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Themenbereich: Baby-Alltag

Frühgeborenes schläft nicht auf dem Rücken im Bettchen

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Guten Tag, liebe Hebammen,

es geht um das Schlafverhalten meines Sohnes. Der Kleine kam leider 10 Wochen zu früh (Mitte April) und wog nur 995 g. Er ist mittlerweile fast 6 Monate alt (korrigiert 3,5 Monate) und wiegt nun ca. 6200 g und ist soweit fit.

Er hat anfangs bei uns zu Hause nur im Tragetuch schlafen wollen, was aber vielleicht nach der 2-monatigen Krankenhauszeit auch normal ist. Irgendwann haben wir ihn dann soweit bekommen, dass er gepuckt auf dem Bauch tagsüber alleine in seiner Wiege schläft. Durch die Bauchlage muss ich natürlich alle 10 Minuten kontrollieren, ob alles ok ist. Aber er schläft in keinem Fall auf dem Rücken (höchstens mal im Kinderwagen für ca. 30 Minuten). Er würde ansonsten nur weinen und schreien. Das ist auch das Problem nachts. Da kann ich ihn ja nicht gepuckt auf dem Bauch liegen lassen und selbst schlafen gehen. Daher schläft er jede Nacht neben mir im Bett - dann auf der Seite mir zugedreht, schläft dann nur an der Brust ein. Ich kann aber so zumindest seine Atmung spüren und fühle mich so immer noch sicherer, als ihn in Bauchlage in seiner Wiege zu lassen.

Im Krankenhaus hat er ja aber auch in Rückenlage (oftmals wurde er aber auch auf den Bauch gelegt, wegen seines damaligen Blähbauchs) geschlafen.

Haben Sie eine Idee, wie ich ihm vielleicht wieder beibringen kann, auf dem Rücken in seinem Bettchen zu schlafen? Sollte ich evtl. zu einem Osteopathen gehen? Ich habe sonst die Befürchtung, dass er die nächsten Jahre nie alleine in seinem Bett schlafen kann.

Vielen herzlichen Dank vorab.

Viele Grüße,

Frage vom 11.10.2016

Hallo!
Ich empfehle Ihnen sich keine unnötigen Gedanken dazu zu machen, dass Ihr Sohn die nächsten Jahre nicht alleine einschlafen wird im eigenen Bett. Und "Schlafen bzw. Einschlafen können" hat nichts mit beibringen, sprich Erziehung zu tun. Ihr Kind ist ein Frühgeborenes, welchem die Zeit im Mutterleib noch mehr fehlt und deshalb Nachholbedürfnisse hat, wie es sowieso schon allen reifen Neugeborenen geht. Getragen und Gehalten werden sind vertrauensaufbauende, lebenswichtige und stimulierende Bedürfnisse, die insbesondere die ganz Kleinen sehr nötig haben. Sie haben alles richtig gemacht: Ihr Sohn darf/durfte die fehlende Gebärmutterzeit nachholen im Tuch, ist entspannt in der Bauchlage, welche die Verdauung unterstützt und die Hüftentwicklung fördert, schläft in Ihrer Nähe (Sie wirken atemstimulieren) und wird anscheinend gestillt. Die Rückenlage ist für sehr viele Säuglinge die schutzloseste Position und ausserdem extrem unbequem. Wenn dazu noch Verspannungen im Rückenbereich kommen, wehren sich die Kinder immens gegen diese Schlafposition. Da kann insbesondere ein Osteopath dafür sorgen, dass Verspannungen gelöst; Asymmetrien ausgeglichen und körperliche Entwicklungsschritte begleitet werden. Bitte lassen Sie sich einen OsteopathIn empfehlen, der sich mit Kinder bzw. evtl. mit Frühgeborenen gut auskennt. Ich kann gut verstehen, dass Sie sich Gedanken um die Sicherheit Ihres Kindes machen. Es ist sehr früh und klein geboren und viele Eltern möchten sich noch lange nach der zu frühen Geburt der Atmung und der Gesundheit ihres Kindes versichern. Falls Sie merken, dass Sie immer noch über das normale Mass hinaus Angst haben um Ihr Kind, empfehle ich Ihnen zur Entlastung zusätzliche Begleitung zu holen zur Aufarbeitung der vielleicht schwierigen Zeit. Gleichzeitig ist es auch richtig, nach wie vor die Hauptfaktoren zur Vermeidung des Plötzlichen Kindstod zu beachten. Dazu gehören insbesondere das Schlafen im Elternzimmer im ersten Lebensjahr, das Stillen, das Rauchen zu vermeiden und die Bauchlage im beobachteten Zustand zuzulassen. Sobald Ihr Sohn sich selbst drehen lernt, wird und kann er sich in die Bauchlage drehen, wenn es ihm gut tut. Da ist das Risiko des Plötzlichen Kindstod schon sehr gesunken. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme

Antwort vom 15.10.2016


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