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Themenbereich: Kinderwunsch allgemein

Risikoschwangerschaft mit 35 Jahren

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo liebes Hebammenteam!
Vor 12 Monaten habe ich einen gesunden Sohn zur Welt gebracht. So langsam keimt der Wunsch nach einem Geschwisterchen auf. Allerdings bin ich 35 Jahre alt und gelte ja somit als Risikoschwangere.Ist das Risiko wirklich so hoch?Gerade in Bezug auf Tridomie21? Ist es unverantwortlich nochmal schwanger zu werden? Lg

Frage vom 28.01.2017

Hallo, ein Kind mit Trisomie kann sowohl von einer 21 jährigen Frau, als auch von einer 40-jährigen geboren werden. Das statistische Risiko hat für die einzelne Frau nur eine ganz bedingte Aussagekraft, weil Sie selbst entweder betroffen sind oder nicht. Da ist es wenig tröstlich bis ganz egal wieviele andere Frauen nicht betroffen sind.
Wenn Sie mit dem statistsichen Risiko einer 35-jährigen die nächsten 350 Jahre jedes Jahr ein Kind bekämen, dann wäre ein Kind mit Trisomie 35 dabei. unklar ist lediglich das wievielte es wäre. In Ihrer letzten Schwangerschaft lag das statistische Risko irgendwo zwischen 600 und 350. Die Grenzziehung bei 35 Jahren ist medizisch gesehen willkürlich. Die meisten dieser Riskogrenzen werden da gezogen, wo es günstiger ist nach Abweichungen bei allen zu suchen, als die Kosten für die Behandlungskosten zu zahlen, die anfallen, wenn Untersuchungen nicht durchgeführt werden.
Dies mag für das Gesundheitssystem eine passable Entscheidungs-Grundlage zu sein, für Ihre persönliche Entscheidung ist sie es nicht.
Unverantwortlich ist so manches: Entscheidung für ein weiteres Kind verantworten Sie selbst und da sind viele viele Fragestellungen relevanter als die Ihres Alters. Wozu ich Ihnen jedoch raten kann, ist sich vorab mit den Angeboten der pränatalen Diagnostik zu befassen, um sich zu orientieren, ob Sie das in Anspruch nehmen möchten oder nicht. Gerade die Untersuchungen, die nur auf Wahrscheinlichkeiten beruhen (Nackenfaltemessungen, individuelle Risikoberechnung) verunsichern sehr stark, weil Sie Ihnen eben keine Gewissheit bringen, selbst Risiken bergen und weitere Diagnostik und Maßnahmen nach sich ziehen. Es ist gut den Abwägungprozess vorher zu durchdenken, ohne Zeitdruck.
Sie können sich auch zur Beratung an eine Schwangerenberatungsstelle wenden. Diese gibt es flächendeckend und kostenlos.
Ereste Informationen dazu finden Sie hier:
http://www.familienplanung.de/schwangerschaft/praenataldiagnostik/beratung-hilft/
Die allermeisten Kinder kommen gesund zur Welt, auch bei über 35-jährigen Müttern.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Monika Selow

Antwort vom 30.01.2017


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