häufiges nächtliches Aufwachen und Nuckeln an der Brust
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Schon seit Monaten folge ich den Erfahrungen anderer Mamis und Ihren Ratschlägen and sie und auch mich haben Sie damit in vielen schlaflosen Nächten und den wenigen freien Minuten zwischen Weinen und Lachen aufgebaut. Daher an erster Stelle erst einmal an großes Kompliment, daß Sie uns mit Menschenverstand und offensichtlicher Liebe zum Kind helfen, anstelle uns leere Textbuchphrasen zu predigen, so wie es meine Hebamme leider gemacht hat.
Hätte ich solche Unterstützung schon von Anfang an gehabt, vielleicht wären wir solchen extremen Situationen, wie wir sie oft durchlaufen haben, so gar nicht entstanden.
Meine Tochte wurde im Juni 2014 10 Tage vor dem errechneten Geburtstermin per Kaiserschnitt zu uns geholt - sie lag leider quer und hat sich trotz alternativen Methoden nicht davon abbringen lassen.
Meine Hebamme hat sich leider mehr für meine Narbe interessiert, als praktische Hilfe für mich als Erstlingsmama zu sein. Ich wußte es nicht besser, deshalb war der ständige Wechsel zwischen Papa füttert, Mama füttert...für mich normal, dennoch stressig. Während ich abgepumpt habe, hat Papa zugefüttert und ihr dann die wenigen Tropfen Muttermilch dazugegeben. Ich war zu ehrgeizig, um mit dem Pumpen aufzuhören, aber zu unwissend, um auf die Brust unzustellen. Nach 3 Monaten Tränen bei Mama (Verzweiflung, Milchstau...) und Baby (das, wie sich später rausstellte, "nur" die Nähe zu Mama wollte) haben wir uns an eine wunderbare Stillberaterin gewandt und nur 2 Tage später gehörten die Stillprobleme der Vergangenheit an.
Damit hat unsere Tochter auch die für sie ideale Beruhigungsmethode für sich entdeckt - das Nuckeln an der Brust ohne wirklich Hunger zu haben. Nach dem anfänglichen Chaos fand ich die Nähe zu ihr wunderschön und da sie auch nachts in ihrem Beistellbett neben mir geschlafen hat wurden unsere Nächte zunächst ruhiger. Ein paar Minuten nuckeln und unsere Tochter war bereit für die nächste Runde Schlafen. Bis zu ihrem 6. Lebensmonat waren das immerhin zwischen 6-8 Stunden, zur Freude ihrer Eltern
Von einer Nacht auf die andere hat sich dies jedoch schlagartig geändert. In ihren schlimmsten und unruhigsten Nächsten wacht sie zwischen 20 und 8 Uhr bis zu 10-15 Mal auf und kann sich offenbar nur an der Brust beruhigen. Alle anderen Beruhigungsmethoden (leise zureden, streicheln, Hand halten, Papa neben sich, Nuckel...) funktionieren trotz konsequenten Versuchen nicht und schreien lassen kommt für uns nicht in Frage. Laß ich sie ein paar Minuten nuckeln, dreht sie sich mittlerweile alleine wieder in ihr Beistellbett zurück und versteht auch dessen Bedeutung.
Mittlerweile ist sie auch tagsüber mein kleiner Schatten, jedoch stört es mich nicht - mit 18 Monaten will sie entdecken und unterhalten werden. Nur das ständige Munterwerden in der Nacht zehrt mittlerweile an meinen Kräften. Ich habe mich viel belesen und mir ist bewußt, daß es für Kinder in diesem Alter sehr schwer ist, "runterzukommen" und durchzuschlafen, aber wie können wir sie dabei unterstützen - trotz Zahnen, Trennungsängsten...?
Jeder Tipp und jeder Erfahrungsbericht sind wertvoll für mich! Vielen Dank!
Frage vom 29.11.2015
Ich empfehle Ihnen über zwei Aspekte nachzusinnen, die die Schlafqualität von Ihrer Tochter und Ihnen beeinflussen kann. Die Häufigkeit des nächtlichen Aufwachens könnte dem "normalen" Rhythmus eines fast stündlichen kurzen Wachseins entsprechen, welchem wir alle unterliegen, aber nicht mitbekommen, weil wir ohne Mühe wieder ein bzw. weiter schlafen. Ihre Tochter dagegen braucht nach diesem kurzen "check-up" eine Unterstützung zum erneuten Einschlafen. Manchen Kindern ist es eine Hilfe, wenn sie grundsätzlich zum Schlafen im wachen Zustand hingelegt werden und ohne "Nuckelhilfe" in den Schlaf kommen, damit sie beim erneuten Aufwachen auch wieder ohne Hilfe einzuschlafen wissen. Gleichzeitig ist es nützlich über die Schlafumgebung nachzudenken, in der Sie alle die Nacht verbringen. Wacht sie auf, wenn Sie selbst schlafen gehen oder sich in der Nacht geräuschvoll drehen, braucht sie mehr Dunkelheit oder umgekehrt eine Lichtquelle, ist ein Wecker zu laut, elektrische Geräte im Raum, ist es zu kühl, zu warm, zu viel oder zu wenig frische Lust, wecken Sie sich gegenseitig auf oder gibt es ähnliches, was ein Störfaktor sein kann? Des weiteren: jeder Wachstumsschub, jeder neue Entwicklungsschritt oder aber auch eine durchgemachte Erkrankung (z.B. eine Erkältung oder langwierige Mittelohrentzündung) oder eine Impfung kann auch körperliche Veränderungen mit sich bringen, die sich im gestörten Nachtrhythmus zeigen können. Es ist wichtig, auch diese gesundheitliche Seite vom Kinderarzt erst einmal abzuklopfen. Feinfühlige Osteopathen oder Cranio-Sakral-Therapeuten spüren diesen Veränderungen nach auf verschiedenen Ebenen, auch die Homöopathie kann hilfreich sein. Und zu guter Letzt: tun Sie sich selbst ganz viel Gutes und sorgen Sie für sich und Ihre eigenen Bedürfnisse. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 04.12.2015