Kinderwunsch nach problemreichen Schwangerschaften/ Geburten
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ich habe einige Frage und hoffe hier auf Antworten.
Am 24.06.16 wurde meinen Sohn (mein 5. Kind) bei 35+2 leider Tod per KS gebohren. Ich hatte eine teilweise placentaablösung und leider konnte man ihn nicht mehr retten! Ich bin immernoch wie in Watte gepackt! Aber wir wissen, daß wir es auf jedenfall noch ein letztes mal (irgendwann) probieren möchten. Um aber meine Bedenken verstehen zu können, muss ich mal meine ganze (lange) Geschichte erzählen.
Meine erste Schwangerschaft 2003 war vollkommen normal und eine Spontangeburt.
2008 war ich zum 2.mal Schwanger. Diese war sehr anstrengend und hat mir nicht nur 30 kg mehr eingebracht sondern endete mit einem 14 Tägigen Einleitungsversuch aufgrund einer Gestose und dann doch einem KS! Noch in der Nacht musste ich nochml Operiert werden, weil ich ein 6cm großes Hämaton in der Gebärmutter hatte (ich denke, nachdem was ich heute weiß, dass es sich um eine Placentaablösung gehandelt haben könnte).
2011 war ich dennoch wieder Schwanger. Diesmal ging alles gut. Die Schwangerschaft verlief normal und im Februar kam unsere Tochter Gesund und Munter per KS zur Welt.
2012 wollten wir es dann nochmal "wissen" und ich war zum 4. mal Schwanger. Auch diese Schwangerschaft verlief vollkommen normal.
Im Dezember kam dann unsere kleine ebenfalls per KS zur Welt. Leider musste sie ca. 8 Tage nach der Geburt wieder ins Krankenhaus weil sie eine Infektion am Hals hatte (offene Stellen) und mit Antibiotika behandelt werden musste. In dieser Zeit auf der Kinderintensiv muss ich mir einen MRSA Keim eingefangen haben. Nach 14 Tagen kam unsere Tochter aus dem KH und ich musste mit offener, nekrotischer KS-Narbe eingeliefert werden. Drei Wochen lag ich auf der Isolierstation und musste drei mal Operiert werden.
Eigentich wollten wir nach diesen Erlebnissen keine weiteren Kinder mehr.
Aber es kommt meistens anders...so auch bei uns. 2014/15 haben wir uns dann doch nochmal für Nachwuchs entschieden.
Eigentlich war in dieser Shwangerschaft NICHTS normal. Angefangen von leichten Blutungen am Anfang bishin zu einer versteckten EPH-Getose (so vermuten wir-meine Hebamme und ich-zumindest) am Ende und schließlich eine vorzeitige Placentaablösung die zum Tod unseres Engelchen führte.
Ich hatte von anfang an ein schlechtes gefühl. Ganz früh fing es bei mir schon damit an, das meine Hände komplett Taub waren. Dies wurde von meinem FA abgetan als Kapal-Tunnel-Syndrom. Ich denke eher, dass es massive durchblutungsstörungen waren. Kann das möglich sein?
Mein Arzt schickte mich dann auch zum Doppler. Dort wurde festgestellt, das die durchblutung zur Gebärmutter auf der rechten Seite bei mir schleppent war. Auch dies wurde von meinem Arzt beiseite gewischt.
Weiter ging es dann mit Gestationsdiabetes, extremen Ödemen, (einmal) Eiweiß im Urin, Bluthochdruck. Bei jedem Termin sagte ich ihm, dass es mir wirklich schlecht ging. Einmal bin ich in die Klinik gefahren um mich durchchecken zu lassen. Bei dieser Untersuchung wurde wieder ein Doppler gemacht. Es war aber alles in Ordnung. So wurde es mir zumindest gesagt, aber diese Ärzte dort waren SEHR gründlich und bemüht.
Bei meinem "letzten" Termin bei meinem FA (ich war mit meienr Tochter da, sie hatte nämlich ihren ersten FA Termin, ich hätte eigentlich eine Woche später kommen sollen) sagte ich ihm wieder das es mir sehr schlecht ginge und dass ich die Woche drauf die Einweisung für das KH haben will. Bei diesem Termin teilte er mir dann auch noch mit, das ich eine leichte, chronische Hepatitis B habe. (ich weiß bis heute nicht wo ich die her haben soll!) Könnte das zu Schwierigkeiten führen?
Leider kam es nicht mehr zum nächsten Termin.
Am Abend des 24.06.16 (da war ich 35+2) brachte ich wie immer unsere Mäuse ins Bett und setzte mich dann aufs Sofa. Plötzlich bekam ich wahnsinnige schmerzen und einen brettharten Bauch. Meine große Tochter war bei mir und sie bat ich dann meinen Mann zu wecken. In der zwischenzeit versuchte ich mithilfe des Sonolines die Herztöne meines kleinen zu finden. Leider fand ich zu diesem Zeitpunkt schon nichts mehr. Als mein Mann dann kam rief ich mir einen Krankenwagen und wurde dann ins nächste KH gebracht. Dort bestätigte sich im US dann leider meine schlimmste befürchtung: unser Moritz lebte nicht mehr!
Natürlich wurde dann ein KS gemacht und ich durfte dann noch auf der Intensivstation abschied nehmen in der Nacht.
Nach vier Tagen wurde ich quasi aus dem KH geschmissen (man bräuchte das Zimmer, mein Hb-Wert lag da bei 6,4!) und am 01.07.16 haben wir unseren kleinen Beerdigt.
Meine Narbe verheilt super und Körperlich geht es langsam bergauf!
Mein Hausarzt gab mir heute den Rat, den FA zu verklagen!
Soweit zu meiner Geschichte.
Danke an die, die bis hier gelesen haben!
Die Angst das wieder etwas passiert ist da! Und es wird auch sicherlich noch Zeit ins land gehen müssen bis ich wieder dazu bereit bin, aber wir möchten auf jedenfall noch ein Baby!
Meine Hebamme sagte mir, das es nach einiger Zeit auch durchaus nochmal möglich ist! Allerdings werde ich diesmal auf MICH hören und im zweifelsfall zu anderen Ärzten gehen. NIE mehr vertraue ich einem Arzt zu 100%!!!!
Selbst meinen Hausarzt würde ich mit einbeziehen da dieser eine wahre Koryphäe in sachen US-Diagnostik, und allgemein Medizin ist!
Auch würde ich versuchen nicht mehr im Sommer SCwanger zu sein, da ich damit schon 2 mal Probleme hatte.
Auch bin ich der Meinung, das es bei mir am Geschlecht des Kindes liegen könnte. Bei meinem ersten Sohn die Gestose und diesmal wieder? Und bei den Mädchen nichts? Das kann kein zufall sein. Evtl. weiß hier ja jemand ob man dies irgendwie untersuchen kann?
So, ich denke ich habe euch genug "vollgequatsch" und hoffe, das irgendwer bis zum Schluß gelesen hat. Wenn ja:Danke Dir! :-)
Vielleicht bekomme ich ja auch eine Antwort.
Bis dahin noch einen schönen Abend!
Frage vom 12.07.2016
Zu Ihren Fragen: eine Präeklampsie ist nicht davon abhängig, ob Sie ein Mädchen oder einen Jungen erwarten. Es gibt jedoch eine genetische Disposition und zu den weiteren Risikofaktoren zählen z.B. Übergewicht, Voerekrankungen (z.B. chron. Bluthochdruck), und auch das Alter (ab 35 Jahren treten Plazentainsuffizienz und Bluthochdruck statistisch häufiger auf).
Durch die vielen OP's gibt es auch ein erhöhtes Risiko für Verwachsungen in der Gebärmutter, sodass es zu Problemen bei der Plazentalösung kommen kann.
Kinderwunsch ist natürlich eher selten eine rationale Entscheidung und kann daher unabhängig von Ihrer Vorgeschichte sehr groß sein und es ist schön, dass Sie sich ein weiteres Kind wünschen. Es tut mir leid, dass ich Ihnen trotzdem aus meiner Sicht davon abraten muss, aufgrund der Vielzahl der aufgetretenen Probleme und dem daraus relustirendem erhöhten Risiko für eine erneute Schwangerschaft.
Für Ihren weiteren Weg alles Gute!
Antwort vom 15.07.2016