Wie vorgehen bei erhöhtem Blutzucker?
Es wurden noch keine Kommentare verfasst! Schreibe doch einen.
Kommentar verfassen- Zurück
- Übersicht: Hebammensprechstunde
Es wurden noch keine Kommentare verfasst! Schreibe doch einen.
Kommentar verfassenHebamme und Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin
Hebamme & Bloggerin
Familien-Hebamme, Schwangerschafts- & Wochenbettbetreuung
Hebamme sowie Still- & Trageberaterin
Geburtsvorbereitung & Wochenbettbetreuung
Wochenbettbetreuung & Ernährungsberatung
Hebamme & Autorin
ich habe mal eine Frage. Ich hatte Ende November einen Glukoseintoleranztest. Hierbei wurde ein Nüchternzucker von 100 festgestellt ( ich hatte aufgrund eines Harnwegsinfekt am Abend zuvor 1 Liter cranberrysaft getrunken, da ich die Einnahme von Antibiotika vermeiden wollte). Der 1h- Wert (wurde nach 45 Minuten gemessen) lag bei 191, der 2 h-Wert (nach 1:45 h) bei 147. Am 01.12. war ich dann beim Diabetologen und messe seitdem nach jeder Mahlzeit, Nüchtern und Spät meinen Blutzucker. Anfangs habe ich extrem auf meine Ernährung geachtet, Kohlenhydrate reduziert aber nicht ganz weggelassen. In diesen zwei Wochen sank mein Blutzucker 2 Stunden nach den Mahlzeit meist zwischen 60-70 ab, sodass ich zittrig wurde und mir schlecht wurde. Seit Mitte Dezember esse ich wieder ganz normal und fühle mich seither auch wieder super.
Ich bin heute 31+3, hatte eben meinen Termin bei meiner Gynäkologin. Das Kind ist zeitgerecht entwickelt, Fruchtwassermenge ebenfalls wie es sein sollte. In den letzten zwei Wochen hatte ich bei meinen Messungen auch mal "Ausreißer"......3-4 mal leicht erhöht innerhalb einer Woche. Leicht erhöht....die Werte lagen nicht bei 140 sondern bei 143. Aufgrund dessen will der Diabetologe nun, dass ich Insulin zuführe. Ich finde die Reaktion bei diesen Werten aber übertrieben. Meine Ärztin kann das verstehen, sagt aber, dass Sie da nichts zu sagen kann, da der Diabetologe der Fachmann ist und sich damit absichern möchte. Letzendlich ist es so, dass ich mich aufgrund der Kontrolle und des ständigen Meckerns (war krank, lag mit Fieber flach und hab mich erdreistet eine Pizza zu essen weil ich nicht kochen wollte......Aussage.....Pizza gehört nicht in den Speiseplan einer Schwangeren!!!) selbst verrückt mache, meine Schwangerschaft auch nicht mehr wirklich genieße weil ich ständig abwäge, darf ich das jetzt essen oder nicht, auch wenn ich noch so große Lust darauf habe. Bin im Moment ratlos......Wenn ich auf mein Baugefühl höre, dann weigere ich mich zu spritzen, da es in mir mehr psychischen Streß auslöst als alles andere.....
Ich könnte also einen Rat gebrauchen.
LG Mona 31+3
Frage vom 18.01.2016
Das Hadern mit "Kontrollen" und Vorgaben gehört zu der Auseinandersetzung mit einer beginnenden Erkrankung dazu. "Meckern" darüber, dass Sie erst Ihren Weg finden müssen, ist hingegen nicht hinnehmbar.
Sie werden jetzt sicher niemanden finden, der/die sagt:"Kein Problem, ist ja nur grenzwertig, Insulin ist nicht nötig". Das geht auch deshalb nicht, weil ja niemand so genau einschätzen kann, wie Sie sich ernähren, ob auf es der Basis möglich wäre den BZ stabil unter den Grenzwerten zu halten und wie es Ihnen damit geht. Sie selbst können jedoch für Sich entscheiden inwieweit Sie einer Empfehlung folgen möchten oder ob Sie noch mal etwas anderes probieren.Zu empfehlen wäre (mit und ohne Insulin) noch mal eine ausführliche Ernährungsberatung unter Berücksichtigung von dem, was Sie auch umsetzen können und wollen.
Sie können dazu eine Hebamme in Anspruch nehmen, mit der Sie auch noch mal über den Gesamtzusammenhang mit Ihrem Baby sprechen können oder auch eine spezielle Ernährungsberatung.
Weder Insulin zu nehmen noch die Ernährung anzupassen, kann ich Ihnen leider nicht raten. Sie haben noch einige Wochen der Schwangerschaft vor sich und "von alleine" wird es nicht besser. Tückisch ist, dass Sie selbst von dem erhöhten Blutzucker wenig merken, obwohl er sich negativ auf Ihre Gesundheit und die Ihres Kindes auswirkt.
Auch bei Blutzuckerwerten im normalen Bereich empfehle ich auf Fruchtsäfte und jegliche Art gezuckerter Getränke, auf Süßigkeiten und Obst in größeren Mengen zu verzichten.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für die weitere Schwangerschaft, Monika Selow
Antwort vom 19.01.2016