunter auch kostenlose Angebote bzw kassenfinanzierte, die Sie evtl in Anspruch nehmen können. Auch Selbsthilfegruppen leisten oft wertvolle Hilfe, der Austausch mit anderen Eltern mit ähnlich gelagerten Problemen ist oft schon sehr entlastend, weil man merkt, dass man nicht alleine betroffen ist - von evtl nützlichen Ideen und Anregungen der anderen Eltern mal ganz abgesehen. Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter und wünsche Ihnen alles Gute!

Antwort vom 14.05.2015


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