Unklare (Eileiter-)schwangerschaft-was kann passieren?
Schönen Urlaub!
Gruß, A.
ich glaube, mein Körper hat es geschafft, nach 14 Tagen ist der hcG von 2800 auf 422 abgefallen!! Ich habe eine lange Blutung, richtig mit Gewebe dabei, jetzt sagt auch mein Frauenarzt, ich muss erst in einer Woche wieder zur Kontrolle.
Danke für Ihre mutmachende Meinung zu diesem Thema. Es gab keinen Arzt u keine Hebamme, die mir nicht geraten hätte, ins Krankenhaus zu gehen.(dringend)
Gruss,
A.
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ich hatte mit 43 noch eine Hausgeburt, da hatte ich auch Vertrauen, ich komme mit den schnellen Entscheidungen zu Eingriffen u Op;s nicht zurecht.
LG,
Frage vom 25.07.2015
Sie schreiben leider nicht, in welchem Zeitraum der HCG-Wert so abgefallen ist, aber da Sie "langsam abgefallen" schreiben, gehe ich davon aus, dass es mehrere Wochen sind.
Sicher ist, dass Sie schwanger geworden sind und die Schwangerschaft nicht intakt ist. Es wird vermutet, dass es sich um eine Eileiterschwangerschaft handelt, jedoch ist sie anscheinend so klein, dass sie im Ultraschall nicht nachweisbar ist. Grundsätzlich besteht bei einer Eileiterschwangerschaft die Möglichkeit, dass mit dem Wachstum von Embryo und Fruchthöhle der Eilter platzt. Das ist eine schwere Komplikation, die mit inneren Blutungen einher gehen kann.
Bei Ihnen ist das nicht zu erwarten, weil kein Wachstum mehr stattfindet.
Es ist fraglich, ob bei einer Bauchspiegelung überhaupt genug gesehen werden kann, wenn es jetzt schon länger her ist, dass die Schwangerschaft nicht weiter wächst. Da sich in der Gebärmutter gar nichts befunden hat, halte ich eine Ausschabung für unnötig und die beginnenden Blutungen lassen außerdem erwarten, dass die Gebärmutterschleimhaut (wie bei einer Menstruation) von alleine abblutet.
Mal so betrachtet: ohne die HCG-Bestimmung wüssten Sie gar nicht, dass Sie schwanger sind und hätten vom Alter her genauso gut auch auf "unregelmäßige Periode" bei beginnenden Wechseljahren tippen können. Eine akute Gefahr besteht derzeit nicht und es ist auch nicht zu erwarten, dass es jetzt noch zu einer Ruptur kommt.
Die hauptsächliche, jedoch geringe Gefahr liegt darin, dass auch bei abgestorbener bzw. sich nicht entwickelnder Schwangerschaft die Möglichkeit besteht, dass weiter Gewebe (zum Beispiel Plazentazellen) weiter wachsen. Von daher ist es, wenn Sie weiter abwarten, nötig den HCG-Wert so lange zu überprüfen bis ein normaler Schwangerschaftstest negativ ist. Normalerweise werden jedoch die vorhandenen Anteile einer sehr jungen Schwangerschaft einfach vom Körper abgebaut.
Bei einseitigen starken Schmerzen müssten Sie direkt nachsehen lassen, ob dafür ein solches Wachstum ursächlich ist.
Neben Abwarten und Operation gibt es noch eine dritte Möglichkeit, die in der Einnahme eines Medikamentes (Methotrexat) besteht, dass den Zellabbau begünstigt/beschleunigt. Wahrscheinlich würden Sie dafür in Frage kommen, weil die Schwangerschaft (in intaktem Zustand) nicht so weit fortgeschritten ist und weil ich annehme, dass sie unter 4 cm groß ist (sonst müsste im US sichtbar sein, wo sie sich befindet).Sie sind zwar rechnereisch in der 8. Woche, jedoch entspricht die Größe der Fruchthöhle nicht der 8. Woche.
Näheres zu dieser Möglichkeit können Sie unter folgendem link nachlesen:
http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_eileiterschwangerschaft-therapie_872.html
Da die Beratungsmöglichkeit übers Internet sehr begrenzt ist, kann ich Ihnen nur empfehlen sich an eine/n Arzt/Ärztin/Klinik zu wenden, die Erfahrung mit allen drei Möglichkeiten haben. Sie können sich auch von einer Hebamme betreuen lassen, die Sie individuell berät, unterstützt und betreut.
Möglich ist auch der (kostenfreie) Besuch einer Schwangerenberatungsstelle.
Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt. Normalerweise besteht die Möglichkeit Nachfragen mit der Kommentarfunktion zu stellen, ich bin jedoch ab morgen in Urlaub, so dass es länger als gewöhnlich dauert bis ich auf eine Nachfrage antworten könnte. Hilfreich wäre, wenn Sie berichten würden wie es weiter verlaufen ist.
Als kurze Zusammenfassung Ihrer Hauptfrage: Es MUSS gar nichts sein. Sie sind diejenige, die das Recht hat zu entscheiden, was gemacht wird und was nicht. Auch aus medizinischer Sicht ist die Situation nicht so, dass eine Operation sein MUSS (das wäre der Fall, wenn Sie innere Blutungen durch eine Ruptur einer Eileiterschwangerschaft hätten bzw. Verdacht darauf).
Eine Ausschabung MUSS bestimmt nicht sein. Ob Sie den sicherheitshalber gemachten Vorschlägen der Ärzte folgen, ist alleine Ihre Entscheidung.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Monika Selow
Antwort vom 25.07.2015