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Themenbereich: Entwicklung des Ungeborenen

Diagnose Windei/missed Abortion

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Diagnose Windei/missed Abortion

Hallo liebe Hebammen,
ich habe die Diagnose Windei/missed Abortion erhalten und sollte eigentlich zur Ausschabung. Durch die Feiertage hat sich aber alles verzögert und nach vielen Recherchen kommt für mich nun aber im Prinzip nur noch die alternative bzw. abwartende Vorgehensweise in Frage....

Die Vorgeschichte:
Ich hatte meine letzte Regel am 04.11., Zykluslänge normalerweise 28 tage und recht regelmäßig.
Demnach müsste etwa am 18.11. der Eisprung gewesen sein. Geschlechtsverkehr gab es eigne Tage davor und danach - der Zeugungszeitpunkt also nicht ganz sicher….

Dann hatte ich am 24.11., noch nichts von einer Schwangerschaft wissend,eine Blasenentzündung, die sich nach naturkundlicher/homöopatischher Behandlung anfänglich schnell besserte, dann allerdings eine Woche später nocheinmal "voll durchkam" und dann mit Antibiotikum (dieses Tütenpulver, was laut Frauenärztin auch Schwangere nehmen dürfen) erfolgreich behandelt wurde. Beim abschließenden Urintest bzgl der Blasenentzündung war der SS-Test am 11.12. positiv. Meine erste Schwangerschaft!

Der erste Ultraschall am 17.12. zeigte jedoch nur eine leere Fruchthöhle bzw einen minimalen kleinen weißen Punkt an einem Rand. Nicht, was eigentlich in der 6. Woche zu sehen sein sollte. HCG wurde durch Blutabnahme bestimmt und lag bei 11.000 . Da die Schwangerschaft auch etwas jünger sein konnte, neuer Termin.

Am 22.12. beim 2. Ultraschall unverändertes Bild - daher die Diagnose und dann die Empfehlung nach Weihnachten, wenn nichts von allein abgegangen ist, zur Ausschabung zu gehen. Sonst unkontrollierte Blutungen möglich, Entzündung und der der ganze Horror, den sie einem dann erzählen. Der HCG lag allerdings bei 20.000, sodass die Frauenärztin am nächsten Tag beim Anruf einen neuen Ultraschall für sinnvoll hielt vor der Ausschabung. Könnte ja auch ein Eckenhocker sein.

Den 3. Ultraschall habe ich dann am 30.12. bei einer anderen FÄ (Urlaubsvertreung) gemacht. Das Bild weiter unverändert. Daher bestätigte die Ärztin die Diagnose und meinte der HCG wäre ja auch nicht angemessen gestiegen. Aber zur Sicherheit neue Blutabnahme. Den HCG habe ich nun heute erst erfahren - ca. 50.000.

Ich habe bisher keinerlei Blutungen gehabt, nichtmal ansatzweise, und fühle mich körperlich super. Getrauert habe ich schon nach dem 2. US ausgiebig, habe mich auch therapeutisch begleiten lassen und komme inzwischen grundsätzlich mit der Diagnose klar. Also geht es mir auch psychisch gut, mal abgesehen von der Unsicherheit, wie ich nun weiter vorgehen soll.

Aber zum einen bleibt trotz der eigentlich klaren Diagnose immer noch der gewisse Zweifel, ob nicht doch der Zyklus durcheinander, der Ultraschall nicht in Ordnung war oder ein Eckenhocker sich versteckt hat…Da der HCG nicht gefallen ist, steht irgendwie immer noch so etwas im Raum. Darüber habe ich einiges im Internet gelesen. Plötzlich in der 10. oder 11. Woche doch noch Embryo mit Herzschlag entdeckt!

Und zum anderen kann ich mir eine Ausschabung gar nicht vorstellen, finde das für Psyche und Körper ganz furchtbar und habe so viele positive Berichte gelesen, dass Abwarten möglich ist. Das finde ich viel natürlicher und ich glaube auch, dass es hilft, alles wirklich und ohne zurückbleibendes Trauma zu verarbeiten. Vor Blutungen und Schmerzen habe ich auch keine Angst!

Ich habe nur Angst, dass meine Ärztin das ganz anders sieht (immerhin hat sie mich über keine Alternative wirklich beraten) oder es in meinem Fall eher nicht angeraten ist.

Nun frage ich mich: Was ist zu der ganzen Geschichte die Meinung einer Hebamme???

Viele liebe Grüße,
Nina

Frage vom 04.01.2016

Hallo, es tut mir leid, dass Sie diese Zeit der Unsicherheit durchmachen müssen. Die von Ihnen geschilderten Untersuchungsbefunde ergeben leider kein klares Bild, da sie nicht zueinander passen.
Bis jetzt kann ich weder eine "Missed abortion" erkennen noch ein Windei, da ja der HCG-Wert noch steigt und nicht eindeutig zu sein scheint, ob sich eine Fruchtblase in der Gebärmutter befindet oder nicht.
Ohne korrekte Diagnose ist es schwierig eine Empfehlung zur "Behandlung" zu geben.
Daher ganz allgemein: Ein "Missed Abortion" liegt vor, wenn bei in der Gebärmutter nachgewiesener Schwangerschaft keine messbare Weiterentwicklung mehr stattfindet und der HCG-Wert deutlich abfällt. Normalerweise setzt bei starkem Abfall dann eine spontane Fehlgeburt ein.
In diesem Fall würde ich Ihnen auch eher zu einem Abwarten auf eine spontane Fehlgeburt raten, wenn Sie das auch selbst bevorzugen. Sie können dazu den Artikel unter folgendem Link lesen:
http://www.zeit.de/2012/24/M-Fehlgeburten
Um ein Windei handelt es sich, wenn sich in der Gebärmutter zwar eine Fruchtblase bildet, jedoch auch nach längerer Zeit kein Embryo. Dies kommt vor, bei einer frühen Störung der Zellteilung, wenn sich nur die Zellen entwickeln, aus denen sich die Fruchtblase bildet, jedoch keine embryonalen Zellen. Diagnostisch findet sich eine wachsende Fruchtblase, kein Embryo und ein sinkender HCG-Wert. Auch in diesem Fall ist das Abwarten auf einen spontanen Abgang möglich.
Bei den von Ihnen geschilderten Ergebnissen sind Zweifel an den Ultraschall-Untersuchungen angebracht. Entweder ist da eine Fruchtblase eindeutig zu erkennen oder nicht. Wenn nicht, wieso steigt der HCG-Wert?
Ich würde Ihnen empfehlen zu einem erfahrenen Ultraschall-Diagnostiker zu gehen (sich überweisen zu lassen), der einen kompletten Befund erheben kann und Zweifelsfragen fundiert nachgeht bis eine exakte Diagnose gestellt ist, mit der sich auch Ungereimtheiten wie der steigende HCG-Wert erklären lassen.
Der steigende HCG-Wert deutet auf eine sich entwicklende Schwangerschaft hin. Ob diese Entwicklung innerhalb oder außerhalb der Gebärmutter stattfindet, scheint mir noch nicht eindeutig geklärt.
Sollte es sich um eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter handeln oder das nicht ausgeschlossen werden können, dann MUSS jemand mit Ihnen das weitere Vorgehen besprechen. Eine Ausschabung wäre dann nämlich keine Lösung, weiteres Abwarten aber auch nur, wenn der HCG-Wert gesunken ist und Sie keine Beschwerden haben (grob vereinfacht).
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass es sich um einen Eckenhocker handelt, der durch schlechte US (mindestens einer muss ja falsch gewesen sein) nur schlecht darstellbar war bis jetzt.
Für Nachfragen können Sie gerne die Kommentarfunktion nutzen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute im Neuen Jahr, Monika Selow

Antwort vom 04.01.2016


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Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
Kommentar vom 05.01.2016 09:20
Fruchthöhle ist sichtbar!
Hallo, erst einmal vielen Dank für die ausführliche und schnelle Antwort!!!!
Also, da habe ich mich wohl unklar ausgedrückt - auf den Bildern ist eindeutig eine Fruchthöhle zu sehen. Nur ist in der kein Embryo und/oder Dottersack zu sehen. Sondern in der Fruchthöhle ist am Rand ein kleiner weißer Punkt. Das, so meinten beide Ärztinnen, wird wohl die embryonale Anlage gewesen sein, die sich nicht weiterentwickelt hat. Eine Eileiter-Schwangerschaft hatte meine Ärztin von daher ausgeschlossen…Ob die Fruchthöhle gewachsen ist bzw. wieviel, das weiß ich leider nicht…ich habe aber heute einen Termin bei meiner Ärztin für einen erneuten Ultraschall und Gespräch.
Wenn ich es richtig verstanden habe, sind die HCG-Werte ja nicht hoch genug für Blasenmole. Aber entsprechen sie denn überhaupt annähernd einer normalen intakten Schwangerschaft? Und ist es wirklich möglich, dass sich der Embryo in dieser späten Woche noch gar nicht gezeigt hat??
Liebe Grüße, Nina
Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
Kommentar vom 05.01.2016 19:27
Leider nichts Neues...
Also, ich war nun bei der Ärztin zum erneuten Ultraschall. Die Fruchthöhle ist immer noch da, aber nur 2 cm groß. Der kleine weiße Punkt am Rand war nur noch schwer zu sehen. Sie sagt, diese Größe entspricht etwa 6. Woche, ich wäre ja nun in der 9. Woche. Und das nun immer noch nichts zusehen ist, heißt eindeutig, es ist ein Windei. HCG würde eben auch von dem Gewebe gebildet.
Ich habe mit ihr nun ein bis zwei Wochen Abwarten ausgemacht, weil ich mir einen natürlichen Abgang wünsche und dass keine Ausschabung gemacht wird. Sie findet es zwar anscheinend nicht so gut, hat aber eingewilligt. Wehenauslösende Medikamente verschreiben die in der Praxis gar nicht. Will ich auch nicht so gerne.
Blut wurde erneut abgenommen um HCG und Entzündungswert zu prüfen. Erneute Blutabnahme am kommenden Montag.
Ich bin gerade erstmal irgendwie erleichtert. Hoffen auf positive Nachrichten ist nun ja vorbei. Mal schauen, was nun passiert. Hoffe wirklich, der Kleine macht sich alleine auf den Weg!
Gibt es aus eurer Sicht noch etwas Wichtiges, was ich wissen oder beachten sollte?
Am Donnerstag kann ich im Geburtshaus noch einmal mit einer Hebamme sprechen und Rat einholen.
Liebe Grüße,
Nina
Kommentar vom 05.01.2016 19:59
Was kann ich bei bevorstehender Fehlgeburt noch tun?
Hallo, es tut mir leid, dass es nun doch sicher zu sein scheint, dass eine Fehlgeburt bevorsteht. Ich hätte Ihnen jetzt auch dazu geraten sich eine Hebamme zu suchen, die Sie individuell weiter betreut und berät. Der Anspruch auf Hebammenhilfe besteht bis zur Fehlgeburt und auch noch in den ersten Wochen danach. Die Fehlgeburt setzt meist ein, wenn der HCG-Wert deutlich abfällt. Bis dahin lässt sich wenig tun außer Abwarten. Ab wann es "zu lange" ist, ist eine individuelle Entscheidung, die hauptsächlich von Ihrer Geduld abhängt. Neben Medikamenten, die in der Klinik gegeben werden können, um eine Fehlgeburt zu beschleunigen, gibt es eine Reihe von homöopathischen und naturheilkundlichen Mitteln. Hierzu lassen Sie sich am Besten von der Hebamme im Geburtshaus beraten. Wichtig wäre noch, dass Sie auf einen Temperaturanstieg achten. Dieser ist aber sehr unwahrscheinlich, solange noch eine intakte Fruchtblase vorhanden ist.
Für den Fall, dass es bei der Fehlgeburt stärker bluten sollte, hat sich Hirtentäscheltinktur oder Tee bewährt.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Monika Selow
Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
Kommentar vom 07.01.2016 22:40
Windei und der HCG steigt weiter
Hallo,
ich melde mich noch einmal, da es Neuigkeiten gibt….heute habe ich das Ergebnis der neuesten Blutuntersuchung erhalten. Ich bin ziemlich verunsichert, da trotz der Diagnose Windei der HCG-Wert weiter gestiegen ist auf nun 80.000 in der rechnerisch 9.bzw. 10. Woche. Immer noch habe ich weder Schmerzen noch Blutungen, ein Abgang scheint sich also bisher nicht anzukündigen. Der Entzündungswert im Blut ist ok. Aber meine Ärztin ist aufgrund des-HCG-Anstiegs gar nicht begeistert von der Idee des Abwartens.
Ist bei einem Windei in diesem Stadium überhaupt mit einem spontanen Abort noch zu rechnen? Ich habe gelesen, dass er oft zu dem Zeitpunkt eintritt, wenn normalerweise die Regelblutung stattgefunden hätte. Das würde bei mir noch drei Wochen dauern. So lange hat sie mir eh nicht "gegeben". Die Ärztin spricht immer von einem eigenständigen Gewebe, das da wuchert und sich selbständig macht bzw. machen könnte. Aber die Fruchthöhle ist ja seit mind. drei Wochen unverändert und nicht gewachsen. Ich verstehe das nicht.
Sie meinte ich solle mir sonst in der Tagesklinik, die die Ausschabung vornehmen könnte, mal eine zweite Meinung einholen. Aber wie die ausfallen wird ist ja im Prinzip schon klar, bei Leuten deren täglich Brot das ist.
Die Hebamme hat auch wie Sie gemeint, ich könne abwarten unter der Voraussetzung der regelmäßigen Kontrolle von Entzündungswert und Ultraschall. Den die im Geburtshaus aber nicht machen. Also bin ich ja auf ärztliche Betreuung angewiesen…
Hilfe, was mache ich denn nun? Ich bräuchte einen Arzt/ eine Ärztin, die bereit ist, mich zu betreuen…Wie findet man denn so jemanden in Zeiten der eh völlig überlasteten Frauenarztpraxen und der routinemäßigen Ausschabungen???
Und gleichzeitig frage ich mich, ob es nicht doch besser ist, den Eingriff machen zu lassen angesichts der Gesamtsituation. Ich will mich auch nicht in Gefahr bringen.
Wie ist dazu Ihre Einschätzung?
Viele liebe Grüße
Kommentar vom 08.01.2016 01:38
Steigende HCG-Werte bei Windei
Hallo, ich würde Ihnen auch raten sich eine zweite Meinung einzuholen. Ohne jedes sichtbare Wachstum ist ein anhaltender HCG-Anstieg über so lange Zeit doch eher ungewöhnlich. Was sehr selten vorkommt, dafür aber gerne übersehen wird, ist wenn gleichzeitig eine intrauterine und eine extrauterine Schwangerschaft vorliegen, also eine Zwillingsschwangerschaft mit unterschiedlichen Einnistungsorten.
In dem Fall würde eine Ausschabung gar nichts nutzen. Wenn Sie sich eine Zweitmeinung einholen sollten, fragen Sie gezielt nach danach, ob eine extrauterine Schwangerschaft ausgeschlossen werden kann. Die sichtbare Fruchtblase in der Gebärmutter alleine, schließt eine weitere außerhalb der Schwangerschaft leider nicht aus. Wegen der Seltenheit, wird danach aber oft nicht weiter gesucht, sobald eine intrauterine Fruchtblase sichtbar ist.
Sollte keine weitere Schwangerschaft zu entdecken sein, gibt es neben Abwarten und Ausschabung auch noch die Möglichkeit der medikamentösen Unterstützung. Auch dazu können Sie sich im Rahmen der Zweitmeinung beraten lassen.
Herzliche Grüße, Monika Selow
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